Interessante Geschichte, schöne Liebesgeschichte mit wunderbaren Charakteren
Im historischen Roman „die Kunstschätzerin“ durfte ich Eleanor, aus deren Sicht (in der ersten Person Singular) das Buch geschrieben ist, im Jahr 1866 und 1867 begleiten. Sie nimmt zu Beginn des Buches ...
Im historischen Roman „die Kunstschätzerin“ durfte ich Eleanor, aus deren Sicht (in der ersten Person Singular) das Buch geschrieben ist, im Jahr 1866 und 1867 begleiten. Sie nimmt zu Beginn des Buches Teil am Begräbnis von Baron Lydney, welcher fast einst ihr Schwiegervater geworden war. Doch sein Sohn machte ihr nie einen Antrag, dabei war sie sich so sicher, dass nicht nur sie ihn geliebt hat. So war der Baron nur ein Kunde ihres Vaters und nun auch von ihr, denn nun wo ihr Onkel schwer krank ist, versucht sie die Leitung des Familienunternehmens zu übernehmen und dies in einer Zeit wo eine Frau dies allein einfach nicht konnte, sondern stets einen Mann an ihrer Seite brauchte. Doch die Kuratorin hat von dem Baron eine letzte schwere Aufgabe bekommen, denn sie soll entscheiden ob seine große Kunstsammlung sein Sohn Harry erben sollte oder sie diese lieber dem von dem Baron ausgesuchten Museum überlassen wollte. Keine leichte Aufgabe für sie, denn Harry war jener Sohn des Barons, der ihr einst das Herz brach.
Ich mochte Ellie, wie Henry sie nennt sehr gerne. Ich mochte ihren leichten Humor, ihren Mut und die Hoffnung das Familienunternehmen ohne einen Mann zu übernehmen. Im Buch wird deutlich gezeigt, dass dies alles andere als einfach ist und wie schwer man es in der damaligen Zeit es als Frau hatte, vor allem als Frau die noch nie verheiratet war. Dabei hatten Frauen schon mehr Rechte als in früheren Zeiten. Harry mochte ich seit der ersten Szene zwischen Ellie und ihm, so habe ich stets an ihn und das Gute in ihm geglaubt. Man merkte schon relativ früh im Buch, dass er sie zurückgewinnen will und so einfach kann man sich von der ersten großen Liebe wohl nicht entlieben. Im Buch hat er mich jedoch immer wieder positiv überrascht. Insgesamt fand ich die Mischung aus verschiedenen Charakteren im Buch sehr gut, denn so konnte ich noch mehr über die Zeit lernen, was ich beim Lesen sehr genossen habe. Am Ende des Buches gibt es dann noch ein Nachwort der Autorin über Teile der Geschichte, welchen ich klasse fand, denn so lernte ich mehr und wurde auch wegen den Charakteren überrascht, denn manche von ihnen sind Personen die einst tatsächlich gelebt haben.
Dank den Beschreibungen im Buch konnte ich mir die Zeit und seine Begebenheiten sehr gut vorstellen, aber es war nicht zu detailliert. Das Eleanor eine Vorliebe für Geschichten hat wie ihr Onkel fand ich sehr angenehm, denn so konnte ich einige von diesen hören. Vor allem die letzte Geschichte, welche von Harry erzählt wurde, hat mir sehr gefallen. Wenn man keinen historischen Liebesroman lesen will wird man mit dem Buch wohl nicht glücklich, auch wenn diese nicht im Mittelpunkt steht, genauso wenig wie der christliche Glaube. Diese sind einfach verschiedene Bausteine des Buches. Noch ein besonderer Bereich ist das Alltagsleben und die Arbeit mit all ihren Fallstricken in der Kunsthandelsszene zu der Eleanor und ihre Familie gehört. Gewundert hat mich nur, dass nicht so offensichtlich, wie ich gedacht habe, ein Unterschied zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten herrschte vor allem nicht zwischen Bürgertum und Adel, da hatte ich mit deutlich mehr Problemen gerechnet.
Ich hatte großen Lese Spaß beim Lesen, denn es hat mir Spaß gemacht Eleanor zu begleiten und zudem hat die Autorin einen wunderbaren Schreibstil, welcher sich flüssig lesen lässt. Alles in allem hatte das Buch alles was ein historischer Roman haben muss damit ich ihn gerne lese und ich lese solche Bücher extrem selten. Eine interessante Geschichte, eine schöne Liebesgeschichte und ich konnte einiges über die Vergangenheit lernen.