Hin und her gerissen zwischen zwei Herzen in einer Brust, die Geschichte eines Schriftstellers
In „Die Leuchttürme der Stevensons“ geht es um die Lebensgeschichte des gleichnamigen Autors Robert Louis Stevenson. Er ist unter anderem bekannt für seine Werke „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. ...
In „Die Leuchttürme der Stevensons“ geht es um die Lebensgeschichte des gleichnamigen Autors Robert Louis Stevenson. Er ist unter anderem bekannt für seine Werke „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ und „Die Schatzinsel“.
Er lebte im viktorianischen Schottland, wo seine Familie und Ahnen berühmte Ingenieure und Leuchtturmerbauer waren. R. L. Stevenson sollte in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters treten, was in ihm einen innerlichen Kampf auslöste, denn er schrieb für sein Leben gerne und liebte die Literatur.
Durch das enge gesellschaftliche Korsett war ihm sein Lebensweg vorgeschrieben und er versuchte sein Bestes zu geben, wollte aber die Kunst des Schreibens und Erzählens nicht missen und geriet so immer wieder mit seinem Vater aneinander.
Auf der einen Seite erfährt man viel über die Geschichte der Leuchttürme und deren Entstehung mit allen Schwierigkeiten in diesem Zeitalter und auf der anderen Seite einiges über die damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten und auferlegten Zwänge. Durch die humorvollen Anekdoten und kleinen Zeitsprünge bekommt das Buch eine Leichtigkeit und es bleibt durchweg spannend. Selbst etwas über Leuchttürme zu erfahren, hat überraschenderweise Spaß gemacht.
Die Geschichte über R. L. Stevenson zu erfahren, war anders und auch schwerer als erwartet. Trotz allem hat er seine Freude, Humor und Phantasie nie verloren und das fand ich sehr beeindruckend.
Sabine Weiss hat seine Lebensgeschichte nicht nur gut recherchiert erzählt. Ich hatte während des Lesens das Gefühl eine Zartheit mit zu erleben. Seine Mutter und er waren gesundheitlich sehr angeschlagen und dennoch war er stark und blieb sich selbst treu.
Auch hatte ich zwischendurch den Eindruck, verstehen zu können, wie er auf die Idee zu Dr. Jekyll und Mr. Hyde kam. Er selbst war hin und her gerissen. Zum einen die große Erwartungshaltung seiner Familie zu erfüllen und auf der anderen Seite seine Liebe zur Literatur.
Das Buch selbst ist unheimlich hübsch. Die Farben des Covers harmonieren gut zusammen und es passt zum stürmischen und turbulenten Inhalt.
Im Ganzen ist es ein eindrucksvolles Buch und ich werde es noch einmal als Hörbuch hören.