Cover-Bild Under Ground
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 14.11.2016
  • ISBN: 9783453438101
S.L. Grey

Under Ground

Thriller
Jan Schönherr (Übersetzer)

Wie tief sitzt deine Angst?


Ein tödliches Grippevirus grassiert in den USA. Während Chaos um sich greift, flieht eine Gruppe ganz unterschiedlicher Menschen in einen unterirdischen Luxusbunker – das Sanctum –, ihre eigene, sich selbst versorgende Welt. Doch schon bald befeuern Abschottung und Enge erste Spannungen unter den Bewohnern. Als der Erbauer des Bunkers tot aufgefunden wird, bricht Panik aus. Mit ihm ist der Code zum Öffnen der Türen verloren. Der Sauerstoff wird knapp. Die Wasservorräte schwinden. Der Kampf ums Überleben beginnt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2016

Wenn der vermeintlich sicherste Ort der Welt zur tödlichen Falle wird...

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Hinter dem Pseudonym S. L. Grey verbergen sich die beiden Autoren Louis Greenburg und Sarah Lotz. Sarah Lotz ist für viele Thrillerleser keine Unbekannte, denn aus ihrer Feder stammen die beiden Thriller ...

Hinter dem Pseudonym S. L. Grey verbergen sich die beiden Autoren Louis Greenburg und Sarah Lotz. Sarah Lotz ist für viele Thrillerleser keine Unbekannte, denn aus ihrer Feder stammen die beiden Thriller Die Drei und Tag Vier. Mit Das Labyrinth der Puppen legte das Autorenduo bereits 2011 sein Debüt vor und schrieb seitdem noch weitere erfolgreiche Horrorthriller, die jedoch bislang nicht alle ins Deutsche übersetzt wurden. In Under Ground, ihrem neusten Thriller, beschäftigen sie sich nun mit der Frage, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Da auch ich mir diese Frage schon häufig gestellt habe, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.
Die Ausgangssituation ist durchaus realistisch und nicht gerade unwahrscheinlich – ein Grippevirus, das zahlreiche Todesopfer fordert und sich rasend schnell ausbreitet. Ob es Sinn macht, sich aus Angst vor einem Virus in einen unterirdischen Bunker zu flüchten, wage ich zu bezweifeln, da es eigentlich auch vollkommen ausreichen würde, sich mit genügend Vorräten in seinen eigenen vier Wänden zu verbarrikadieren und den Kontakt zu Menschen möglichst zu vermeiden. Nun denn, die Protagonisten in Under Ground sind wahre Weltuntergangsfanatiker, teilweise sehr paranoid und auch wohlhabend genug, um sich auf jede Art von Katastrophe perfekt vorbereiten zu können. Sie haben sich eine Wohnung in der luxuriösen unterirdischen Bunkeranlage Sanctum gekauft, um Schutz zu finden, falls die Apokalypse hereinbricht. Damit die Bewohner des Bunkers auch unter der Erde auf keine Annehmlichkeiten verzichten müssen, hat Greg Fuller, der das Sanctum geplant und erbaut hat, scheinbar an alles gedacht. Die Wohnungen sind exquisit ausgestattet, die Sicherheitsanlage verfügt über einen Swimming-Pool sowie einen Fitnessraum, und da das Leben unter der Erde und ohne Tageslicht recht trist ist, wurden Bildschirme an die Wände montiert, auf denen Videoaufnahmen von Wasserfällen, schneebedeckten Bergen und tropischen Stränden zu sehen sind. Damit die Nahrungsmittelvorräte nicht knapp werden, verfügt der Bunker auch über riesige Vorratskammern und Kühlräume, einen Hühnerstall und Hydrokulturen. Für ihre Survival-Luxuswohnungen haben diese reichen Paranoiker ein halbes Vermögen bezahlt, um jede Apokalypse entspannt überleben zu können. Damit man sich diese Bunkeranlage ungefähr vorstellen kann und den Überblick über die Bewohner nicht verliert, befindet sich auf der ersten Seite des Buches eine Skizze des Sanctums, die diesbezüglich sehr hilfreich ist.
Fünf Familien gelingt es, das Sanctum rechtzeitig zu erreichen, bevor Greg Fuller die Luke schließt. Was auf den ersten Blick noch äußerst luxuriös schien, entpuppt sich allerdings schnell als reine Fassade. Offenbar hat Fuller beim Bau der Anlage an allen Ecken und Enden gespart – der Aufzug funktioniert nicht, trotz seiner Zusicherung gibt es keine ärztliche Versorgung und die Bunkeranlage ist nicht annährend so betriebsbereit, wie sie im Ernstfall sein sollte.
Sechszehn Menschen und ein Hund leben nun zusammen in diesem unterirdischen Bunker, zwar in getrennten Wohnungen, aber dennoch auf engstem Raum. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive von sechs Bewohnern des Sanctums geschildert. Da der Leser nur diese Personen näher kennenlernt, bleiben alle anderen Figuren recht konturlos und sind teilweise auch so klischeeüberladen, dass man sie eher als Typen und nicht als Individuen wahrnimmt. Doch selbst die Protagonisten, aus deren Perspektive berichtet wird, blieben mir bis zum Schluss seltsam fremd, obwohl es sich dabei um die einzigen Sympathieträger in diesem Thriller handelt. Für besonderen Zündstoff sorgt ein reaktionärer Waffennarr nebst seinem rassistischen, sexistischen Sohn und seiner Frau, die einem religiösen Wahn verfallen ist. Allein die Tatsache, dass sie nun mit einem koreanischen Einwanderer und dessen Familie zusammenleben müssen, lässt die Emotionen dieses ausgesprochen widerlichen Mannes, seinem nicht minder ekelhaften Sohn und dieser schizophrenen Religionsfanatikerin ziemlich hochkochen. Lediglich die sehr eingeschüchterte und verängstigte Tochter vermochte es, noch ein paar Sympathiepunkte einzuheimsen. Doch auch die meisten anderen Protagonisten sind recht gestörte Persönlichkeiten oder schlicht unangenehme Zeitgenossen und teilweise leider auch etwas überzeichnet.
Schon am ersten Tag kommt es aufgrund der Enge und auch der recht ungünstigen Personenkonstellation zu ersten Spannungen zwischen den Bewohnern, die jedoch erst dann vollkommen eskalieren, als Greg Fuller tot aufgefunden wird. Mit ihm stirbt auch jede Hoffnung, jemals wieder an die Erdoberfläche zurückkehren zu können, denn nur er kannte den Code, um die Luke zur Außenwelt wieder zu öffnen. Nicht nur die Tatsache, dass unter ihnen offenbar ein Mörder ist, sondern auch die recht knappen Nahrungsmittelvorräte lassen diese ohnehin paranoiden Menschen nun in Panik ausbrechen. Nun offenbaren sich auch all die Mängel des Sanctums, die Fuller ihnen verschwiegen hat. Die Lage des Bunkers ist geheim, die Internetverbindung ist abgerissen und auch mit dem Handy kann keine Hilfe geholt werden. Nur die Fernsehgeräte funktionieren noch. Schnell stellt sich heraus, dass das Grippevirus, vor dem sie sich eigentlich in Sicherheit bringen wollten, zwar Todesopfer forderte, aber keineswegs zu der befürchteten Pandemie führte. Es ist also geradezu grotesk, dass sich nun ausgerechnet der Ort als tödliche Falle entpuppt, an dem sich diese Paranoiker sicher wähnten. Da mir viele Protagonisten sehr unsympathisch waren und ihre Überheblichkeit teilweise ekelerregend und mehr als anstrengend war, konnte ich mir eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen. Lediglich mit einem kleinen Mädchen sowie dessen Aupairmädchen, das keineswegs freiwillig im Sanctum eingezogen ist, konnte ich mitfiebern und hoffte, dass sie wohlbehalten an die Erdoberfläche zurückkehren können.
Den beiden Autoren ist es ausgesprochen gut gelungen, die überaus klaustrophobische Atmosphäre in diesem Bunker sehr nachvollziehbar und eindrücklich zu schildern, sodass ich die Beklemmung geradezu körperlich spüren konnte. Gekonnt spielen sie mit den Ängsten des Lesers, denn die Vorstellung, mit einer Gruppe von fremden und überwiegend recht absonderlichen Menschen unter der Erde gefangen zu sein, ist ja schon mehr als beängstigend. Der Gedanke, dass Lebensmittel- und Wasservorräte zur Neige gehen, man um die letzten Reserven kämpfen muss, einer aus der Gruppe ein Mörder ist und man weder fliehen noch auf Hilfe hoffen kann, ist eine geradezu alptraumhafte Vorstellung. Aber wie verhalten sich Menschen in solchen Extremsituationen? Im Grunde wäre es sinnvoll, zusammenzuhalten, gemeinsam zu überlegen, wie man sich aus dieser Lage befreien kann und die Vorräte gerecht aufzuteilen. Doch das Wissen, dass sich innerhalb der Gruppe ein Mörder befindet, lässt das Zusammenleben von Misstrauen, Argwohn und Angst beherrschen, denn jeder verdächtigt jeden. Selbst innerhalb der Familien und Paarbeziehungen eskalieren Konflikte, die schon lange unter der Oberfläche brodelten. Schnell ist ein Hauptverdächtiger ausgemacht, gegen den sich nun der Hass aller richtet, den man aus der Gruppe ausschließt und isolieren will. Aber ist der Verdächtige wirklich für den Tod Fullers verantwortlich? Manche Protagonisten haben da ihre Zweifel, versuchen dem Ausgestoßenen zu helfen und ziehen damit wiederrum den Hass der anderen auf sich. Auch ohne zu viel verraten zu wollen, aber es wird nicht bei einem Toten bleiben und die Lage spitzt sich immer mehr zu.
Leider haben die Autoren sehr viel Potenzial verschenkt, denn gerade diese zwischenmenschlichen Konflikte, die angesichts dieser Extremsituation zutage treten, und die Abgründe, die sich in diesem erbitterten Kampf ums Überleben auftun, wären viel erschreckender und vor allem nachvollziehbarer, wenn die Charaktere differenzierter gezeichnet worden wären und etwas mehr Tiefe hätten. Das ist sehr bedauerlich, denn gerade die psychologischen Komponenten, die zu Beginn dieses Thrillers noch in Erscheinung treten, verlieren sich im Verlauf der Erzählung und geraten mit der zunehmenden Anzahl an Leichen immer mehr in den Hintergrund. Viele Protagonisten blieben mir einfach bis zum Schluss vollkommen fremd, sodass mir ihr Verhalten häufig nicht plausibel schien. Die Eskalation der Konflikte mutete zunächst noch durchaus realistisch an, denn dass Menschen in solchen Ausnahmesituationen die Kontrolle verlieren und auf geradezu erschreckende Weise alle moralischen Hemmschwellen über Bord werfen, scheint mir keineswegs abwegig zu sein. Die Glaubwürdigkeit ging jedoch im weiteren Handlungsverlauf immer mehr verloren.
Trotzdem war Under Ground überaus spannend, erschreckend und vor allem äußerst beklemmend. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig und schnell lesen und dieser Thriller weist keine Längen auf. Immer wieder hatte ich einen anderen Bewohner des Sanctums im Verdacht, der Mörder zu sein und fieberte mit den wenigen Sympathieträgern mit, diesem Alptraum doch noch entkommen und aus diesem unterirdischen Gefängnis fliehen zu können. Da es vor unberechenbaren und schwer durchschaubaren Protagonisten nur so wimmelt, ist die Anzahl der Verdächtigen entsprechend hoch. Umso schockierter war ich, als der Mörder dann feststand, denn mit dieser Auflösung hätte ich niemals gerechnet. Leider blieben die genauen Beweggründe des Täters im Dunkeln, sodass das Ende trotzdem nicht zufriedenstellend war und gerade an der recht schwammigen Ausarbeitung der Protagonisten scheiterte. Das ist wirklich bedauerlich, denn dieser Thriller war geradezu atemlos spannend und hätte mich durch tiefere Einblicke in die Psyche der Figuren vollkommen überzeugen können.
Dennoch kann ich Under Ground jedem empfehlen, der spannende Thriller zu schätzen weiß, sich auch vor blutigen und unappetitlichen Szenen nicht abschrecken lässt und sich schon die Frage gestellt hat, wie Menschen in Extremsituationen und unter Todesangst reagieren können.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Hätte besser sein können

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Eine Grippeepidemie bricht aus. Doch einige reiche Leute haben sich ein Apartment in einem Luxusbunker gekauft. Jetzt ist die Zeit gekommen, dort einzuziehen. Doch dann stirbt der Gründer dieses Bunkers ...

Eine Grippeepidemie bricht aus. Doch einige reiche Leute haben sich ein Apartment in einem Luxusbunker gekauft. Jetzt ist die Zeit gekommen, dort einzuziehen. Doch dann stirbt der Gründer dieses Bunkers und niemand außer ihm kannte die Kombination um die Außentür zu öffnen.

Cover finde ich sehr gut. Aussagekräftig und doch sehr schlicht. Genau mein Geschmack. Allerdings mag ich diese komischen soften Cover nicht anfassen, das fühlt sich so gummiartig an.
Am Anfang werden natürlich die verschiedenen Charaktere und Familien vorgestellt und direkt dort lernt man schon Personen kenne, bei denen man sich denken kann, dass das noch ein Problem geben wird. Von Anfang an wird Konfliktpotential gesät.
Denn was passiert wohl, wenn man eine waffenbegeisterte Familie, die rassistisch ist mit einer Familie zusammen sperrt, die asiatische Wurzeln hat? Klar, es gibt Ärger.
Das war mir also schon direkt klar. Und auch die anderen Personen waren nicht einfach und versprachen viel Streit.
Dazu kommt ein etwas klassisches Szenario: mehrere unterschiedliche Personen auf engem Raum eingesperrt und ein Mörder geht anscheinend um.
Schnell stellt sich die Frage, wer war es? Und verdächtigt sind viele Personen.
Aber kann es so einfach sein, dass man einen Charakter wählt, der offensichtlich ein Mörder sein könnte? Oder doch eher eine der unscheinbareren Persönlichkeiten?
Ihr seht, es gab ziemlich schnell viele Fragen und ich war gespannt wie das Autorenduo diese beantwortet.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, vor allem die vielen Perspektivwechsel waren super. Denn so erfährt man einiges über die Charaktere und kann sich immer wieder in einen anderen hineinversetzen.
Es kommt eine Wendung in der Geschichte vor, die mich allerdings weniger überrascht hat. Ich hatte fast damit gerechnet. Aber trotzdem spitzt sich immer mehr alles in dem Bunker zu.
Nach und nach verblasst die Außenwelt und es scheint nur noch diese kleine Welt zu existieren und die Suche nach einem Weg raus. Ein Horror im kleinen Rahmen, denn wer möchte gerne mit einem Mörder eingesperrt sein?
Niemand kann man mehr trauen, aber konnte man das vorher denn?
Dieses Buch zeigt wieder mal anschaulich, das der Mensch nicht resistent gegen eine Panik ist, denn wie schnell verlieren die Charaktere die Kontrolle über sich und ihre Handlungen?
Das Ende löst sich dann doch etwas sehr schnell auf und war etwas enttäuschend. Ich fand zwar interessant, wer denn jetzt letztendlich der Mörder war, aber vom Hocker hat mich dieses Ende dann nicht gerissen.

Mein Fazit: Ein Buch über menschliche Abgründe, die sich auftun, sobald man mehreren Personen die Freiheit nimmt. Doch war von Anfang an klar, dass es Ärger geben wird, denn die Charaktere waren auf Konflikte angelegt und gewählt. Es gibt keinen leisen Horror in der Geschichte, sondern vieles passiert so wie erwartet und so war das Ende auch eher etwas enttäuschend. Man kann es lesen, muss es aber nicht unbedingt tun, denn dieses Szenario gibt es auch in anderen Büchern zusehen.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Under Ground konnte mich sehr gut unterhalten, ich empfand ihn jedoch nicht unbedingt als Thriller

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Das Cover wirkt ja schon recht düster und macht defintiv Lust auf mehr. Nicht so schön war, daß durch das matte schwarz jeder Fingerabdruck auf dem Buch sichtbar wurde.
Der Klappentext hatte es mir gleich ...

Das Cover wirkt ja schon recht düster und macht defintiv Lust auf mehr. Nicht so schön war, daß durch das matte schwarz jeder Fingerabdruck auf dem Buch sichtbar wurde.
Der Klappentext hatte es mir gleich angetan und ich freute mich auf eine Menge Thrill und Nervenkitzel .
An sich klang alles richtig vielversprechend und verheißungsvoll. Bekommen habe ich jedoch etwas völlig anderes als erwartet.
Der Einstieg gelang mir gleich recht leicht. Auch wenn ich mich erst an die verschiedenen Bewohner des Bunkers gewöhnen musste, so hatte ich keinerlei Probleme damit. Schnell ist offensichtlich, das hier die unterschiedlichsten Charaktere aufeinandertreffen, was für eine Menge Zündstoff sorgt.
Die tödliche Grippewelle führt dazu, das all diese unterschiedlichsten Menschen in diesem Bunker aufeinandertreffen. Nicht leicht, für keinen von Ihnen.
Anziehung sowie abgrundtiefe Abneigung ist sofort spürbar. Und ich dachte nur, das kann ja noch was werden.
Es dauert auch nicht lange und die erste Leiche taucht auf.
Doch die Frage in mir tauchte in mir schnell auf, wer wohl dahintersteckt.
Und die noch viel zentralere Frage, wie sicher ist der Bunker tatsächlich?
Uns wird hier eine Thematik geboten die sofort das pure Grauen entstehen lässt und ein gewaltiges Kopfkino zutage fördert. Man fragt sich automatisch, ob man dieser Krankheit tatsächlich entkommen kann. Aber auch welche neuen Herausforderungen dieser Bunker tatsächlich aufstellt.
Man lernt die verschiedensten Charaktere kennen und ich konnte teilweise kaum glauben, mit wem ich es hier zutun hatte.
Man blickt dabei immer wieder in die Abgründe der menschlichen Seele.
Mit einem Thriller hatte es für mich zunächst überhaupt nichts zutun. Zunächst bekommt man es mit einigen Konflikten zutun und irgendwann hatte ich das Gefühl, ich käme diesen Personen überhaupt nicht näher.
Sie waren für mich teilweise wirklich unergründlich und ich haderte mit mir, wie ich ihnen begegnen sollte.
Das der erste Anschein trügt, findet man relativ schnell heraus.
Nichts ist wie es scheint und plötzlich werden die Karten neu gemischt.
Es geht nicht mehr länger um die tödliche Krankheit da draußen. Es geht nur ums nackte Überleben im Bunker.
Es geht um Leben oder Sterben.
Klaustrophobie, Angst, Wut
Wie weit würdest du gehen um zu überleben?
Entwickelt man tatsächlich eine Eiseskälte um sich allem in den Weg zu stellen oder geht man tatsächlich einfach unter?
Der erste Teil des Buches war dazu da, alles zu ergründen.
Man erfährt die Perspektiven der verschiedensten Bewohner, wodurch man ihnen ein Stück näherkam. Aber nicht völlig. Es gab Momente in ihren Charakterzügen und ihren Leben, da blieben sie mir seltsam blass. Auch konnte ich mich emotional nicht wirklich darauf einlassen.
Waren sie mir sympathisch? Ich weiß nicht. Immer wieder traten neue Erkenntnisse zutage, die mich umdenken ließen.
Meine Gedanken wurdem umhergewirbelt. Ich empfand Zuneigung, Abscheu, Mitgefühl.
Manche Erkenntnisse erschütterten, manche machten traurig und andere wiederum einfach nur wütend.
Doch allmählich gewann das Ganze an Auftrieb und gerade im zweiten Teil des Buches konnte ich gut mitfiebern. Der Nervenkitzel wurde spürbar und ich rätselte immer weiter, wer denn nun der Killer sei.
Die Auflösung des Ganzen kam mir allerdings zu überraschend und ich weiß nicht, ob ich so zufrieden mit dem Ganzen bin.
Um ehrlich zu sein, hatte ich mir etwas mehr erhofft.
Ebenso hätte ich noch die ein oder andere Frage gehabt. Da mir nicht gänzlich alles beantwortet wurde.
Eins jedoch hat das Autorenduo hier geschafft. Durch ihren sehr einnehmenden Schreibstil, war ich im Nu durch. Sie haben es verstanden Spannung aufzubauen, auch wenn es dabei hin und wieder Längen gab. Es war nie vorhersehbar und man konnte auch bei der Entwicklung sehr gut zusehen.
Einige davon haben mir doch etwas zugesetzt und man hat es nicht kommen sehen.
Letztendlich ein Spannungsroman der mich enorm gut unterhalten hat , dessen Ende jeoch zwiespältige Gefühle in mir hervorrief.



Fazit:
Under Ground konnte mich sehr gut unterhalten, ich empfand ihn jedoch nicht unbedingt als Thriller.
Dafür gab es zu wenig Nervenkitzel und auch Thrill.
Er fördert ein Szenario in dem es um alles oder nichts geht.
In dem man herausfinden muss wie weit man gehen würde, um zu überleben.
Interessant, facettenreich und unvorhersehbar.
Und obwohl er die ein oder andere Wendung bereithielt, löste er dennoch in mir zweispältige Gefühle aus.
Wer für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen möchte, sollte das Buch lesen.
Ich hatte es in einem Rutsch durch.

Veröffentlicht am 03.02.2017

...ein Bunker...

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Einige Menschen „wohnen in einem Bunker, da sie vor einen tödlichen Virus fliehen mussten. Spannender, dystopischer Thriller mit überraschendem Ende.

Einige Menschen „wohnen in einem Bunker, da sie vor einen tödlichen Virus fliehen mussten. Spannender, dystopischer Thriller mit überraschendem Ende.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Under Ground

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Zunächst hat mich das Buch irgendwie an "Bunker Diary" und "Silo" erinnert, wobei sich im Verlauf der Geschichte dann doch einige Unterschiede zu diesen Werken bemerkbar machen. Der Schreibstil von S. ...

Zunächst hat mich das Buch irgendwie an "Bunker Diary" und "Silo" erinnert, wobei sich im Verlauf der Geschichte dann doch einige Unterschiede zu diesen Werken bemerkbar machen. Der Schreibstil von S. L. Grey gefällt mir sehr gut, denn das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Auch die Beschreibungen des Aufbau des Bunkers sind bildhaft und haben bei mir sofort ein Bild davon vor Augen erzeugt, ich hatte das Gefühl mich selbst mitten im Luxusbunker zu befinden. Direkt am Anfang des Buches gibt es zudem noch eine Skizze von diesem, indem die einzelnen Stockwerke beschriftet sind.
Zu Beginn widmet sich jedes Kapitel einem einzelnen Bewohner, wodurch man diese näher kennen lernt und auch die Umstände warum sie sich in den Bunker eingekauft hat. So wird zwar jeder Figur genug Raum gewählt, meiner Ansicht nach jedoch zuviel. Es dauert sehr lange bis alle vorgestellt sind und die Geschichte an Fahrt aufnimmt.
Begeistern konnte mich die Geschichte leider nicht. Statt einem hochspannenden Thriller und fesselndem Überlebenskampf der Bewohner, bekommt man eine konstruierte Handlung serviert, welche stark an eine Reality-Show geht. Insgesamt wirkte das Szenario blass und farblos und ich konnte mich weder mit den Figuren noch ihren Problemchen oder Gedanken identifizieren.
Der Grund für den Bunkeraufenthalt, also das Virus, wird nur am Rande erwähnt und spielt eher eine untergeordnete Rolle. Insgesamt liegt der Hauptfokus auf dem Innenleben im Luxusbunker, von der Außenwelt ist kaum die Rede. Insgesamt hätte die Geschichte viel Potenzial gehabt, welches leider nur in Ansätzen genutzt wurde.
Das Ende hat mich dann doch noch einmal überrascht, wobei es mir ebenfalls etwas zu stark konstruiert war.