Fernab vom Mainstream mit besonderen Inhalten
Klappentext
„Jede Liebesgeschichte ist anders, und doch haben sie alle eines gemeinsam: ganz große Gefühle. Egal ob es darum geht, den Schwarm auf einer Party endlich nach einem Date zu fragen, mit einer verflossenen Liebe fertig zu werden oder unfreiwillig als Theaterschauspieler durchzustarten, nur um ein Mädchen für sich zu gewinnen. Manchmal gibt es auch ein Davor und ein Danach und manchmal braucht es die Vogelperspektive, um die richtige Richtung zu finden. Die Geschichten in diesem Buch erzählen von der Liebe, ihren atemberaubenden, schönen Momenten, aber auch von den traurigen Augenblicken.“
Gestaltung
Mit dem pink-lilafarbenen Hintergrund sticht das Cover sofort ins Auge und lässt sofort vermuten, was das Thema des Buches ist: Liebe. Auch der Titel „Love“, der zentral zu lesen ist, verrät dies. Die Farbe ist jedoch nicht so ganz mein Geschmack, da es mir ein wenig zu mädchenhaft ist. Mir gefällt die Schriftart sehr gut, wobei ich besonders das Motiv des Schattenumrisses des Baumes gerne mag. Auch das Boot mit dem sich küssenden Paar auf dem See finde ich hübsch.
Meine Meinung
Tatsächlich wollte ich dieses Buch hauptsächlich aufgrund der Autoren lesen, da ich ein großer Fan von Mario Fesler bin und auch schon die anderen Bücher von Ruth Rahlff, Anne Hoffmann, Antje Leser und Andreas Thamm gelesen und gemocht habe. Diese Autoren haben jede/r eine ca. 50 seitige Kurzgeschichte zum Buch „Love – Fünf Geschichten über die Liebe“ beigesteuert. Dabei ist eine Sammlung von sehr unterschiedlichen Werken entstanden, die alle sehr verschiedene Gesichter von Liebe zeigen.
Genau diese Idee, dass verschiedene Arten von Liebe gezeigt und erzählt werden, hat mir sehr gut gefallen. So wird ein Licht auf die Vielfalt der Liebe geworfen und es wird gezeigt, welch unterschiedliche Formen sie haben und annehmen kann. In den Kurzgeschichten geht es dabei beispielsweise um vergangene Liebe, Homosexualität oder Anziehung, aber auch um unbekanntere Themen wie Asexualität und um aktuelle Gegebenheiten wie Liebe zu Zeiten von Corona. Die Mischung ist wirklich bunt und vielfältig, was mir sehr zugesagt hat.
Die Länge der Kurzgeschichten empfand ich als passend und gut, da sie sich gut zwischendurch lesen lassen und man so immer an passenden Stellen eine Lesepause einlegen kann. Zudem fand ich es gut, dass sie alle durch das Thema Liebe miteinander verbunden waren, da hierdurch in gewisser Weise ein roter Faden entstand, den ich sonst bei Kurzgeschichtensammlungen sonst meistens vermisse. Hinzu kommt, dass ich die Geschichten dafür feiere, dass sie nicht dem Mainstream entspringen, sondern eher durch ihre besonderen Themen wie Rohdiamanten strahlen.
Dennoch stellte sich bei mir beim Lesen nicht so ganz ein zufriedenes Gefühl ein, wie sonst beim Lesen, was vermutlich einfach an diesem Gefühl lag, dass alle Geschichten so schnell zu Ende waren und ich mich dann schon auf etwas Neues (neue Charaktere, ein neuer Inhalt der nächsten Kurzgeschichte) einlassen musste. Ich vermute, dass dies daran lag, dass ich das Buch tatsächlich fast an einem Stück gelesen habe. Daher empfehle ich zukünftigen Lesern immer eine Geschichte pro Tag zu lesen, um so Pausen dazwischen zu haben. Auf diese Weise hat man Zeit, mit der gerade gelesenen Geschichte abzuschließen und sich auf die nächste einzustellen.
Jede Kurzgeschichte für sich betrachtet war anders und mir persönlich hat auch die von Mario Fesler tatsächlich am besten gefallen, was nicht nur am Schreibstil lag, sondern auch daran, dass es dem Autor gelungen ist, mich in den wenigen, zur Verfügung stehenden Seiten direkt zu packen und an die Geschichte zu binden. Auch die erste und die zweite Kurzgeschichte fand ich unterhaltsam bzw. spannend aufgrund ihrer Themen, die ich einerseits interessant und andererseits auch gut gewählt fand.
Fazit
Kurzgeschichten wohnt meistens die Schwierigkeit inne, den Leser auf den wenigen Seiten an sich zu fesseln. Doch den meisten Kurzgeschichten von „Love – Fünf Geschichten über die Liebe“ ist dies gelungen. Mir persönlich gefiel vor allem, dass die Kurzgeschichten durch den roten Faden in Form des Themas „Liebe“ miteinander verbunden waren. Auch fand ich die Geschichten alle sehr außergewöhnlich, da sie nicht unbedingt dem Mainstream folgen, was mir persönlich gefiel. Da ich das Buch an einem Stück gelesen habe, musste ich mich immer recht schnell auf neue Figuren und eine neue Handlung einlassen, was mich irgendwie nicht so ganz zufrieden gestimmt hat. Daher empfehle ich, sich diese Kurzgeschichten aufzuteilen und nur eine am Tag zu lesen.
4 von 5 Sternen!
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