Auf jeden Fall unterhaltsam und auch spannend, hätte für meinen Geschmack aber noch gruseliger sein können.
Ich habe mich sehr über den Titel "Ravenhurst" von Sandra Bäumler gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Dryas Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. ...
Ich habe mich sehr über den Titel "Ravenhurst" von Sandra Bäumler gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Dryas Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich dabei von selbst, dass meine Meinung zum Buch in keiner Weise beeinflusst wird.
Es handelt sich hierbei um meine erste Gothic Novel, auf die ich wirklich gespannt war. Die Autorin war mir zuvor nicht bekannt.
In der Geschichte trifft der Leser auf Lady Eleonore Warrington, die nach dem Selbstmord ihres Vaters plötzlich ohne Hab und Gut dasteht. Doch wenn sie den neuen Besitzer ihres ehemaligen Stadthauses, Dorian Graves, heiratet, darf sie dieses behalten, was sie schließlich akzeptiert. Erst einmal scheint dann auch alles prima, doch nichts ist, wie es scheint, weder ihr Ehemann, noch die Umstände...
Sandra Bäumler schreibt ihre Gothic Novel aus der Sichtweise von der Hauptfigur Eleonore in der Ich-Perspektive im Präteritum, was mir nach und nach einen Zugang zu der jungen Frau bzw. Dame verschafft. Ich kann mich gut in sie und die damalige Zeit hinein versetzen, da das ganze Setting ziemlich gut beschrieben wird und wirtlich atmosphärisch ist. Gemeinsam an ihrer Seite lerne ich Dorian kennen und bin von Anfang an skeptisch ihm gegenüber. Die ganze Angelegenheit wirkt insgesamt irgendwie weniger vertrauenswürdig und anfänglich auch zu perfekt.
Einzig die Zofe im Herrenhaus wird Eleonore wirklich noch zur Freundin, aber zwischen ihr und Dorian herrscht ein ganz anderes Verhältnis und sie merkt nach und nach, dass dieser anscheinend Geheimnisse hütet. Geheimnisse, die etwas unheilvolles an sich haben. Doch sieht sie mittlerweile Geister oder ist alles wahr, was sie vermutet und mittlerweile auch zu sehen glaubt? Alles ist hier sehr schwammig und beängstigend. Der richtige Gruselfaktor bleibt bei mir allerdings aus, hier hätte es durchaus noch etwas mehr ins Eingemacht gehen können. Zumal das Setting wirklich viel Potential mit sich bringt.
Das Ende ist wirklich anders, als erwartet, und trifft mich wirklich unvorbereitet. Ich finde es nicht schlecht, sondern durchaus stimmig, hätte mir aber etwas Positiveres für die Protagonistin gewünscht. Ich bin einfach ein Happy-End-Fan
Der Schreibstil ist auf jeden Fall sehr atmosphärisch und düster und ist auf jeden Fall der damaligen Zeit entsprechend gewählt. Da musste ich mich ein paar Seiten lang dran gewöhnen, fand dies aber durchaus passend. Insgesamt hätte sich alles vielleicht noch ein klein wenig langsamer ereignen können, ein bisschen mehr Raum hätte die Geschichte durchaus vertragen
"Ravenhurst" ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man auf eine gewisse Portion Spannung, Mystik und Nervenkitzel steht und kurzweilige Unterhaltung sucht.
Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und gute 4 Sterne ****