Cover-Bild Heimatsterben
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783423219709
Sarah Höflich

Heimatsterben

Roman

Ein großartiger Familienroman, der sich zusehends zum Politthriller entwickelt

Tilde Ahrens, mehrfache Mutter, Oma und Uroma, liegt im Sterben und bittet kurz vor ihrem Tod Lieblingsenkelin Hanna, die Familie zusammenzuhalten. Keine einfache Aufgabe für die freigeistige Journalistin, die eigentlich seit Jahren in den USA lebt, denn in dem weitverzweigten Ahrens-Clan prallen die unterschiedlichsten Weltanschauungen aufeinander. Hanna taucht ein in die Geschichte ihrer Familie und stellt sich der Auseinandersetzung mit ihrer erzkonservativen Schwester, deren Mann Felix Kopf einer nationalistischen Partei ist. Es kommt zu einer vorsichtigen Annäherung. Doch dann gewinnt der charismatische Felix überraschend die Wahl, zieht ins Kanzleramt ein und ausgerechnet Hanna soll ihn bei seiner politischen Arbeit unterstützen. …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2021

Wehret den Anfängen

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"Heimatsterben" spielt in naher Zukunft, im Jahr 2023. Hanna Ahrens, Ende 30, lebt in New York und arbeitet dort als Journalistin, als sie erfährt, dass ihre Oma Tilde in Deutschland im Sterben liegt. ...

"Heimatsterben" spielt in naher Zukunft, im Jahr 2023. Hanna Ahrens, Ende 30, lebt in New York und arbeitet dort als Journalistin, als sie erfährt, dass ihre Oma Tilde in Deutschland im Sterben liegt. Sie verspricht Tilde, besonders auf ihre Schwester Trixie aufzupassen. Deren Mann Felix Graf von Altdorff ist Kanzlerkandidat einer nationalistischen Partei, deren Mitbegründer er war. Dafür hatte er quasi auch den "Segen" von Tilde, bei der seine Frau Trixie und Hanna aufwuchsen. Obwohl Hanna sich immer sehr gut mit ihrer Oma verstand, hatte diese in vielen Bereichen nämlich ebenfalls sehr konservative Ansichten, geprägt durch ihre Kriegs- und Fluchterfahrung. Überraschend bittet Felix die eigentlich liberal und pro-europäisch eingestellte Hanna dann auch noch, ihn bei seiner politischen Arbeit zu unterstützen. So ist Hanna hin- und hergerissen zwischen ihren eigenen Werten und dem Versprechen am Sterbebett ihrer Großmutter.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Obwohl die Geschichte fiktiv ist und die Handlung ins Jahr 2023 verlegt wurde, weist sie dennoch erschreckend viele Bezüge zur aktuellen politischen Situation auf und vieles erscheint nicht komplett unrealistisch. In Hanna als Protagonistin mit ihrer Zerissenheit zwischen ihrer Familie und ihren eigenen Idealen kann ich mich sehr gut hineinversetzen und auch die weiteren Charaktere wurden überzeugend ausgestaltet und in manch einer Person erkennt man Züge von Menschen aus dem eigenen persönlichen Umfeld oder der Politik wieder. Der Roman macht auf eine erschreckende Weise deutlich, wie schnell der Wahlerfolg einer nationalistischen Partei, die sich nach außen hin den Anschein gibt, demokratisch zu sein und deren Führungsriege vielleicht nicht einmal komplett unsympathisch ist, dazu führen kann, dass Grundrechte nicht mehr gelten. Der Titel des Roman ist sehr passend gewählt und auch der Sinn der Covergestaltung erschließt sich im Rahmen der Lektüre. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und fesselnd.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Eine gespaltene Familie

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Der Roman „Heimatsterben“ von Sarah Höflich ist im dtv Verlag erschienen.
Der Roman spielt im Zeitraum vom zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2023. Die Bitte der Großmutter, die Familie zusammenzuhalten, stellt ...

Der Roman „Heimatsterben“ von Sarah Höflich ist im dtv Verlag erschienen.
Der Roman spielt im Zeitraum vom zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2023. Die Bitte der Großmutter, die Familie zusammenzuhalten, stellt die freigeistige Hanna vor eine große Aufgabe. Denn ihre Schwester Trixie könnte nicht unterschiedlicher sein, ist sie doch mit dem nationalistisch-engagierten Felix verheiratet und scheint erzkonservativ zu sein. Parallelen zu unserer eigenen politischen Situation sind dabei deutlich zu spüren.
Es hätte mir gefallen, wenn die Handlung weiter in der Zukunft liegt. Die Thematik des Buches ist zwar hochaktuell, ich befürchte aber, dass das Buch im Jahr 2023 an Brisanz verliert, da sich der Inhalt dann bereits selbst überholt hat. Das Buch hat mir gut gefallen und mich an mehreren Stellen zum Nachdenken angeregt. Sarah Höflich hat es geschafft mit ihrem Buch auch unpolitische LeserInnen ansprechen zu können.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Tolles Buch mit starkem aktuellem Bezug

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Sarah Höflich hat mit Heimatsterben ein wirklich tolles und aktuelles Buch geschrieben. Das Cover zeigt einen verfaulten Apfel. Es ist sehr minimalistisch aber ich finde dieser Apfel hat eine gute Bildsprache. ...

Sarah Höflich hat mit Heimatsterben ein wirklich tolles und aktuelles Buch geschrieben. Das Cover zeigt einen verfaulten Apfel. Es ist sehr minimalistisch aber ich finde dieser Apfel hat eine gute Bildsprache. Wer aus dieser Story steht wohl für den verfaulten Apfel?

Den Schreibstil des Romans fand ich sehr gut und leicht leserlich. Ich finde die Autorin hat einen wirklich gelungenen Stil. Toll fand ich auch diese kleinen Absätze in den einzelnen Kapiteln. Man steigt am Anfang gleich voll in die Story ein. Das mochte ich sehr gerne, Bücher die sich ewig entwickeln sind nichts für mich.

Der Inhalt hat einen wirklich wichtigen aktuellen Bezug und daher fand ich ihn sehr ansprechend. Es geht um Politik und die Bügerunion erinnert an eine bestimmte Partei die auch momentan zur Wahl steht. Ich finde solche Geschichten toll um das jetzige tatsächliche Geschehen einmal zu reflektieren. Die Charaktere des Buchs waren zwar wirklich gut beschrieben und überzeugend. Leider war niemand für mich so wirklich sympathisch, daher ziehe ich einen halben Stern ab.

Ansonsten ein absolut gelungenes Buch das ich gerne weiter empfehle!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Macht und ihre Auswirkungen...

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Mich hat in erster Linie die Optik des Romans angesprochen und dass es sich um ein Debüt handelt. Ich bekam definitiv mehr als ich erwartet hatte. Und der verfaulte Apfel passt so unglaublich perfekt als ...

Mich hat in erster Linie die Optik des Romans angesprochen und dass es sich um ein Debüt handelt. Ich bekam definitiv mehr als ich erwartet hatte. Und der verfaulte Apfel passt so unglaublich perfekt als Cover.

Der Roman umfasst eine Vergangenheit die wir kennen und blickt bis in eine Zukunft, die wir hoffentlich nie erleben müssen, was hier das Lesen so immens spannend gemacht hat.

Der Stammbaum half mir bei der Zuordnung der Figuren sehr, gerade solche kleinen Details mag ich.

Tilde hat ein bewegtes Leben hinter sich und mich hat das Geschilderte sehr berührt. Umso dramatischer, dass die Familie Ahrens erneut in solch einen Strudel gerät.

Ich konnte Tildes Wunsch an Hanna total verstehen, muss aber gestehen, dass solch eine Bürde schon arg viel verlangt ist, aber Hanna macht sich prächtig darin.

Ich konnte mich sehr gut mit Hanna identifizieren, da ich ähnliche politische Ansichten habe und konnte mich deswegen sehr gut einfühlen in die gesamte Situation und was für eine Katastrophe das werden könnte.

Die unterschiedlichen Perspektiven sorgen dafür, dass man noch tiefer abtauchen kann und sieht was politische Überzeugung und was schlichtweg Egoismus ist.

Der Neuautorin ist ein fesselnder Roman gelungen, der aufzeigt, dass wir immer wieder über den 2. Weltkrieg sprechen müssen, damit das was damals geschah nie in Vergessenheit gerät und auch nie wieder passiert.

Fazit: Gute Unterhaltung, die ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Dystopisch-aktuelles Drama

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Als ihre Großmutter im Sterben liegt, kehrt Hanna Ahrens aus New York zurück nach Deutschland und gerät dort schnell in einen politischen Strudel, bei dem ihre Familie - besonders ihr Schwager Felix als ...

Als ihre Großmutter im Sterben liegt, kehrt Hanna Ahrens aus New York zurück nach Deutschland und gerät dort schnell in einen politischen Strudel, bei dem ihre Familie - besonders ihr Schwager Felix als Kopf einer rechtsnationalen Volkspartei - in den Mittelpunkt radikaler politischer Änderungen im Land rückt.

Was man bei Sarah Höflichs faszinierendem Debütroman gleich zu Anfang hervorheben muss, ist die optische Aufmachung des Buchs. Lob an den dtv-Verlag, denn "Heimatsterben" glänzt mit einem prägnanten und doch noch subtilen Cover, einer gelungenen Farbgebung und kommt als ungewöhnlich handliches Hardcover daher, das sich haptisch sehr angenehm anfühlt. Damit ist dem Werk bei der Präsentation im Buchhandel vermutlich schon eine grundsätzliche Aufmerksamkeit sicher.

Davon abgesehen liest sich "Heimatsterben" trotz seiner düster-komplexen Thematik grandios flüssig, denn Sarah Höflich verpackt ihren dystopischen Politthriller in eine dramatische Familiensaga und verleiht ihren zahlreichen Charakteren einen tiefreichenden Hintergrund, der ihre Geschichte personalisiert und gleichzeitig erdet. Hierbei erweist sich der im Innencover liebevoll platzierte Stammbaum vor allem zu Beginn, wenn sich die Vergangenheit einiger Figuren in einem prall erzählten Rückblick auf die Jahre seit dem Kriegsende entfaltet, als hilfreiche Übersicht innerfamiliärer Verbindungen.

Der Roman selbst verläuft dann mit einer strukturell fast zu erwartenden Dynamik auf die jeweiligen Höhepunkte zu und zieht dabei die Spannungsschraube fester: Natürlich gipfelt der bedrohlich populistische Wahlkampf in einem Erfolg für Felix, natürlich gerät Hanna dabei in den Dunstkreis ihres eher ungeliebten Schwagers und natürlich steuert Deutschland auf dunkle Stunden zu. Das ist die logische Konsequenz, nicht nur aus der im Roman erzählten Geschichte selbst, sondern auch aus der Übersetzung und Verdichtung der derzeit tatsächlich aktuellen Zustände in der deutschen Gesellschaft, die mehr denn je einen Diskurs um unsere politische und moralische Zukunft erfordern. Insofern schildert "Heimatsterben" fast schon erschreckend realistisch ein Was-wäre-wenn-Szenario, das momentan, kurz vor den Wahlen im Herbst, brisanter nicht sein könnte. Ein durch und durch lesbarer, wichtiger und vor allem extrem spannender Near-Future-Roman, den man so schnell nicht aus der Hand legen wird - und ein fulminanter Start in den kommenden Bücherherbst. Unbedingt lesen!

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