Cover-Bild Normale Menschen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783630875422
Sally Rooney

Normale Menschen

Roman
Zoë Beck (Übersetzer)

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2020

Der Zeitgeist einer Generation

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Irgendwie hab ich den Punkt verpasst, denke ich, an dem das Buch so traurig wird. Oder gibt es den überhaupt? Vielleicht habe ich am Anfang schon gemerkt, dass schreckliche Dinge passiert sind, und habe ...

Irgendwie hab ich den Punkt verpasst, denke ich, an dem das Buch so traurig wird. Oder gibt es den überhaupt? Vielleicht habe ich am Anfang schon gemerkt, dass schreckliche Dinge passiert sind, und habe nur alle Zeichen übersehen, verdrängt; genauso wie Connell. Irgendwann war es einfach nicht mehr möglich, zu verdrängen, weil das Leid so eindeutig wurde; da konnte ich die Traurigkeit nicht mehr vermeiden.
Ich seufze und stelle das Buch zurück ins Regal, noch ganz gefangen von der Geschichte. Irgendwie hat Sally Rooney mit ihrer intensiven Art des Erzählens etwas tief in mir berührt. An dem Abend, an dem ich das Buch beende, habe ich nur physisch damit abgeschlossen; denke noch lange darüber nach, was passiert ist.

"Normale Menschen" erzählt auf eine besondere, empfindsame Weise die Geschichte von Marianne und Connell, von zwei Menschen, die das Leben so unterschiedlich geformt hat und die sich doch auf der tiefsten Ebene wortlos verstehen.

Natürlichkeit ist das Gefühl, mit dem ich den Roman assoziiere. Keine Seite des Buches, kein Gedanke der Figuren, kein Gefühl fühlt sich inszeniert, unnatürllich an. Beim Lesen hört das Medium Buch auf zu existieren, es gibt nur noch den Leser und die Protagonisten; irgendwann nur noch Gedanken und Gefühle, man kann nicht mehr unterscheiden, ob es die der Protagonisten oder die des Lesers sind. Intensiv leidet man, ist traurig, sehnsuchtsvoll, verliert die Hoffnung, erlangt sie wieder. Irgendwie schafft es Sally Rooney, durch ihren einzigartigen Schreibstil die tiefgehenden Gefühle der Protagonisten einzufangen und sie ungefiltert an den Leser weiterzugeben.

Die Autorin fängt im Roman eindrucksvoll den Zeitgeist einer jungen Generation ein, das Gefühl der Orientierungslosigkeit in einer oft ungerechten, leidvollen Welt; das Zulassen und tiefe Erleben der Gefühle, aber auch die Verdrängung, wenn alles zu viel wird, die Gefühlstaubheit.

Subtil spricht die Autorin (gesellschaftliche) Probleme an, trifft dabei den Leser bis ins Mark, ohne dass das Thema inszeniert wirkt, sondern ganz natürlich.
Jedes einzelne Element der Handlung fügt sich in die Komposition des Buchs, es entsteht ein feinsinniges, harmonisches Bild, das schmerzhaft und wunderschön zugleich ist wie die Liebe, die Connell und Marianne verbindet.

Ein einziger Aspekt hat mich gestört: an manchen Stellen geschahen Dinge, die ich als schrecklich ungerecht empfand, die aber normal zu sein schienen; hier hat mir irgendwie ein deutliches "das ist so auf keinen Fall in Ordnung, jeder, der in solch einer Situation steckt, hat das Recht, sich zu wehren" gefehlt.

Diesen Gedanken hatte ich so oft, dass ich keine 5 Sterne hergeben kann, aber es wären 4,5, wenn es denn halbe gäbe (ha, es gibt ja doch halbe hier!). Ich kann das Buch nur empfehlen; man lernt über sich selbst und wird zum Nachdenken angeregt. Ich werde auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Gegen Gefühle kann man nichts tun und was daraus wird, dazu gehören zwei

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Da ist Marianne, reiches Elternhaus, aber in der Schule immer außen vor und dann gibt’s da Connell, der Sportstar der Schule, eingebunden und überall beliebt und seine Mutter ist Putzfrau bei Mariannes ...

Da ist Marianne, reiches Elternhaus, aber in der Schule immer außen vor und dann gibt’s da Connell, der Sportstar der Schule, eingebunden und überall beliebt und seine Mutter ist Putzfrau bei Mariannes Familie. Zwei total verschiedene Leben und trotzdem, man nimmt sich wahr, aber zeigen darf man das natürlich nicht. Schließlich wird man doch ein Paar, zumindest zeitweise, mal mehr, mal weniger. Marianne und Connell machen es sich nicht leicht, vielleicht kann man auch sagen, sie haben es nicht leicht. Da ist die Gesellschaft, in der sie leben und der selbst aufgebaute Druck, die Spielregeln bedienen zu müssen, die sie als Paar meinen, nicht erfüllen zu können und dann ist da natürlich die Gegebenheit, Erwachsenwerden ist gar nicht so leicht, zu zweit vielleicht sogar noch ein bisschen schwerer.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich einfach mitgenommen auf eine Reise, die Leben heißt, Leben zu zweit oder eben auch nicht. Und ein Ende findet so etwas nie.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Erfrischend anderer Roman

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Sally Rooneys Roman handelt von zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die sich ineinander verlieben, sich aus den Augen verlieren und deren Wege sich im Leben wieder und wieder kreuzen.

Vor dem Lesen ...

Sally Rooneys Roman handelt von zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die sich ineinander verlieben, sich aus den Augen verlieren und deren Wege sich im Leben wieder und wieder kreuzen.

Vor dem Lesen wusste ich nicht genau, was mich erwartet, ich hatte allerdings eher einen klassischen Liebesroman erwartet. „Normale Menschen“ ist allerdings alles andere. Keiner von beiden möchte eine Beziehung, obwohl sich beide zueinander hingezogen fühlen. Das Buch macht sich nichts aus Klischees, denn es handelt wirklich von normalen Menschen, in deren Leben nichts perfekt läuft wie in anderen Romanen.

Sally Rooney hat es geschafft, die Charaktere facettenreich darzustellen und auch ernstere Themen wie Depressionen und häusliche Gewalt einzubauen, welche in der Gesellschaft nicht häufig thematisiert werden, aber doch viele Menschen betreffen. Ihr Schreibstil war sehr passend, nicht ausschmückend und kurz und prägnant, sogar auf die Anführungszeichen der wörtlichen Rede wurde verzichtet, was mich anfangs allerdings etwas gestört hat, aber man gewöhnte sich schnell daran.

„Normale Menschen“ war wirklich ein schönes, erfrischend anderes Buch, das mit viel Spaß beim Lesen bereitet hat, aber kein Muss zum Lesen ist.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

nicht ganz so normale Menschen

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Der Schreibstil der Autorin hat mich wie bei ihrem vorherigen Buch überzeugt. Er ist irgendwie ganz anders ohne dabei an Leichtigkeit zu verlieren. Inhaltlich geht es im Buch um die Beziehung der beiden ...

Der Schreibstil der Autorin hat mich wie bei ihrem vorherigen Buch überzeugt. Er ist irgendwie ganz anders ohne dabei an Leichtigkeit zu verlieren. Inhaltlich geht es im Buch um die Beziehung der beiden Protagonisten, Connell und Marianne, aus deren Sicht alles geschrieben ist. Die Geschichte kommt ohne wirkliche Spannung auf, verfügt aber über eine sehr intensive und emotionale Ebene, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ich hatte beim Lesen ziemlich oft Bauchschmerzen, allen voran bei Mariannes Teil. Ihre Gedanken und ihr Handeln empfand ich als sehr selbstzerstörerisch und, obwohl man als Leser eher die Rolle eines Voyeurs einnimmt, hatte ich immer wieder das Bedürfnis sie durchzurütteln und zum Psychiater zu schicken. Auch die Beziehung zwischen den beiden war für mich teilweise wirklich schwierig, wie so oft (auch im normalen Leben) scheitert es oft an Kommunikation und den daraus entstehenden Missverständnissen. Ich habe mich entsprechend mit der Bewertung sehr schwer getan, denn einerseits war ich überhaupt nicht glücklich mit dem Verlauf der Geschichte, andererseits ist sie wirklich gut aufgrund ihrer eigenen Intensität… Von mir gibt es 4/5 Sterne für Normale Menschen.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Normale Beziehungen?

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Connell und Marianne wachsen zusammen in einer Kleinstad im Westen von Irland auf. Aber das ist auch schon das einzige was sie gemeinsam haben. Connell ist sehr beliebt in der Schule und Marianne eher ...

Connell und Marianne wachsen zusammen in einer Kleinstad im Westen von Irland auf. Aber das ist auch schon das einzige was sie gemeinsam haben. Connell ist sehr beliebt in der Schule und Marianne eher eine Aussenseiterin ohne Freunde. Doch eines Tages verändert ein Gespräch zwischen ihnen ihr Verhältnis zueinander. Nur Connell möchte nicht das andere von seiner Zuneigung zu ihr erfahren. An der Uni treffen beide sich wieder: doch da ist dann plötzlich Marianne die Beliebte an der Schule und Connell der Außenseiter...

Das Besondere an der Geschichte von Connell und Marianne ist wohl, dass sie etwas Tiefes verbindet, was keiner von beiden so recht auszusprechen vermag und sie sich immer wieder begegnen ohne voneinander los zu kommen. Es ist eine Geschichte von zwei ganz normalen Menschen, die jeweils ihr Päckchen zu tragen haben, ohne dabei besonders hervor zu stechen.

Mir hat besonders die Erzählweise der Geschichte gefallen und das es hier um die Anziehung zweier Menschen geht, die tief miteinander verbunden sind und dennoch nie richtig zusammen kommen können. Als Leser weiß man manchmal selber nicht was für die beiden das Beste ist, ob sie doch endlich zusammen oder voneinader los kommen sollten.

Die Autorin hat einen sehr detaillierten Schreibstil ohne dabei je ins Belanglose zu rutschen. Ich hab beim Lesen gar nicht gemerkt wie schnell die Kapitel weg gelesen waren.

Jeder der an authenthischen Charakteren und (Liebes)Geschichten ohne große Romanze, aber mit ernsthaften und aus dem Leben gegriffenen Themen Interesse hat, sollte sich das Buch "Normale Menschen" unbedingt anseh

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