Gott ist da in meinem Schmerz
"Gott ist ein verborgener Gott. Aber Er ist niemals ein Gott, der nicht da ist."
Dieses Zitat von Roland Hardmeier, Doktor der Theologie und Autor dieses besonderen Buches, ist nicht aus der Theorie entstanden, ...
"Gott ist ein verborgener Gott. Aber Er ist niemals ein Gott, der nicht da ist."
Dieses Zitat von Roland Hardmeier, Doktor der Theologie und Autor dieses besonderen Buches, ist nicht aus der Theorie entstanden, sondern aus dem Leben im Glauben. Glauben, der nicht nur in guten Zeiten Bestand sondern sich seit 20 Jahren in seinem Leben mit einer chronischen Krankheit und den einhergehenden Schmerzen und Zuständen bewährt hat. Solche Zeiten fordern unglaublich viel und sein Lebensmotto, dass sich daraus gegründet hat, "Manchmal verzweifelt, aber nie verlassen; manchmal am Boden, aber nie am Ende", durchdringt jedes Kapitel dieses so wertvollen Buches.
Für mich ist es ein absolutes Highlight unter allen christlichen Büchern, die jemals zum Thema Leid verfasst wurden, und ich habe mir so viel angestrichen und Texte rausgeschrieben, wie selten in einem Buch. Der Autor versteht es gründlich zu recherchieren und diese Recherche dem Leser in verständlicher Sprache zu vermitteln. Dabei bleibt er immer authentisch und ehrlich, das macht es so wertvoll und das holt denn Leser auch in seiner jeweiligen Schmerzsituation ab und ich empfand es durchgehen erhellend, hoffnungsvoll und ermutigend.
Roland Hardmeier geht der Frage nach Schmerz und Leiden und wie unterschiedlich es in der Welt ausgeprägt ist nach und schaut sich zu Beginn des Buches im ersten Teil an, was denn das Problem des Bösen ist, wie die Antwort der verschiedenen Weltreligionen darauf ist, sehr spannend und was denn nun mit uns geschieht, wenn wir leiden. Dieses Kapitel hat in vielen Aspekten die Augen geöffnet, auch weil es dem Autor gelungen ist, die Antwort des christlichen Glaubens sehr klar herauszuarbeiten und darzulegen. Eine Antwort, die alle anderen Weltreligionen schuldig blieben.
Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit dem Thema, wer denn die Freunde auf unserem Weg des Schmerzes und des Leidens sind. Diesen Teil fand ich auch besonders wertvoll, denn er stellt verschiedene Personen aus der Bibel vor, die alle lange Phasen ihres Lebens unter Leid und Schmerz gelitten haben, wie Hiob, Jeremia, David, Paulus und Jesus. Diese Kapitel empfand ich bei aller Schwere durchgehend hoffnungsvoll und ermutigend und meine Sicht auf Gott durfte sich erweitern und vertiefen.
Im dritten und letzten Teil tanzt der Leser mit dem Autor im Wind und findet neben theologischen Ausführungen die Kombination mit den biografischen Erlebnissen des Autors, was mir während des Lesens und darüber hinaus sehr viel gebracht hat. Jeder, der leidet und Schmerz in seinem Leben erfährt, will diesem Leiden auf den Grund gehen und sucht Trost in seinem Schmerz. Dieses Buch kann Antwort liefern, weil es auf den hinweist, der für unser Leid und unseren Schmerz gestorben ist und das in einer sehr ehrlichen, empathischen, tiefen, hoffnungsvollen und ermutigenden Weise. Ich liebe dieses Buch und werde es noch viele Male in die Hand nehmen und lesen.
Sehr lesenswert!