Cover-Bild Die schönste Version
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 16.07.2024
  • ISBN: 9783498006952
Ruth-Maria Thomas

Die schönste Version

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024 und für den aspekte-Literaturpreis 2024

Die späten Nullerjahre, frühen 2010er Jahre in einer ostdeutschen Kleinstadt: Die schönste Version erzählt die Geschichte von Jella und Yannick, von der ersten großen Liebe, die alles richtig machen will. Bis es kippt. Wieder zurück in ihrem Kinderzimmer fragt Jella sich, wie es so weit kommen konnte. Sie schaut noch einmal genauer hin: auf ihr Aufwachsen in der Lausitz. Kleinstadt und Kiesgruben, Gangsterrap und Glitzerlipgloss. Auf Freundinnen, die sie durch so vieles trugen. Und auf den Moment, in dem Yannicks Hände sich um ihren Hals schlossen.

Die schönste Version ist die Geschichte eines Erwachens, Erkennens, Anklagens, eine große Introspektion: Ruth-Maria Thomas schreibt über das Frauwerden, Frausein, von Körpern, Begierden und tiefen Abgründen. Mit stilistischer Brillanz, großer Leichtigkeit und Drastik erzählt Ruth-Maria Thomas in ihrem funkelnden Debütroman von den schönsten Dingen. Und den schrecklichsten.

«Ein bedrückend-berückendes Generationenporträt der Millennials» FAZ

«Ich bin beeindruckt – von der Intensität dieses Romans und der Hartnäckigkeit, mit der Ruth-Maria Thomas das Schicksal ihrer Heldin Jella zu ergründen sucht.» Julia Schoch (Das Liebespaar des Jahrhunderts, dtv 2023)

«Ich wünschte, es hätte dieses Buch schon in meiner Nachwendejugend gegeben. Hier steckt so viel Wissen drin, was damals schmerzlich fehlte.» Hendrik Bolz (Nullerjahre, Kiwi 2022)

«Dieser Roman ist jetzt schon eines meiner Highlights 2024. Ein Muss für uns und wirklich jeden Mann, der ansatzweise verstehen möchte, wie das Aufwachsen als Frau im Patriarchat uns kaputtmachen kann.» Louisa Dellert

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2024

Wichtige Themen

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Wow, was für ein Buch, eines, das noch nachwirkt, zeigt es doch eine vielen Frauen sehr vertraute Situation des Erwachsenwerdens und Erwachens. Hella wird sehr erschreckend wachgerüttelt, als ihr Freund ...

Wow, was für ein Buch, eines, das noch nachwirkt, zeigt es doch eine vielen Frauen sehr vertraute Situation des Erwachsenwerdens und Erwachens. Hella wird sehr erschreckend wachgerüttelt, als ihr Freund Yannick sie würgt. Ums Leben bangend schlägt sie ihn mit einem Küchengegenstand und flieht aus der Wohnung. Durch eine Joggerin, die diese Situation erkennt und sofort hilft, holt Jella ihre wichtigsten Dinge aus der Wohnung, zieht zurück zu ihrem Vater und stellt Anzeige gegen Yannik wegen häuslicher Gewalt. Doch bei ihrem Vater kommen alle Erinnerungen hoch, an all die schlimmen Erfahrungen mit Männern. Ersten sexuellen Begegnungen die ein klares Machtgefälle haben denen sie sich einfach ergibt, Übergriffen durch einen guten Freund nach einer Party, der später so tut, als habe sie Signale gesendet und und und - das traurige … es ist trotz aller Fiktion so real- ein Alltag den Frauen kennen. Genau deswegen ist dieses Buch auch ebenso wichtig wie erschreckend. Solche Bücher öffnen hoffentlich viele Augen (und ich hoffe sehr, dass auch Männer sich bewusst werden, wie wir alle durch Patriachat, Gesellschaft und Erziehung schnell und solche toxischen Verhältnisse rutschen und es lange nicht bemerken). Auch Jella macht Fehler, provoziert, aber es ist kein Grund handgreiflich zu werden und Stärke auszunutzen. Dieses Buch ist zurecht für den Buchpreis nominiert.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Frausein

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Ich habe dieses Buch auf der Longlist des deutschen Buchpreises entdeckt und bin direkt neugierig geworden. Ich kann nur sagen, dieses Buch steht dort zurecht drauf. Ein wichtiges, aufrüttelndes Buch- ...

Ich habe dieses Buch auf der Longlist des deutschen Buchpreises entdeckt und bin direkt neugierig geworden. Ich kann nur sagen, dieses Buch steht dort zurecht drauf. Ein wichtiges, aufrüttelndes Buch- eine Geschichte vom Frausein, erwachsen werden, konfrontiert sein mit den eigenen Erwartungen und denen der Gesellschaft.
 
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, den Beginn der Geschichte markiert der Wendepunkt/die Tat. Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen durch den eigenen Partner sind wahnsinnig wichtige Themen und ich finde es gut, dass auch die Literatur sowas immer mehr aufgreift und ihre Stellung nutzt um aufmerksam zu machen.
 
Innerhalb der Gegenwarts-Handlung erinnert sich die Protagonistin zurück an ihre Jugend, ans Aufwachsen, erste Kontakt zu Jungs und das Kennenlernen ihre aktuellen Partners. Schnell wird dabei klar, dass ihr Leben geprägt ist von toxischen Beziehungen und der Sexualisierung ihres Körper, durch andere aber auch durch sich selbst.

Die Sprache ist stellenweise schon obszön, unterstützt den Eindruck dessen, dass Jellas Körper etwas ist, über das verfügt wird, sie selbst als Objekt fremder Begierde. Dabei ist sie so viel mehr, könnte so viel mehr sein. Der Traum vom besseren Leben, zum Greifen nah und doch so fern. Ich hab beim Lesen immer zwischen Schock und Wut geschwankt, erschüttert davon, dass da niemand ist, dem sich Jella anvertraut. Bis es eskaliert.

Die Geschichte erzählt vom Weitermachen, vom zurück in den Alltag finden und der Ungewissheit des Schwebezustands wenn man noch nicht weiß, sie es nun weitergehen soll. In Jella vereinen sich Angst, Scham und letztendlich auch Mut.
Ein Buch das betroffen macht, aufmerksam macht, Mut macht. Wirklich gut, unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Hinter der Fassade

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Inhalt: Romantische Kennenlerngeschichte, eine schöne gemeinsame Wohnung, nach außen hin die perfekte Beziehung. Doch hinter der Fassade brodelt es bei Jella und Yannik. Streit, verbale Auseinandersetzungen, ...

Inhalt: Romantische Kennenlerngeschichte, eine schöne gemeinsame Wohnung, nach außen hin die perfekte Beziehung. Doch hinter der Fassade brodelt es bei Jella und Yannik. Streit, verbale Auseinandersetzungen, Beleidigungen münden eines Tages in Yanniks Hand an Jellas Hals und er drückt zu. Jella flieht panisch und kommt bei ihrem Vater unter. In den kommenden elf Tagen versucht sie sich darüber klar zu werden wie es soweit kommen konnte.

Ruth-Maria Thomas erzählt in die schönste Version die eindrückliche und dramatische Geschichte einer toxischen Beziehung und ergründet deren Ursprünge. Wir tauchen beim Lesen tief ein in Jellas Vergangenheit, erfahren viel über ihre Kindheit und Jugend in der Provinz, ihre Traumata, ihre immerwährende Suche nach Bestätigung.

Auch der Schreibstil ist besonders. Roh, intensiv und ungeschönt. Wir lauschen Jellas ungefilterten Gedanken die oft in eine ganz andere Richtung gehen als das was sie dann ihrem Gegenüber tatsächlich äußert um niemanden vor den Kopf zu stoßen, nicht anzuecken, Erwartungen zu erfüllen. Sie beginnt früh sich komplett zu verstellen um anderen Menschen zu gefallen und verliert sich dabei fast selber.

Die Geschichte hat einen Sog auf mich ausgeübt wie schon lange keine andere mehr und mich beim Lesen alles fühlen lassen.
Ich habe beim Lesen permanent geschwankt zwischen Mitgefühl für Jella und Wut. Eine wahnsinnige Wut auf Yannik und all die Männer in Jellas Leben die sich das Recht herausnehmen sie ihre Dominanz spüren zu lassen. Mitgefühl für Jella in all ihrer Zerrissenheit und Unsicherheit, ihrem Versuch zu relativieren was Yannik getan hat.

Der Autorin gelingt es großartig, die Auswirkungen psychischer und physischer Gewalt in einer toxischen und narzisstischen Beziehung darzustellen und zu beleuchten durch welche Erfahrungen, Entscheidungen und Erlebnisse in ihrer Vergangenheit es soweit kommen konnte.

Für mich war "Die schönste Version" ein ganz klares Jahreshighlight und deshalb gibt es von mir eine dringende Leseempfehlung für alle die sich dem Thema gewachsen fühlen.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Schmerzhaftes, beeindruckendes Debüt. Highlight!

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Jella und Yannick, glücklich am Strand, ein Anfang? Schnitt. Jella und Yannick, gemeinsame Wohnung, sie schreit, er schreit. Eine Meinungsverschiedenheit, normal. Schnitt. Jella und Yannick, in der Küche. ...

Jella und Yannick, glücklich am Strand, ein Anfang? Schnitt. Jella und Yannick, gemeinsame Wohnung, sie schreit, er schreit. Eine Meinungsverschiedenheit, normal. Schnitt. Jella und Yannick, in der Küche. Seine Hände an ihrem Hals, er drückt zu. Schnitt. Jella auf der Polizeiwache. Schnitt.

Der Beginn dieses Romans hat mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Was wie ein Thriller beginnt, ist Alltag für so viele Frauen, für zu viele Frauen: Häusliche Gewalt, Gewalt in der Beziehung, internalisierter Frauenhass, Femizide. Wie konnte es soweit kommen? Jella und Yannick waren doch ein glückliches Paar, führten eine ernsthafte Beziehung?

Ruth-Maria Thomas erzählt es uns. Ihr Debüt geht dorthin, wo es richtig weh tut und bleibt da. Zwingt uns hinzusehen, in die Abgründe, die hinter (Beziehungs-)Fassaden lauern. Jella leidet seit ihrer Kindheit und Jugend unter massiven Selbstwertproblemen. Da ist immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein, als Mädchen und Frau nicht zu genügen. Selbst nach diversen sexuellen Übergriffen sucht sie die Schuld bei sich. Im ausrangierten, kaputten Theaterspiegel ihrer Mutter sieht sie sich - ein Sprung mitten durch das Glas. Einmal falsch aufkommen und alles liegt in Scherben.

Jellas Geschichte ging mir sehr nahe; auch deswegen, weil ich wie sie meine Kindheit und Jugend in den 00er und den frühen 10er-Jahren verbracht habe und diese Sozialisation (vor allem die weibliche!) auch meine war. Diverse Zeitschriften wie Mädchen oder Bravo, in denen frau nachlesen konnte, was SIE tun muss, um IHM zu gefallen. "Beziehungstipps", die vor Misogynie nur so triefen. Teenie-Stars, die dünn, dünner, am dünnsten sind. Kein Wunder also, dass Frauen auch 2024 noch glauben, SIE wären das Problem. Der Stachel sitzt tief.

Ruth-Maria Thomas erzählt von kaum wahrnehmbaren Verschiebungen von Grenzen; so banal, dass sie anfangs nicht auffallen. Von winzig kleinen Verletzungen, wie kleinste Glasscherben, die dennoch verletzen und Spuren hinterlassen. Ihr Stil ist, passend dazu, messerscharf und klar. Der Text ist durchzogen von abgehackten Sätzen und Gedankensplittern, kantig, unperfekt und ungeschliffen. Ohne Verschnörkelungen, die ablenken und dennoch voller treffender Bilder.

"Die schönste Version" hat mich sehr beeindruckt und tief berührt. Zeitgemäße Literatur in point. DAS sollten Mädchen und junge Frauen heute in der Schule lesen, statt den verstaubten "Klassikern". Der Buchpreis 2024 wäre meiner Meinung nach mehr als verdient.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Ein faszinierendes Buch!

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DIE SCHÖNSTE VERSION
Ruth-Maria Thomas

Der Streit zwischen der Studentin Jella und ihrem zehn Jahre älteren Freund Yannick eskaliert. Seine Hände umklammern ihre Kehle und nehmen ihr die Luft zum Atmen. ...

DIE SCHÖNSTE VERSION
Ruth-Maria Thomas

Der Streit zwischen der Studentin Jella und ihrem zehn Jahre älteren Freund Yannick eskaliert. Seine Hände umklammern ihre Kehle und nehmen ihr die Luft zum Atmen. Erst in letzter Sekunde kann sie sich befreien.
Kurzentschlossen findet sie sich auf dem Polizeirevier wieder, um Hilfe und Zuspruch zu erhalten. Doch da sie Yannick mit einer Pfeffermühle geschlagen hatte – aus Notwehr, damit er aufhört, sie zu würgen – wird ihr vom Polizisten, der sich keine Notizen macht, eine Mitschuld zugeschrieben.
Sie zieht kurzerhand wieder zu ihrem Vater in die Plattenbausiedlung und ist geneigt, Yannick zu verzeihen, denn eigentlich gab es ja auch viele schöne Momente in ihrer Beziehung …

„Und dann. Danach. Das Abtun, als wäre nichts gewesen. Als würdest du übertreiben. Dann wirst du selbst unsicher, zweifelst, bekommst das Gefühl, dass du deiner eigenen Angst nicht mehr vertrauen kannst. Und dann. Wischst auch du es weg, als wäre es nichts, nur ein Teil des Streits, keine lebensbedrohliche Situation, die dich verfolgt, bis in deine Träume.“ (S. 259)


In Rückblicken erfahren wir, wie Jella in einer ostdeutschen Kleinstadt aufwächst, wie ihre Mutter sie und ihren Vater früh verlässt, da sie lieber in Berlin leben möchte. Jella entscheidet sich dafür, bei ihrem Vater zu bleiben. Sie besucht die Schule, lernt dort ihre Freundinnen kennen und verliebt sich mit 15 Jahren in einen sehr viel älteren Jungen, der sie erstmals sexuell unter Druck setzt und erpresst.
Wir erleben mit, wie sie Weihnachten sturzbetrunken einem jungen Mann „Nein“ sagt und dieser das „Nein“ ignoriert.
Als Jella Jahre später Yannick kennenlernt, hoffen wir, dass sie endlich ihre große Liebe gefunden hat und zur Ruhe kommt. Doch schnell erkennen wir als Leser, dass Yannick narzisstische Züge hat, die die verliebte Jella völlig ignoriert.


Was für ein krasser Roman. Dieses Buch über eine toxische Beziehung ist wie ein Paukenschlag und ist zu Recht für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert. Für mich ist es jetzt schon ein großes Highlight.
Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe Jella nicht immer verstanden, aber dennoch mit ihr gelitten.
Chapeau, Ruth-Maria Thomas, was für ein Debüt! Ich drücke Ihnen für den Deutschen Buchpreis 2024 fest die Daumen.
5/ 5

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