Cover-Bild Die Tierärztin - Große Träume
Band 1 der Reihe "Tierärztin-Saga"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.04.2021
  • ISBN: 9783751703796
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Sarah Lark

Die Tierärztin - Große Träume

Roman. Das mitreißende Schicksal zweier starker Frauen und ihrer Familien von 1906 bis 1966

Um 1912 als Tierärztin arbeiten zu können, heiratet Nellie ihren Jugendfreund Philipp, der die väterliche Praxis übernimmt. Sie verspricht jedoch, ihn freizugeben, sobald er eine Chance sieht, seinen eigenen Berufswunsch als Musiker zu verwirklichen. Als sich ihm diese nach dem Ersten Weltkrieg bietet, verschwindet er plötzlich aus ihrem Leben. Mit ihrer Kollegin Maria versucht Nellie nun, eine Tierarztpraxis in Berlin aufzubauen. Doch die Vergangenheit und die Liebe holen Nellie schnell wieder ein ...

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Starke Frauen und ihre Träume

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Ich habe den Auftakt der neuen Saga genutzt um endlich einmal die von vielen gelobte Autorin Sarah Lark kennen zu lernen und bin hellauf begeistert von ihrem Schreibstil. Dieser ist ausführlich, aber dennoch ...

Ich habe den Auftakt der neuen Saga genutzt um endlich einmal die von vielen gelobte Autorin Sarah Lark kennen zu lernen und bin hellauf begeistert von ihrem Schreibstil. Dieser ist ausführlich, aber dennoch flüssig, so dass ich keine Bange vor den mehr als 600 Seiten hatte. Nach kurzer Zeit war ich völlig in der Welt der Protagonistinnen Nellie und Maria gefangen. Da ist zum einen Nellie, eine sehr starke und mutige junge Frau, die bereit ist für ihre Träume zu kämpfen. Sie hat ein großes Herz und verwehrt weder Mensch noch Tier ihre Hilfe. Phipps, wie sie ihren Jugendfreund Philipp nennt ist da eher das Gegenteil. Er lässt sich von seinem Vater zum Studium der Tiermedizin drängen, obwohl sein Herz der Musik und dem Geigenspiel gehört. Nellies Idee mit der Zweckehe scheint aufzugehen, den so ist es ihr möglich als Tierärztin in der väterlichen Praxis von Phipps mitzuarbeiten. Mit Beginn des 1. Weltkrieges ändert sich jedoch einiges. Phipps ergreift die Chance einer Musikkarriere und geht nach Amerika, Nellie muss ums Überleben kämpfen und startet einen Neuanfang in Berlin. Dort eröffnet sie mit der gelernten Tierärztin und Autistin Maria – deren Bruder Walter sie in einem Tierlazarett während des Krieges kennen und lieben gelernt hat – eine Haustierpraxis. Maria brilliert durch ihr fotografisches Gedächtnis und ihr umfassendes Wissen, wird jedoch stark durch ihr Sozialverhalten eingeschränkt. Die beiden jungen Frauen ergänzen sich wunderbar und finden trotz aller Schwierigkeiten einen Weg, sich als Tierärztinnen im Berliner Vergnügungsviertel einen Namen zu machen. Die ein oder andere dubiose Bekanntschaft aus dem Mileu bringt natürlich Vor- und Nachteile, mehr mag ich an dieser Stelle nicht verraten. Durch das überraschende Auftauchen von Walter und Philipp kommt es zu einigen Turbulenzen. Als alle Beteiligten gerade aufatmen wollen treten neuerliche Probleme auf und sie sind zu einem großen Schritt in eine ungewisse Zukunft gezwungen.

Fazit:

Für mich ist der Auftakt der neuen Saga absolut gelungen. Die Geschichte ist meines Erachtens gut recherchiert und schlüssig. Sie greift zahlreiche Themen auf, die zu der Zeit um den 1. Weltkrieg herum aktuell sind. Im Vordergrund steht natürlich der Beruf der Tierärztin/Veterinärin, dessen Studium Frauen lange Zeit verwehrt war und in Europa erst in den Kinderschuhen steckte. Selbst dann war es schwer, von der Männerwelt ernst genommen zu werden. Einfühlsam wird auch die Stellung der Juden angesprochen, welche sich zunehmend schwieriger gestaltet. Was mich sehr berührt hat, ist Marias Geschichte. Von Autismus hatte man zu dieser Zeit nicht wirklich gehört. Man hält sie für sonderbar und sogar ihre Eltern sind der Meinung, es solle doch kein Problem sein, dass sie sich endlich vernünftig verhält. Wie gut, dass ihr Bruder Walter zu ihr steht und auch mit Unterstützung von Nellie sowie Marias Studienfreund ein glückliches Leben für sie möglich ist. Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Wieder einmal ein gutes Buch von Sarah Lark

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Bei dem Cover bin eher skeptisch, weil ich es so klischeehaft finde. Zwar finde, dass die abgebildete Person durchaus Nellie sein könnte, aber das Buch wirkt dadurch wie ein kitschiger historischer Roman ...

Bei dem Cover bin eher skeptisch, weil ich es so klischeehaft finde. Zwar finde, dass die abgebildete Person durchaus Nellie sein könnte, aber das Buch wirkt dadurch wie ein kitschiger historischer Roman und die Bücher von Sarah Lark sind einfach viel mehr als das. Vielleicht würde es mir hier besser gefallen, wenn man wieder nur eine Landschaftsdarstellung gewählt hätte.

Die Story an sich gefällt mir erstmal recht gut: Nellie hat nur einen Wunsch: Tierärztin zu werden, doch in Belgien dürfen Frauen nicht Tiermedizin studieren, sodass sie nur eine Möglichkeit hat. Sie heiratet ihren besten Freund Philipp de Groot, um später mit ihm die Praxis seines Vaters zu übernehmen. Schon während seiner Ausbildung findet Nellie immer wieder Möglichkeiten, sich den Stoff anzueignen, den er lernen muss. Doch Philipps Herz gehört der Musik und er nimmt Nellie das Versprechen ab, dass sie ihn freigibt, sollte sich für ihn die Möglichkeit ergeben, seinen Traum zu leben. Als dann der erste Weltkrieg über das kleine Land hereinbricht, wird Nellie in die Wirren hineingezogen, darf aber immerhin hin und wieder die Tiere der deutschen Besetzer behandeln. Doch dann erhält Philipp die Chance, als Musiker zu arbeiten und Nellie entschließt sich ins weit entfernte Berlin zu gehen, um dort endlich als Tierärztin arbeiten zu können und vielleicht den deutschen Soldaten wieder zu finden, in den sie sich verliebt hat…

Das letzte Buch von Sarah Lark konnte mich leider so gar nicht überzeugen und aus diesem Grund war ich auch hier sehr skeptisch, zum Glück hat mich dieses Buch wieder vollkommen abgeholt und ich wusste wieder, warum ich ihre Bücher so unglaublich gerne lese. Der Schreibstil ist wieder einmal grandios und man wird ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und kann sich nur schwer wieder daraus lösen. Diese unglaubliche Sogwirkung sorgt auch dafür, dass ich die mehr als 500 Seiten in wenigen Tagen gelesen habe, einfach weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Dazu tragen auch vor allem die weiblichen Charaktere des Buches bei. Nellie ist von Anfang an sehr selbstbewusst und weiß ganz genau, was sie will. Ich fand sehr bewundernswert, wie zielstrebig sie es anging, als Tierärztin arbeiten zu können und wie egal ihr die Ablehnung der Menschen in ihrer Umwelt waren. Sie war dabei aber nie eiskalt oder hartherzig, selbst wenn ich manchmal fand, dass sie mehr hätte auf Philipp eingehen können, auch wenn sie ihn häufig nicht verstehen konnte. Mein Lieblingscharakter war allerdings im größten Teil der Story Maria von Prednitz. Ich finde es super spannend, wie eine Figur, die auf dem autistischen Spektrum ist, in der Vergangenheit in der Gesellschaft zurecht kam und mir gefällt, wie Maria es meistert. Natürlich ist es für ihre Umwelt schwer, nachvollziehen zu können, warum sie so handelt, wie sie es tut, aber mir gefiel, wie sie trotz aller Widerstände ihren Weg geht und Nellie damit sehr ähnlich ist, selbst wenn sie sich in anderer Hinsicht vollkommen unterscheiden. Zudem ist Maria dadurch mal eine vollkommene andere Protagonistin und ich habe es wirklich geliebt, ihre Geschichte zu lesen.

Ein bisschen anders geht es mir mit den männlichen Protagonisten. Zwar liebe ich Bernhard, schon allein weil er so viel Geduld mit Maria hat und sie in jeder Situation unterstützt, ohne etwas dafür von ihr zu fordern. Allerdings bin ich so gar kein Fan von Philipp oder Walter. Phipps fand ich zu Beginn eigentlich noch recht sympathisch, er ist immer für Nellie da und unterstützt sie bei ihrem Studium, auch wenn er das von sich aus nicht unbedingt machen würde, sondern es immer eher Nellies Organisation zu verdanken ist. Dennoch gefiel mir, dass er sich nicht in seinem Ego gekränkt fühlt, dass sie die deutlich bessere Tierärztin ist, sondern ihn das eigentlich sogar freut, weil er dann nicht so viel in die Richtung tun muss. Als sie ihn allerdings später wiedertrifft, fand ich ihn super übergriffig und vereinnahmend. Er wirkte so gar nicht mehr wie der Junge, den Nellie einmal kannte und das fand ich irgendwie sehr schade. Auch Walter wurde mir mit zunehmendem Verlauf der Geschichte immer unsympathischer. Im Krieg und vor allem als Marias älterer Bruder mochte ich ihn wirklich gerne. Seine Schwester ist ihm immer unglaublich wichtig und mir gefiel sein Einsatz für die verschiedenen Tiere während des Einsatzes in Belgien. Als er nach dem Krieg dann aber nicht mehr das machen kann, was er will, hat er mich unglaublich damit genervt, dass er sich nicht einfach mal in verschiedenes einarbeitet, sondern im Prinzip noch immer versucht, an seinem Lebensstil festzuhalten, obwohl dieser nicht länger möglich ist. Das hat mich so genervt, dass ich immer wieder gehofft habe, dass Nellie sich einfach von allen Männern trennt, weil sie sehr gut auch alleine klarkommt.

Die Story an sich ist, wenn man schon ein paar Bücher von Sarah Lark gelesen hat, sehr vorhersehbar. Mich hat das aber nicht wirklich gestört, weil ich keine super innovative Story erwarte, wenn ich mich für dieses Buch entscheide, sondern dass ich unterhalten werde, mir die geschichtlichen Untergründe nähergebracht werden und ich die Charaktere mag. All dies bietet dieses Buch mit kleineren Abstrichen und ich habe sehr genossen, es zu lesen.

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