Der Kampf um den Thron zwischen den Welfen und Staufer
"Meister der Täuschung" ist der Auftaktroman zur Schwert-und-Krone-Reihe von Sabine Ebert. Dieser spielt im Mitteleuropa des 12. Jahrhundert und zeigt ein Stück deutscher Geschichte zu Zeiten der Herrschaftshäuser ...
"Meister der Täuschung" ist der Auftaktroman zur Schwert-und-Krone-Reihe von Sabine Ebert. Dieser spielt im Mitteleuropa des 12. Jahrhundert und zeigt ein Stück deutscher Geschichte zu Zeiten der Herrschaftshäuser der Welfen und Staufer. Kaiser Lothar Süpplingenburg ist gerade im Jahr 1137 verstorben. Vor seinem Tod bestimmte er, dass sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze ihm auf den Königsthron folgen soll. Aber durch eine geschickt eingefädelte Intrige seitens der Geistlichkeit durch den Erzbischof von Trier Albero von Montreuil gelangt Konrad von Staufen auf diesen. Doch das Land ist uneins. In beiden Lagern positionieren sich die mächtigen Herzöge und Markgrafen, es scheint alles auf einen Krieg um den Thron hinauszulaufen. Dazwischen ein noch ganz junger Ritter: Friedrich III., der Sohn des Bruders von Konrad mit der Welfin Judith, später in den Geschichtsbüchern als Kaiser Barbarossa bekannt. "Meister der Täuschung" ist ein perfekt gewählter Titel für diesen Roman. Der Leser lernt nicht nur die verschiedenen Herrschaftshäuser kennen, sondern auch die ganzen Verflechtungen derer. Geschmiedet durch Bündnisse, Verlöbnisse und Heiraten, aber auch durch Segen der Kirche oder gegenseitiger Spionage. Die Rolle der Frauen in der damaligen Gesellschaft, sowie deren Schicksale an der Seite der Männer. Der Leser wird dabei kapitelweise durch die verschiedenen Handlungsorte und den Perspektivenwechseln geführt. Dies erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit beim Lesen, aber lässt im Verlauf des Buches ein rundes Gesamtbild entstehen. Fiktive Personen und Geschehnisse ergänzen dabei die historischen Ereignisse und tragen zu einem spannenden und unterhaltsamen Roman bei. Dabei wird die Spannung nicht durch epische Schlachten erzeugt, sondern viel mehr durch die Ränkespiele zwischen den Protagonisten. Sehr gelungen finde ich dabei auch die ergänzenden Stamm- und Zeittafeln am Ende des Buches, sowie die historischen Karten. Immer wieder blätterte ich während des Lesens auch auf diese Informationen, die mich die Zusammenhänge noch besser verstehen ließen. Dies ist mein erster gelesener Roman von Sabine Ebert, aber sie konnte mich sofort begeistern. Schon jetzt weiß ich, dass ich zügig die restlichen vier Bände dieser Reihe lesen muss. Lebendiger Geschichtsunterricht, verpackt in einen sehr guten historischen Roman.