Zu viele offene Fragen
Vom ersten Band noch begeistert, enttäuschte der zweite und auch der dritte konnte mich nicht in Begeisterungsrufe versetzen. Der Schreibstil ist immer noch sehr gut. Leicht und flüssig zu lesen. Eine ...
Vom ersten Band noch begeistert, enttäuschte der zweite und auch der dritte konnte mich nicht in Begeisterungsrufe versetzen. Der Schreibstil ist immer noch sehr gut. Leicht und flüssig zu lesen. Eine gewisse Komik war weiterhin vorhanden, sodass ich öfter mal Schmunzeln konnte. Aber ich fand den Abschluss der Trilogie total hingeworfen, unfertig und mit viel zu vielen offene Fragen.
Wenn man Fay im ersten Band und im dritten vergleicht, hat sie sich stark weiterentwickelt. Die graue Maus, die sich selbst schlecht macht, hat Selbstbewusstsein bekommen und begonnen auch mal Widersprüche zu geben. Allerdings ist mir der Satz "Retterin der Elfenwelt" immer noch ein Dorn in Auge. Sie ist die einzige, die die Insignien spüren und finden kann, aber ansonsten ist sie doch ziemlich abhängig von Lee, Ciaran und anderen, wenn es um ihren Schutz geht. Das gewisse Elfen nicht wollen, dass sie stärker wird und mehr erfährt ist am Ende des Buches verständlich, aber sie selbst ist mit den ausweichenden Antworten auch immer so zufrieden, dass sie - in meinen Augen - nicht stark genug nachbohrt.
Lee ist wie immer drauf und Ciaran ist zu meinem Liebling geworden. Wieso, weshalb, warum wäre jetzt ein Spoiler. Aber ich konnte sein Verhalten endlich verstehen. Die Einführung von Paul und seiner Aufgabe. Naja, da hätte eine anderer vielleicht bessere Chancen gehabt.
Die Zeitreisen. Für meinen Geschmack immer noch zu einfach. Es ist zwar diesmal gefährlicher für Fay und Lee und die Drachen mischen mit, aber ich finde dieser ganze unwiderstehliche Elfencharme hat es zu einfach gemacht. Wäre sicherlich spannender gewesen, wenn ihnen nicht gleich immer der Adel die Türen weit öffnet und sie mehr Widerstand bekommen hätten.
Was mich aber wirklich gestört hat: Das Ende. Und Fragen, die nicht richtig beantwortet wurden:
SPOILER.
1) Die Herkunft von Fay und die Rolle ihres Großvaters und ihrer Mutter. Es wird etwas verständlich wieso ihre Mutter sich verhält wie sie sich verhält, aber das wurde mal kurz in einem Kapitel erwähnt und dann war alles gut. Keine große Auseinandersetzung, weder untereinander noch das sich Fay große Gedanken darüber macht. Wo sind die Gefühle geblieben? Und wenn sie ein Drachenkind, warum wird sie dann kein Drache?
2) Richard Crosgrove. Brauchen wir nicht mehr, lassen wir mal weg. Was? Wieso wurde er überhaupt eingeführt, wenn man ihn so einfach streichen kann?
3) Der Endkampf. Da sterben Wesen. Da sterben Freunde. Da ist ein Mädchen, die noch nie so ein Abschlachten gesehen hat. Wo sind die Gefühle? ... aber hauptsache man sieht alles.
4) Phyllis Rolle im Buch. Echt jetzt?
5) Wie geht es weiter? Wie verläuft die Beziehung zwischen Drachen und Elfen?
6) Pan und Arthur? Wieso sind sie Schatten? Wieso kann der Schatten die ganze Zeit nicht eingreifen, aber das Schattenschwert kann aufeinmal zu einem echten werden? Wo bleibt die Erklärung?
SPOILER ENDE
Wenn ihr euch das oben durchgelesen habt, könnt ihr mir ja mal verraten, wie ihr das seht. Für diejenigen, die das nicht gelesen haben, der Konflikt zwischen Drachen und Elfen, die Rolle von Freunden und Familien und magische Dinge sind für mich nicht zufriedenstellend geklärt worden.
Abschließen kann ich mich nur wiederholen. Der Start der Trilogie war vielversprechend, aber im Laufe der Bände konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden.