Cover-Bild Der Palast
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lago
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 14.12.2021
  • ISBN: 9783957612090
Rodica Doehnert

Der Palast

Der bewegende Roman zur erfolgreichen Serie vor der Kulisse des weltberühmten Friedrichstadt-Palastes!
Berlin, Hauptstadt der DDR, im Frühling 1989. Noch liegt das Land im politischen Dornröschenschlaf – die alten Genossen regieren und glauben an einen unbesiegbaren Sozialismus. Im Friedrichstadt-Palast schert man sich nicht um die morbide Staatspolitik. Hier wird die große Show Jubiläum als Höhepunkt des 40. Jahrestages der DDR vorbereitet. Es geht es um Höchstleistungen für die Tänzer, die Musiker, für Regie und Technik. Christine Steffen, Tänzerin in der berühmten Girlreihe, wird endlich ihr lang ersehntes erstes Solo bekommen. In diesen aufregenden Stunden, die Christines Karriere eine entscheidende Wendung geben sollen, steht sie plötzlich ihrer Doppelgängerin gegenüber. Schnell stellt sich heraus: Marlene ist Chris‘ unbekannte Zwillingsschwester aus Bayern. Was ist geschehen, dass die Schwestern getrennt wurden? Warum wussten sie nichts voneinander? Chris und Marlene beschließen, ihrer ost-westdeutschen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen.

Zwei Frauen auf der Suche nach ihren Wurzeln, vor dem Hintergrund der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Berührend, aufwühlend und versöhnend.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Selbst Genossen können ein Zwillingsherz nicht teilen

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Der Palast ein Roman von Rodica Doehnert (Lago)

Georg starrte auf die geschlossene Tür, hinter der Chris verschwunden war. Gab es das überhaupt, wonach er suchte? Gab es eine Wahrheit über dem ideologischen ...

Der Palast ein Roman von Rodica Doehnert (Lago)

Georg starrte auf die geschlossene Tür, hinter der Chris verschwunden war. Gab es das überhaupt, wonach er suchte? Gab es eine Wahrheit über dem ideologischen Müllberg, die für alle Menschen galt und mit der es zu leben lohnte? S.127

Scheinbar unüberwindbare Differenzen überschatten die Liebe eines jungen Paares. Die Erziehung, die Erwartungen und die politische Prägung kollidieren mit den Träumen und Zielen der beiden Protagonisten. Das Regime der DDR nimmt beiden die Entscheidungsfindung auf dramatische Weise ab. Im August. 1961 riegeln Sicherheitskräfte der DDR Ost-Berlin ab. Stacheldraht wird gezogen und somit der Übergang von Ost nach West versperrt. Mit dem Bau der Berliner Mauer will die Führung der DDR die Abwanderung ihre Bürger in den Westen stoppen und so den „Sozialismus retten“. Die Mauer trennt Berlin und die deutsche Bevölkerung 28 Jahre lang in Ost und West.

Das Ausmaß des Schadens kann man überhaupt nicht in Worte fassen. Diese Regierung maßt sich an, ihren Bürgern ihre Ideologien aufzuzwingen, reglementiert und bestraft nicht regierungstreue Bürger. Jeder muss mit allen erdenklichen Mitteln auf Linie gehalten werden! In diesem System stehen Kontrollen und Überwachung an oberster Stelle, gedeckelt durch die sozialistische Fürsorge des Staates.

Im Gegensatz dazu steht der westlichen Teil Deutschlands unter einer kapitalistisch-demokratischen Führung.

Die Autorin erzählt von einer ost-westdeutschen Familie anhand der Schicksale von Christine und Marlene vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Zwei Schwestern treffen sich nach 28 Jahren wieder und versuchen zusammenzufinden und mit allen erdenklichen mitteln die Geheimnisse ihrer Familie zu lüften.
In Ostberlin entfaltet sich mit der Protagonistin Christine Steffen die schillernd bunte Welt des Friedrichstadt-Palastes im krassen Gegensatz zum strukturierten Alltag. Das Vorzeigeobjekt mit seinen grandiosen Shows dient im Buch als perfektes Setting, welches Privilegierte besuchen durften.

Im westlichen Teil Deutschlands ist Marlene Wenninger fest in das alteingesessene Familienunternehmen eingebunden. Sie setzt sich mit den an sie gestellten Anforderungen und Erwartungen auseinander. Konfrontationen sind unvermeidbar, gerade als immer mehr lang verschwiegene Geheimnisse ans Licht kommen.

Wie die beiden Zwillingsschwestern zueinanderfinden, erzählt die Autorin in einem fesselnden Schreibstil. Die Darlegung der emotionalen Passagen und Dramaturgie, das Lebensgefühl sowie der Lebendigkeit der damaligen Verhältnisse sind wunderbar gelungen erzählt. Mir hat diese Lektüre intensive Lesestunden geschenkt. Nach dem Beenden des Buches, habe ich mir die Verfilmung angeschaut. Ich empfehle dies unbedingt in dieser Reihenfolge zu tun, da die Spannung des Buches durch das visuell Erlebte verloren gehen könnte. Auch weicht das Geschriebene etwas von der Verfilmung ab, was der Geschichte an sich keinen Nachteil verschafft.

Der Rom ist liebevoll gestaltet. Kurze vorangestellte Kapitel-Zusammenfassungen machen neugierig auf den folgenden Lesestoff. Der Epilog erzählt die Geschichte weiter, die es im Film nicht zu sehen gibt. Ein Glossar und ein Familienstammbaum runden das Ganze ab. Ergänzend finden sich ein Nachwort und eine Danksagung der Autorin.

Fazit: Rodica Doehnert steht für erlebbare Geschichte. Mit „Das Adlon“, „Das Sacher“ und jetzt mit „Der Palast“ hat sie wunderbare Unterhaltung erschaffen. Ich hoffe auf weitere Projekte von ihr und empfehle ihre Werke daher uneingeschränkt!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Rückblick ins Jahr 1989

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Die Balletttänzerin Christine Steffen wurde mit Tatsachen konfrontiert, die sie niemals für möglich gehalten hatte. Im Palast war die Besprechung für die neue Revue anberaumt worden und Christine gehörte ...

Die Balletttänzerin Christine Steffen wurde mit Tatsachen konfrontiert, die sie niemals für möglich gehalten hatte. Im Palast war die Besprechung für die neue Revue anberaumt worden und Christine gehörte zu den beiden, die in der engeren Wahl standen, das Solo zu tanzen.

Zur gleichen Zeit macht sich in Bamberg Marlene Wenninger fertig zu den Verhandlungen mit dem DDR-Außenhandelsministerium zu fahren. Marlene wartete schon lange auf die Möglichkeit nach Ostberlin zu reisen, denn sie hatte in dem Familienunternehmen ein Bankkonto entdeckt, das auf eine Christine Steffen lief. Sie hätte ihren Vater fragen können, aber davor scheute sie zurück und wollte sich in Ostberlin selbst auf Spurensuche begeben. Marlene passt Christine am Bühnenausgang ab und erblickt sich selbst wie im Spiegel.

Das Buch versetzt die Lesenden in das Jahr 1989 und erzählt die Geschichte der Zwillinge Christine und Marlene, die vor dem Mauerbau getrennt wurden. Beide wuchsen in unterschiedlichen Welten auf und hatten keine Ahnung, dass es eine Zwillingsschwester gab. Die Autorin hat es wunderbar verstanden, mich in die damalige Zeit wieder hinein zu versetzen. Nach und nach kommen die Gründe ans Licht, weshalb die leiblichen Eltern so gehandelt haben und ich konnte für beide Seiten Verständnis entwickeln.

Neben der Geschichte um die Zwillingsschwestern fand ich es faszinierend etwas über den harten Tagesablauf einer Tänzerin der berühmten Girlreihe zu erfahren.

Das Buch hat mir spannende Lesestunden und beeindruckende Einblicke in den Palast geboten. Nun freue ich mich auf die Verfilmung.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Deutsch-deutsches Schicksal

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Vor kurzem wurde im TV der Dreiteiler "Der Palast" gezeigt. Die Drehbuchautorin Rodica Doehnert hat dazu auch den Roman geschrieben. Die Serie habe ich nicht gesehen, daher habe ich leider keine Vergleichsmöglichkeit.

Als ...

Vor kurzem wurde im TV der Dreiteiler "Der Palast" gezeigt. Die Drehbuchautorin Rodica Doehnert hat dazu auch den Roman geschrieben. Die Serie habe ich nicht gesehen, daher habe ich leider keine Vergleichsmöglichkeit.

Als titelgebender Schauplatz wurde der Friedrichstadt-Palast gewählt, ein Vorzeige-Objekt aus dem Osten, welches ich als tolles Setting empfand. Nur wenige DDR-Bürger hatten das Privileg dort eine Vorstellung besuchen zu dürfen. In diesem Theater ist Christine Steffen Tänzerin. Die alleinerziehende Mutter der zehnjährigen Lilia kämpft um die Rolle als Solotänzerin. In Ost-Berlin steht die 40 Jahr Feier zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik an und Christine vor einen weiteren Karrieresprung.
Die Westdeutsche Marlene Wenninger sitzt bei einer ihrer Vorstellungen zufällig im Publikum und traut ihren Augen nicht, als sie Christine erblickt, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Marlene versucht sie nach der Show abzufangen und mit ihr zu reden. Nach kurzen Recherchen entdecken die jungen Frauen, dass sie im selben Jahr und am selben Tag geboren sind. Marlene lebt jedoch mit ihren Eltern in Bamberg, während Christine in Berlin geboren wurde. Natürlich lässt dieser Umstand den beiden Frauen keine Ruhe und jede von ihnen beschließt der Sache auf den Grund zu gehen...

Christine und Marlene sind äußerlich ident, doch ihre Charaktere sind grundverschieden. Dazu tragen nicht nur die beiden politischen Systeme, in denen sie aufgewachsen sind bei, sondern auch ihre Familien.
Christine ist jung Mutter geworden und steht dennoch mit beiden Beinen fest am Boden. Unterstützt wird sie dabei von Alexander, dem Vater der gemeinsamen Tochter, der ebenfalls im Friedrichstadt-Palast als Musiker auftritt, sowie von ihrer berufstätigen Mutter Rosa und ihren Großeltern.

Marlene ist wohlbehütet in einem alteingesessene Familienunternehmen aufgewachsen und darin eingebunden. Sie hat Betriebswirtschaft studiert, ist Single und wird von ihrem Vater in die DDR geschickt, um geschäftliche Beziehungen aufzubauen. Die Wenninger & Co.KG möchte nämlich einen Teil ihrer Produktion in den Osten auslagern., seit die Metallbranche in der Krise steckt.
Die politischen Ansichten ihrer Heimatländer sind bei beiden Frauen tief verwurzelt und doch versucht jede von ihnen einen Blick in die "fremde Welt" der anderen zu werfen und zu verstehen. Wie sie das machen, müsst ihr selbst lesen...

Der Roman verschafft den Leser einen tiefen Einblick in die Geschehnisse von 1961, als die Mauer über Nacht aufgezogen wurde, sowie das Leben der Menschen in einem geteilten Land bis zum Mauerfall 1989. Der Konflikt, der zwischen den Menschen aus dem damaligen Osten und dem Westen herrschte, wird (soweit ich das beurteilen kann) sehr wirklichkeitsnah dargestellt.

Rodica Doehnert hat eine berührende Familiengeschichte um Christine und Marlene, die nach der Geburt getrennt wurden, geschrieben. In einem einnehmenden Schreibstil und einer fesselnden Story gelingt es ihr das Schicksal der beiden Frauen emotional darzustellen und beide Ansichten ohne Beurteilung zu beschreiben. Berührend ist vorallem der Zeitpunkt, als die Mauer fällt.

Gefallen hat mir auch die kleine Rahmenhandlung aus der Gegenwart in der Lilia bereits als Erwachsene im Flugzeug sitzt und ihrer Sitznachbarin die Geschichte ihrer Familie erzählt. Dabei gibt es auch einen kleinen Einblick, was mit der Familie nach der Wende 1989 passiert.

Die Autorin hat bereits die Romane und Drehbüher zu den beiden Hotelromanen "Das Sacher" und "Das Adlon" veröffentlicht. Ein Glossar und ein Familienstammbaum befindet sich am Ende des Romans, sowie ein Nachwort und eine Danksagung der Autorin.

Fazit:
Ein berührender Roman beginnend mit dem Mauerbau bis zu ihrem Fall - deutsch-deutsche Geschichte anhand des Schicksals einer Familie zwischen Ost und West. Sehr lebendig erzählt. Von mir gibt es eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Deutsch-deutsche Geschichte

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Nach „Das Sacher“ und „Das Adlon“ steht ein weiteres prestigeträchtiges Gebäude im Mittelpunkt eines historischen Romans von Rodica Doehnert.
Der berühmte Friedrichstadt-Palast bildet hier die Kulisse ...

Nach „Das Sacher“ und „Das Adlon“ steht ein weiteres prestigeträchtiges Gebäude im Mittelpunkt eines historischen Romans von Rodica Doehnert.
Der berühmte Friedrichstadt-Palast bildet hier die Kulisse einer Familiensaga der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte. Zwei Schwestern, Zwillinge, treffen zufällig in besagtem Palast aufeinander und beschließen, ihrer Familiengeschichte auf den Grund zu gehen. Auch in diesem Roman geben die historischen Fakten rund um die deutsche Teilung und die spätere Wiedervereinigung den Rahmen vor. Unter welchen Bedingungen es zur Trennung der Zwillinge kam und ob/wie sie es schaffen zusammenzukommen, das solltet ihr selbst lesen. Ich kann diesen Roman jedenfalls absolut weiterempfehlen. Denn wie schon in den beiden oben erwähnten HistoRomanen schafft es die Autorin erneut die Historie sehr lebhaft und glaubwürdig zu vermitteln. Der angefügte Stammbaum, ein Glossar und ein Nachwort der Autorin runden diesen sehr gelungenen und unterhaltsamen Roman ab.