Cover-Bild Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Märchen, Mythen, Fabeln und Legenden
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 10.04.2017
  • ISBN: 9783328101420
Salman Rushdie

Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte

Roman
Sigrid Ruschmeier (Übersetzer)

Salman Rushdie erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023 »für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert.« (Aus der Begründung der Jury)

Salman Rushdie, einer der großen Schriftsteller unserer Zeit, erzählt in seinem neuen Roman eine zeitlose Liebesgeschichte, die in einer Welt spielt, in der die Unvernunft regiert. Dabei lässt er Historie und Mythologie miteinander verschmelzen.

Meisterhaft verwebt der Booker-Preisträger »ein intergalaktisches Supermärchen über den Krieg zwischen der Welt des Glaubens und der Welt der Vernunft« (DER SPIEGEL) und verwebt darin klassische Motive der morgenländischen Erzähltradition mit wichtigen Themen unserer Zeit – denn zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte ergeben tausendundeine Nacht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2017

Philosophie für Einsteiger

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„Zwei Jahre, acht Monate und 28 Nächte“ von Saleman Rushdie ist ein philosophisch angehauchter Fantasyroman, welcher 2015 erschienen ist.
Nach hunderten von Jahren sind die Risse zur Parallelwelt, der ...

„Zwei Jahre, acht Monate und 28 Nächte“ von Saleman Rushdie ist ein philosophisch angehauchter Fantasyroman, welcher 2015 erschienen ist.
Nach hunderten von Jahren sind die Risse zur Parallelwelt, der Märchenwelt, in der die Dschinn, ähnlich der arabischen Mythologie, herrschen.
Dies ermöglicht einer Gruppe von dunklen Dschinni Rache auf die Menschheit zu nehmen, nach dem diese selber über Jahrhunderte hinweg von Menschen eingesperrt wurden.
Die einzige Hoffnung der Menschheit sind die Duniazat, die Nachfahren aus einer Liebesbeziehung einer Dschinnaya und eines arabischen Philosophen, welche sich erst ihrer Fähigkeiten bewusst werden müssen.
Jedoch ist dies nur eine Verkleidung für den wahren Inhalt des Buches, viel mehr eine Metapher für die Geschehnisse.
Die Dschinni sind Verbildlichung der rohen und einfachen menschlichen Natur, nur geleitet durch niederere Bedürfnisse.
Diese müssen zerstört werden um die Menschheit zu befreien, somit muss der Mensch in sich selber etwas töten um sich nicht mehr selber weiter zu versklaven und dem Massenmord zu entgehen.
Hierbei spielen die Duniazat eine entscheidende Rolle, da auf ihrem Werdegang und ihrer Selbstfindung viele Moralische wie auch philosophische Konflikte angesprochen. Sei es ob Morden für das Gute einen nicht selber vergiftet, aber auch ob man einen verstorbenen Geliebten für ein Ebenbild ersetzen darf und kann.
Dabei spielt ein allwissender Erzähler eine entscheidende rolle, der in manchen Passagen aus einer zukünftigen utopischen Zeit erzählt, welche vollkommen von den menschlichen Lastern und Religion befreit ist.
Hierbei werden die Duniazat als Retter der Menschheit erwähnt, da diese durch ihre erlangte Vernunft die Menschheit rettet.
Denn diese ist durch die Dschinni erniedrigt, korrumpiert und an ihrer Rach- und Wollust am Verrecken, welche schon seit zeitbeginn die Menschheit vergiftet haben.
Auch als einer der großen dunklen Dschinni, angetrieben durch einen seit Jahrhunderten toten religiösen Philosophen, angestachelt wird die Menschen als Gott zu verängstigen, wird auch die Religion als Grund für die Zerstörung des Menschen genannt.
Auch, da die Kinder der Dunia rein Atheistisch sind.
Das Buch ist unendlich Tief, in jeder Zeile wird direkt wie auch indirekt zum Nachdenken aufgefordert, wobei auch stark die Meinung des Autors deutlich wird.
Sprachlich ist es größtenteils einfach, wobei trotzdem gelegentlich Fremdwörter fallen.
Ich persönlich brauchte ab und zu meine Zeit wie auch Ruhe um Nachzudenken, weshalb es auch schwer war das Buch nur wegen dem Unterhaltungswert zu lesen.
Gerade deswegen kann ich aber auch das Buch vollkommen weiterempfehlen, wenn auch nicht unbedingt für die Handlung, dann aber für die Erfahrungen die man durch dieses Buch macht.
Da muss man auch dem Autor nicht bei allem zustimmen.
Es ist ein philosophisches Werk, dass gerade jetzt wertvoll ist.

Peace out

Veröffentlicht am 22.05.2017

Eine sprachgewaltige Geschichte die mich leider nicht vollkommen mitreisen konnte.

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Beschreibung

Die Dschinnya-Prinzessin Dunia hat sich dafür entschieden das Märchenland Peristan zu verlassen und ihr Glück auf der Erde zu suchen. Dort verliebte sie sich in den Philosophen Ibn Rushd ...

Beschreibung

Die Dschinnya-Prinzessin Dunia hat sich dafür entschieden das Märchenland Peristan zu verlassen und ihr Glück auf der Erde zu suchen. Dort verliebte sie sich in den Philosophen Ibn Rushd mit dem sie viele Kinder zeugte, die sich dann über die ganze Welt verstreuten. Obwohl sich Ibn Rushd von Dunia abwandte, besuchte sie ihn nach seinem Tod und sein Geist begann zu erwachen.

Während Ibn Rushds Geist mit seinem schärfsten Kontrahenten, dem tiefgläubigen Ghazali im Streit liegt, beginnt auf der Erde ein Kampf zwischen den bösen Dschinn und der Menschheit. Die Existenz der ganzen Welt steht auf dem Spiel und Dunia beschließt sich im Kampf gegen die zerstörerischsten aller Dschinn auf die Seite der Menschen und die Seite ihrer Kinder zu stellen.

Meine Meinung

Der Roman „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ hat mich direkt angesprochen, und da ich über den Autor Salman Rushdie bisher nur gutes gehört hatte, habe ich mich auch sehr darauf gefreut.

"Argumente selbst sind ja ein Werkzeug, mit dem man den Geist schärfen kann, das schärfste aller Werkzeuge, geboren aus Liebe zur Weisheit, mit anderen Worten: zur Philosophie." (Seite 29)

Die Geschichte über das Geschlecht der Dschinn und Dschinnya/Dschinniri (weibl.) hat mir auch ausgesprochen gut gefallen. Ebenso die Art und Weise wie Salman Rushdie diese märchenhafte Welt mit unserer realen Welt verbindet. Dazu hat er die Dschinnya-Prinzessin Dunia auserwählt, die sich in einen Philosophen verliebt, eine Liebe die viele Kinder (ja sogar ein ganzes Geschlecht) hervorbringt und sich somit über die Jahre als Duniazat über die ganze Welt verbreitet. Die Idee solch eine tiefgehende Liebe zwischen Dschinn und Menschen als Bindeglied zu verwenden fand ich sehr romantisch und passte einfach.

Der Einstieg in die Geschichte zu „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ hat mir ausgesprochen gut gefallen. Man lernt die verschiedenen Charaktere und das Wesen der Dschinn näher kennen. Auch als sich die Geschichte immer mehr zu verzweigen beginnt und immer mehr Figuren und Schicksale eingeflochten werden, hatte ich immer noch meinen Spaß an der Story. Es wird dann auch recht schnell ein Punkt erreicht, ab dem es ganz schön wild durcheinander geht. Um den Überblick doch noch zu bewahren muss man sich wirklich gut konzentrieren.

Normalerweise mag ich es durch die Verknüpfung zahlreicher Handlungsstränge eine komplexe Einsicht in die Geschichte zu erhalten. Leider muss ich sagen, dass mich Salman Rushdie nach einer Weile verloren hat. Ich habe es vermisst einen Bezug zu den einzelnen Charakteren aufbauen zu können, denn sie bleiben farblos und ich spürte nicht die geringste Nähe zu ihnen. Wirklich sehr schade, da ich sehr gerne mit den speziellen und einzigartigen Protagonisten mitgefühlt hätte.


Salman Rushdies Roman lässt mich zwiegespalten zurück. Zum einen mochte ich den Aufbau und die Idee hinter der Geschichte, den Krieg zwischen der Welt des Glaubens und der Vernunft. Auch der gekonnte Mix aus orientalischem Märchen aus 1001 Nacht und Realität sowie die schöne Sprache des Schriftstellers haben mir ausgesprochen gut gefallen. Leider konnten mich jedoch die Protagonisten und deren Schicksale nicht so mitreisen wie ich es mir gewünscht hätte, und die verschiedenen Handlungsstränge wurden für meinen Geschmack etwas zu wild durchgemixt, so dass es irgendwann schwer wurde den Anschluss nicht zu verlieren.

Fazit

Phantastisches trifft auf Realität. Vernunft trifft auf Glauben. Eine sprachgewaltige Geschichte die mich leider nicht vollkommen mitreisen konnte.