Ein starker Anfang, ein schwaches Ende.
Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten ...
Sarah Raich schreibt bildlich, actionreich, detailliert und versieht dies mit einer dystopischen Stimmung. Die Geschichte ließ sich schnell und einfach weglesen. Es war dauerhaft spannend, die nächsten Handlungen zu erleben, überrascht zu werden und sich unvorbereitet in die Szenen zu stürzen. Die Charaktere hatten so unterschiedliche Wege, die sie bestreiten mussten und doch waren sie gleichsam gefährlich.
Ich muss gestehen, als ehemalige Grenzländerin hätte ich Jenna anders eingeschätzt. Wer sein Leben lang ums Überleben kämpft, der muss doch einen Funken in sich tragen. Dieser Funke hat mir gefehlt. Ich konnte ihr Wesen nicht greifen, ihre Gedanken blieben mir verschlossen, ihre Gefühle nicht fassbar. Sie wurde die ganze Zeit als naiv und weinerlich dargestellt.
Hat sich die Autorin in den vorigen Erklärungen und Beschreibungen Zeit gelassen, damit es auf die Lesenden wirken konnte, so wurden diese am Ende auf ein Minimum reduziert. Die letzten Seiten waren konfus, überschlugen sich an Ereignissen und unschlüssigen Handlungen. Ich empfand es als wirr, nicht nachvollziehbar und völlig überstürzt. Die ganzen aufgebauten Handlungsstränge und Hintergründe wurden in einem Knall zunichtegemacht. Schade.
Fazit: Für mich bot »Equilon« von Sarah Raich einen starken und beeindruckenden Anfang, der im Verlauf noch viel mehr in die Tiefe hätte gehen können. Stattdessen wurde die Handlung am Ende mit wirren Ereignissen überschüttet und begrub den roten Faden unter sich.
Zwischen 3 und 3,5 Sternen!
Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!