Meilenstein der Frauenemanzipation im Sport unterhaltsam verpackt
Madge lebt für den Eiskunstlauf und ist selbst eine begnadete Schlittschuhläuferin . Leider hat ihr Vater ihr verboten, bei Wettbewerben anzutreten, da er befürchtet, dass sie durch ihr Verhalten dem ...
Madge lebt für den Eiskunstlauf und ist selbst eine begnadete Schlittschuhläuferin . Leider hat ihr Vater ihr verboten, bei Wettbewerben anzutreten, da er befürchtet, dass sie durch ihr Verhalten dem Ruf der Familien und damit ihrem sozialem Status schaden könnte. Madge beschränkt sich deshalb darauf, ihre Geschwister im Paarlauf zu trainieren, damit sie erfolgreich an der Weltmeisterschaft teilnehmen können . Frauen können zu diesem Zeitpunkt nicht als Einzelläuferinnen starten. Um ihren Vater nicht zu enttäuschen, hat sich Madge ganz dem traditionellen Frauenbild verschrieben und lehnt deshalb den Kampf für das Frauenwahlrecht ab. Madges bisher langweiliges Leben wird durch 2 Dinge auf den Kopf gestellt . Sie lernt Julianna kennen, die ihr die Wiener Schule des Eislaufens zeigt, von dem sie sofort begeistert ist. Außerdem ist Madge unsterblich in den Eisläufer Benedict verliebt, was sie als Frau nicht zeigen darf, sondern darauf warten muss, dass Benedict, sie wahrnimmt. Gemeinsam mit Julianna entwickelt Madge einen kühnen Plan , der ihr die Teilnahem an der Weltmeisterschaft ermöglichen soll, damit ihr Vater ihren Wert erkennt und gleichzeitig Benedict für sich zu gewinnen. Kurz vor dem Wettbewerb verletzt sich ihr Partner Edgar und damit scheint Madges Plan zu scheitern. Kurz entschlossen setzt sie alles auf eine Karte, um den Start als Einzelläuferin zu erkämpfen.
Mir ist gleich zu Beginn die Erzählweise angenehm aufgefallen. Madge und Julianna kommen abwechselnd zu Wort und so erfahre ich viel über beide Frauen, auch über ihre Wünsche und Ängste . Julianna ist eine kämpferische Verfechterin der Frauenrechte, was zu hitzigen Diskussionen mit Madge führt. Ich fand es überzeugend dargestellt ,wie Madge sich allmählich für den Kampf der Suffragetten erwärmt und ihr dann ein böser Schicksalsschlag die Augen öffnet. Mir waren die Beschränkungen für Frauen im Sport nicht bewusst, was mich selbst überrascht hat, denn auch heute ist in manchen Sportbereichen noch keine Rede von Gleichberechtigung . Verpackt in die spannende und bewegende Geschichte sind viele Informationen über die damalige Stellung der Frau und den Kampf für die Gleichberechtigung. Mit Madge und Julianna habe ich von Herzen mitgefühlt und gelitten. Der Roman hat ein versöhnliches Ende, macht dabei neugierig auf den 3. Teil, den ich unbedingt lesen will.