Cover-Bild Trümmerland
Band 1 der Reihe "Edith - Eine Frau geht ihren Weg"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 17.05.2021
  • ISBN: 9783746637884
Sabine Hofmann

Trümmerland

Roman

Ein junges Mädchen und ihr Kampf ums Überleben.

Im Ruhrgebiet 1946. Der Krieg ist zu Ende, der Kampf ums Überleben noch lange nicht. Bei der Suche nach Trümmerholz stößt die zwölfjährige Hella an einer Zeche auf einen Sterbenden. Sie drückt ihm die Augen zu und nimmt als Gegenleistung seinen Mantel an sich, um ihn auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Doch eingenäht im Futter finden sich kostbare Bezugsscheine für Butter. Martha, Hellas Mutter, und Edith, eine Frau, die man bei ihnen einquartiert hat, wollen die Gelegenheit nutzen, in einen gewinnbringenden Tauschhandel einzusteigen, doch sie ahnen nicht, worauf sie sich einlassen. Bald ist ihnen nicht nur die Polizei auf den Fersen, sondern auch gefährliche Schwarzmarkthändler lauern ihnen auf.

So packend wie authentisch – eine eindringliche Schilderung des Lebens in der Nachkriegszeit

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2021

Tolles historisches Buch

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Der nackte Kampf ums Überleben rechtfertigt kleine und große Gaunereien. Sabine Hofmann gelingt es, diese widrigen Umstände absolut lesenswert in einen spannenden Roman zu packen. Die zwölfjährige stöbert ...

Der nackte Kampf ums Überleben rechtfertigt kleine und große Gaunereien. Sabine Hofmann gelingt es, diese widrigen Umstände absolut lesenswert in einen spannenden Roman zu packen. Die zwölfjährige stöbert verbotener Weise auf einem Trümmergelände nach Holz. In einem Bombenkrater findet sie einen sterbenden Mann, der ihr noch etwas mitteilen möchte. Nach seinem Tod nimmt sie seinen Wintermantel an sich und bringt ihn zu ihrer Mutter und zu Edith, die bei ihnen einquartiert ist. Im Futter des Mantels finden sie Bezugsscheine Butter. Bei dem Versuch, die Scheine einzulösen geraten sie in Visier von einigen schrägen Typen. Und Oberinspektor Diedrichs ermittelt in dem Todesfall. Eine spannend erzählte Geschichte, die Nachkriegszeit im Ruhrgebiet wird lebendig und anschaulich- fast zum Riechen- beschrieben, die Figuren sind facettenreich. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Roman mit krimineller Handlung, authentisch erzählt

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Sabine Hofmanns Roman „Trümmerland“ spielt in Bochum im Frühjahr 1946. Noch sind die Trümmerberge der zerbombten Häuser überall zu sehen. Zwischen den Trümmern wird geplündert und alles mitgenommen, was ...

Sabine Hofmanns Roman „Trümmerland“ spielt in Bochum im Frühjahr 1946. Noch sind die Trümmerberge der zerbombten Häuser überall zu sehen. Zwischen den Trümmern wird geplündert und alles mitgenommen, was irgendwie brauchbar erscheint, obwohl es inzwischen verboten ist.

Hella Schrader ist 12 Jahre alt. Sie wohnt gemeinsam mit ihrer Mutter Martha und der aus Ostpreussen stammenden Edith Marheinecke, die seit einem Jahr bei ihnen einquartiert wurde, in einer kleinen Wohnung unweit des Zechengeländes. Am Nachmittag klettert sie gerne in den Trümmern und findet hier und dort auch immer wieder ein nützliches Teil. Auf diese Weise möchte sie den Haushalt unterstützen, in dem es an Essbarem, Kleidung, Heizmaterial und Haushaltsgegenständen fehlt.

Eines Tages sieht sie am Boden eines Bombentrichters einen Mann mit verrecktem Bein liegen. Sie überwindet ihre Angst und klettert zu ihm. Doch er stirbt als sie ihn erreicht hat. Sie nimmt seinen Kurzmantel aus feinem Wollstoff mit nach Hause. Im Futter finden sich Lebensmittelscheine für Butter. Nach Abwägen des Für und Wider entschließen Martha und Edith, dass sie die Scheine einlösen werden, ohne zu ahnen, welche Auswirkungen das haben wird.

Die Autorin schafft in ihrer Geschichte ein vorstellbares Szenario der Nachkriegszeit. Das Überleben steht im Alltag der Bochumer im Vordergrund, der Schwarzmarkt blüht und dennoch sind die meisten froh darüber, überlebt zu haben. Weil viele Männer noch vermisst werden, arbeiten die Mütter für den Lebensunterhalt, die Kinder sind sich außerhalb der Schule notgedrungen selbst überlassen. Martha hat ein schlechtes Gewissen, Hellas Funde anzunehmen, weil sie ihr verboten hat, in den Trümmern zu plündern. Sie weiß, dass sie den Mantel nicht behalten durften und daher liegt von Beginn des Romans die Furcht vor Entdeckung und der daraus resultierenden Strafe über dem Verhalten der Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft, die deutlich spürbar ist.
Die Erzählung zeigt ebenfalls ein Bild der damaligen Polizeiarbeit. Für die Briten, die Bochum in der Nachkriegszeit besetzt hatten, war es nicht einfach, auf jedem einflussreichen Posten jemanden zu setzen, der keinem nationalsozialistischen Gedankengut anhängt. Die Not bietet Kleinkriminellen mit ihren illegalen Geschäften ein gutes Pflaster. Auch aufgrund der allgemeinen Ausstattung der Kriminalpolizei ist die Nachverfolgung von Straftaten schwierig.

Dank der guten Recherche von Sabine Hofmann bildet sich ein kompaktes gelungenes Bild des Alltags. Das Tempo, in dem die Kriminalhandlung sich entwickelt ist gemächlich, die Spannung eher unterschwellig. In vielen Nebenhandlungen erfuhr ich detailliert einiges über die Zusammenhänge von Schiebung, Schwarzhandel, Fälschungen und der Sorge, die die Menschen dazu veranlasste, sich trotz drohender Bestrafung auf ungesetzlichem Weg Notwendiges zu besorgen. Die Figuren durchleben dabei riskante Situationen, aber auch an ihrer Freude über und an kleinen Dingen durfte ich als Leser teilhaben.

„Trümmerland“ von Sabine Hofmann ist ein Roman mit kriminellen Handlungen. Er bildet die Zeit des Nachkriegsdeutschlands in einer Stadt des Ruhrgebiets überzeugend und nachvollziehbar mit authentischen Figuren ab. Gerne empfehle ich das Buch weiter an Leser historischer Romane.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

eine spannende Schnitzeljagd mit kriminalistischen Elementen vor historischen Hintergrund.

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Durch den spannenden Klappentext bin ich auf dieses Buch gestossen ausserdem liebe ich Werke aus dem Aufbauverlag.
Dieser verrät schon einiges und daher wurde ich nicht so sehr vom Inhalt überrascht.
Anhand ...

Durch den spannenden Klappentext bin ich auf dieses Buch gestossen ausserdem liebe ich Werke aus dem Aufbauverlag.
Dieser verrät schon einiges und daher wurde ich nicht so sehr vom Inhalt überrascht.
Anhand des gut verständlichen Schreibstil und einem nachvollziehbaren Erzählstil der ein farbiges Bild des Nachkriegsdeutschland im stark zerstörten Ruhrgebiet vor dem inneren Auge entstehen lässt war ich von Anfang an in der Handlung drin.
Die Hauptcharaktere wie die unbedarfte kluge 12 jährige Hella, die patente aber auch übervorsichtige Mutter Martha und die pfiffige Zugezogene Edith im besten Alter sind glaubwürdig gestaltet und auch deren Agieren mit den Situationen wird gut erklärt.
Auch weitere Protagonisten sind gut beschrieben und geben der Geschichte ihren Rahmen.
Jeder muss schauen wo er bleibt denn das Land befindet sich in der Krise der Nachkriegswirren das war spannend mitzuerleben und mehr als einmal habe ich mich erwischt daran zu denken das ich zum Glück nicht zu dieser Zeit leben musste.
Ich würde die Handlung als Kriminalgeschichte vor historischen Hintergrund beschreiben denn im Fokus steht nunmal eine Schnitzeljagd um Bezugscheine mit heisser Ware.
Einige Personen bleiben dabei auf der Strecke oder versuchen mit unlauteren Mitteln nachzuhelfen.
Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und habe trotzdem meinen historisches Flair bekommen was ich mir erhofft habe.
Also ein spannender historischer Kriminalroman zum Mitspekulieren den ich mit 4 starken Sternen honoriere.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Der harte Kampf ums Überleben in der Nachkriegszeit

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Hella lebt mit ihrer Mutter Martha und der ihnen zugewiesenen einquartierten Edith in einer Wohnung im Ruhrgebiet. Es ist das Jahr 1946 und der Wohnraum, das Essen und auch sonst alles Lebensnotwendige ...

Hella lebt mit ihrer Mutter Martha und der ihnen zugewiesenen einquartierten Edith in einer Wohnung im Ruhrgebiet. Es ist das Jahr 1946 und der Wohnraum, das Essen und auch sonst alles Lebensnotwendige ist knapp. So kommt es, dass Hella auf ihren Streifzügen durch die Trümmerwüste auf der Zeche Präsident einen Sterbenden findet, der in ihrem Beisein seinen letzten Atemzug tut. Wäre nicht alles so schrecklich knapp, wäre sie nie auf die Idee gekommen, ihm seinen Mantel zu stehlen, doch er braucht ihn ja nicht mehr und so nimmt sie ihn mit. Zuhause zeigt sie ihn dann ihrer Mutter, hat aber Angst, ihr die Wahrheit der Herkunft zu verraten und tut das erst nach kurzer Bedenkzeit. Eigentlich geben die ins Mantelfutter eingenähte Buttermarken über vier Zentner Butter den Ausschlag, denn wer trägt in diesen Zeiten schon so etwas kostbares mit sich herum, außer er ist Schwarzmarkthändler. Die drei Frauen beschließen nach langem Überlegen, die Marken einem Schieber zu verkaufen, wissen aber nicht, dass sie sich damit in höchste Gefahr begeben... Parallel versucht der Oberinspektor den Tod der Leiche zu lösen, aber bis zur Lösung des Falles wird es noch einige Zeit dauern...

Sabine Hofmann hat einen flüssigen Schreibstil, der sich gut und schnell lesen lässt. Ihre Ortsbeschreibungen sind sehr gut und detailiert, sodass der Leser sich die Kulisse des Romans sehr gut vorstellen kann. Die Einteilung in Kapitel ist sehr gut gelungen, denn es folgt immer mit Perspektivwechsel ein neues Kapitel, welches immer mit Datum überschrieben ist. Ihre Charaktere weisen alle sympathische Eigenheiten aus, welche sie zu interessanten Persönlichkeiten machen.

Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, auch wenn ich anfangs nicht mit einem Kriminalroman gerechnet habe. Trotzdem wurde nicht an historischen Begebenheiten gespart und ich wurde nicht enttäuscht. Allerdings hätte die Handlung an manchen Stellen noch etwas spannender sein können.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Ein Fund zwischen Schutt und Asche

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1946 Bochum. Der Krieg ist zwar überstanden, doch die Menschen im zerbombten Deutschland leiden sehr unter den Nachwirkungen sowie an Hunger und Kälte. So geht es auch der 12-jährigen Hella, die auf ihren ...

1946 Bochum. Der Krieg ist zwar überstanden, doch die Menschen im zerbombten Deutschland leiden sehr unter den Nachwirkungen sowie an Hunger und Kälte. So geht es auch der 12-jährigen Hella, die auf ihren Trümmerstreifzügen nach Holz und anderen nützlichen Dingen sucht, um damit für sich und ihre Mutter über Wasser zu halten. Doch dann findet sie einen Toten, dessen Mantel Hella als Tauschobjekt für den Schwarzmarkt an sich nimmt, der sich als wahre Fundgrube entpuppt, denn eingenäht im Futter finden sich auch noch Bezugsscheine für Butter. Hellas Mutter Martha sowie die einquartierte Edith wittern ein gutes Geschäft, denn sie möchten mit eigenem Tauschhandel ihren Schnitt auf dem Schwarzmarkt machen. Doch die Konkurrenz ist nicht nur groß, sondern auch gefährlich und bringt sie in eine bedrohliche Lage…
Sabine Hofmann hat mit „Trümmerland“ einen fesselnden historischen Roman vorgelegt, der nicht nur einen Kriminalfall beinhaltet, sondern gleichzeitig die Zustände der Nachkriegszeit sehr bildhaft wiederspiegelt. Der locker-flüssige und farbenfrohe Erzählstil lässt den Leser eine Zeitreise ins vergangene Jahrhundert antreten, wo er sich mitten im Ruhrgebiet zwischen ausgebombten Häusern und Straßenzügen wiederfindet und der kleinen Hella folgt, die in den Trümmern wühlt, um etwas zum kargen Überleben für sich und ihrer Mutter beizutragen. Der Fund des Toten ist erschreckend, umso erstaunlicher der Umgang von Hella mit der Leiche. Empathisch sowie pragmatisch kümmert sie sich um ihn und nimmt die Dinge an sich, die sich noch gebrauchen lassen. Während Mutter und Untermieterin ihren Überlegungen schon bald Taten folgen lassen, lässt die Autorin spannend die Lebensumstände der Menschen vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden. Die Herrschaft der britischen Besatzer wird dabei ebenso thematisiert wie die Neuformierung der Polizei oder die Jagd auf den „Persilschein“, um als unbescholtener Bürger wieder zur Normalität zurückkehren zu können ohne die Anhaftung als Nazisympathisant. Und während der Schwarzmarkt blüht und sich die Menschen gegenseitig nicht nur Konkurrenz machen, sondern auch nach den Dingen anderer gieren, lässt die Autorin ihre Geschichte in einen Kriminalfall münden, den Oberinspektor Diederichs versucht zu lösen.
Die Charaktere wurden lebhaft in Szene gesetzt, so dass sie wie aus dem realen Leben entsprungen wirken. Ihre glaubhaften menschlichen Ecken und Kanten können den Leser schnell überzeugen, der sich nur zu gern an ihre Fersen heftet, um keinen Moment dieser spannenden Geschichte zu verpassen. Hella ist ein aufgewecktes Mädchen, das schon früh lernen muss, Verantwortung im täglichen Überlebenskampf zu übernehmen und die bis dato keine unbeschwerte Kindheit gehabt hat. Ihre Mutter Martha treibt die Verzweiflung, wie sie sich und ihre Tochter durchbringen soll. Sie kratzt all ihren Mut zusammen, um sich auf dem Schwarzmarkt ein Zubrot zu verdienen, doch die Angst ist ihr immer im Nacken, auch wenn sie in Edith Unterstützung hat. Doch Frauen hatten den umtriebigen Gesellen damals oft nicht viel entgegen zu setzen. Diederichs ist ein Mann mit Prinzipien und vom alten Schlag, der endlich wieder Recht und Ordnung haben möchte. Emil ist ein gewitzter Junge mit dem Blick fürs Wesentliche, der sich durchzuboxen weiß.
„Trümmerland“ überzeugt mit einem schönen Mix aus authentischer Nachkriegsgeschichte, Familienzusammenhalt und Kriminalfall. Die ausdrucksstarken Protagonisten machen das damalige Bild noch lebendiger. Verdiente Leseempfehlung für eine interessante Lektüre!