Eher mittelmäßige Kost
Le Lavandou ist in heller Aufregung, denn zwei kleine Kinder werden vermisst; aus dem Auto der Mutter entführt, am helllichten Tag. Das Unternehmerpaar wirkt geschockt, doch auch merkwürdig auf die Ermittler. ...
Le Lavandou ist in heller Aufregung, denn zwei kleine Kinder werden vermisst; aus dem Auto der Mutter entführt, am helllichten Tag. Das Unternehmerpaar wirkt geschockt, doch auch merkwürdig auf die Ermittler. Der Vater scheint desinteressiert, die Mutter scheint nicht zu verstehen wie wichtig die Hilfe der Polizei ist. Ein Fall, bei dem die Uhr unerbittlich tickt.
Remy Eyssen lässt Rechtsmediziner Leon Ritter hier zum neunten Mal auftreten. Der Erzählstil ist gewohnt leicht, der Krimi liest sich flüssig. Mir hat dieser Band jedoch nicht ganz so gut gefallen wie die Vorgänger, die Reihe wirkt etwas müde. Zum einen lag es an dem Fall per se, der nicht so recht vorankommt und es an Spannung vermissen lässt. Zum anderen hat mir das typische Urlaubsflair etwas gefehlt. Für einen Provencekrimi war es definitiv zu wenig Provence. Zwar werden Boule, Rosé, Zistrosen etc. erwähnt, aber es wirkt eher aufgezählt und abgearbeitet. Auch die Interaktionen der Protagonisten wirken etwas ausgelutscht, seien es die Reibereien zwischen Zerna und Leon, die Stammgäste in Leons Lieblingsbistro, je selbst seine Beziehung zu Isabelle wirkt auserzählt. Ich hoffe, dass sich das im Folgeband wieder etwas gibt, denn eigentlich mag ich die Reihe wirklich gerne. Trügerisches Lavandou ist sicherlich kein ganz schlechter Krimi, aber definitiv auch kein Highlight.