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Tatsächlich bin ich ein großer Fan von "verdrehten" Märchen. Also solche, die nicht einfach eine butterweiche Version der Grimmschen Märchen erzählen, mit denen wir wohl alle aufgewachsen sind, sondern ...
Tatsächlich bin ich ein großer Fan von "verdrehten" Märchen. Also solche, die nicht einfach eine butterweiche Version der Grimmschen Märchen erzählen, mit denen wir wohl alle aufgewachsen sind, sondern entweder eine eher ursprüngliche Version oder eine Neuinterpretation.
Vor kurzem stieß ich dabei auf die Erzählungen zu den bekannten Bösewichten von Serena Valentino. Da ich mich nicht entscheiden konnte, mit wem ich anfangen möchte (und auch noch nicht wusste, dass es auch über Ursula bereits ein Buch gibt), entschied ich mich für den ersten Band, der von der Bösen Königin aus Schneewittchen handelt.
Der Schreibstil ist sehr geradlinig und somit einfach zu folgen. Das, was die Vorleserin Tanja Geke daraus macht, einfach großartig. Zugegeben, ich habe von Hörbuchern nicht so viel Ahnung, da ich sie tendenziell seltener konsumiere. Aber ich persönlich fand jeden einzelnen Charakter sehr gelungen dargestellt.
Inhaltlich war das Buch das, was ich erwartet habe; eine ausführliche Erzählung des bekannten Märchens aus der Perspektive der Bösen Königin. Ihre Entscheidungen und was sie zu ihren Taten getrieben hat, waren nachvollziehbar und einleuchtend, was mir immer sehr wichtig ist. Sie wird nicht einfach als böse dargestellt, weil sie eben böse war, sondern ihr Weg dorthin Schritt für Schritt aufgezeigt und somit in Frage gestellt, was genau "böse" eigentlich genau bedeutet.
Einzig und allein ein Zeitsprung nach etwas mehr als der Hälfte des Buches fand ich ein wenig unklar rübergebracht. Wie viele Jahre dazwischen vergangen sind, hätte deutlicher gemacht werden können, aber dennoch war der Story gut zu folgen.