Teilweise etwas oberflächlich, aber trotzdem ein gelungener Auftakt
Endlich hat es Leo Trevi geschafft und er wird bei einem NHL-Verein unter Vertrag genommen. Doch bei den Brooklyn Bruisers angekommen, wartet eine Überraschung auf ihn. Denn die Pressesprecherin des Teams ...
Endlich hat es Leo Trevi geschafft und er wird bei einem NHL-Verein unter Vertrag genommen. Doch bei den Brooklyn Bruisers angekommen, wartet eine Überraschung auf ihn. Denn die Pressesprecherin des Teams ist keine geringere als Georgia Worthington, Tochter des neuen Trainers und Leos Ex-Freundin. Schon bald merken beide, dass sie noch lange nicht übereinander weg sind.
Georgia Worhtington arbeitet in der Presseabteilung der Brooklyn Bruisers und man merkt ihr an, wie sie ihren Job liebt. Auf den ersten Blick wirkt sie eher unterkühlt und unnahbar, denn sie will als Pressesprecherin auf jeden Fall professionell wirken und auf keinen Fall eine persönliche Beziehung zu den Spielern aufbauen. Wenn man sie aber erstmal besser kennenlernt, merkt man ziemlich schnell, dass sie eigentlich total liebevoll und sympathisch ist. Sie spielt Tennis, übt verschieden Kampfsportarten aus und probiert gerne mal die ein oder andere Extremsportart aus. Obwohl sie dadurch sehr tough und furchtlos wirkt, erkennt man aber auch ziemlich schnell ihre verletzliche Seite. Sie musste vor einigen Jahren ein schreckliches Ereignis durchleben, dass sie am liebsten verdrängen würde und daher auch noch nicht ganz verarbeitet hat. Die Begegnung mit Leo wirbelt aber genau diese Gefühle wieder auf..
Leo Trevi mochte ich schon im letzten Band der The Ivy Years-Reihe total gerne, denn er ist nicht nur charmant und humorvoll, sondern auch sehr einfühlsam, ehrlich und immer für seine Mitmenschen da. Seine ehrgeizige Art zeigt sich nicht nur bei seiner Leidenschaft, dem Eishockey, sondern auch bei allen anderen Dingen, die er tut. Leo kämpft definitiv um das, was er möchte, aber erkennt auch gleichzeitig, wann es genug ist. Dabei tritt er allerdings auch in das ein oder andere Fettnäpfchen, was ihn aber nur noch sympathischer macht. Auch er zeigt immer wieder seine verletzliche Seite, denn die Ereignisse um Georgia haben ihn doch mehr mitgenommen, als er zugeben mag.
Schon bei dem ersten erneuten Zusammentreffen war eine gewisse Anziehung zwischen den beiden spürbar, obwohl man auch schnell merkt, wie viel aufgestaute Wut und verletzte Gefühle, aber auch eine gewisse Verbundenheit zwischen ihnen hängen. Umso schöner war es mitzuerleben, wie Georgia und Leo wieder mehr zueinander finden.
"Du und ich, zusammen allein. Daran ist nichts kompliziert. Wir gehören zusammen, Georgina Worthington." (Position 3112)
Neben altbekannten Charakteren lernt man auch einige neue Charaktere im Umfeld der beiden kennen. Allen voran Leos Familie mit seinem Bruder DJ und dessen Freundin Lianne mochte ich wieder total gerne, denn man spürt die Liebe und den Zusammenhalt bei ihnen sofort. Auch Becca, Georgias Freundin und Kollegin, mochte ich mit ihrer freundlichen und unterstützenden Art total gerne und irgendwie hoffe ich ja, dass sie ihre eigene Geschichte mit Nate, dem Clubchef, bekommt. Aber auch die anderen Spieler aus Leos Team mochte ich ganz gerne, obwohl sie am Anfang eher verhalten waren. Dabei sind mir aber vor allem Silas, der Ersatztorwart und neuer Mitbewohner von Leo, und der Captain des Team O'Doule, auf dessen Geschichte ich mich schon total freue, positiv aufgefallen. Ganz anders sah es da mit Georgias Vater Karl aus, den ich mit seiner eher mürrischen Art nicht ganz einschätzen konnte und dessen Handlungen ich zum Teil auch einfach nicht nachvollziehen konnte.
Mit der The Ivy Years-Reihe von Sarina Bowen verbinde ich so eine Art Hassliebe und doch habe ich mich total gefreut, dass ihre The Brooklyn Years-Reihe nun ebenfalls den Weg nach Deutschland findet. Erst einmal mit dem Buch angefangen, bin ich nur so durch die knapp 400 Seiten geflogen. Der Schreibstil von Sarina Bowen lässt sich gewohnt angenehm lesen, denn er ist zwar locker leicht, aber zugleich auch sehr gefühlvoll. Zu Beginn war ich etwas überrascht, dass das Buch komplett aus der Erzählerperspektive geschrieben wurde, was ich eigentlich nicht so gerne mag. Dadurch, dass dabei sowohl Georgia als auch Leo abwechselnd beleuchtet wurden, hatte man trotzdem einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt und konnte die Emotionen hautnah miterleben, sodass ich nur so mit den Charakteren mitgefiebert habe. Dabei hat Sarina Bowen wieder die richtige Mischung aus emotionalen, lustigen, aber auch erotischen Szenen gefunden. Besonders gut hat es mir gefallen, dass sie auch wieder einige ernstere Themen mit in die Geschichte eingearbeitet hat, wobei diese zum Teil doch etwas zu oberflächlich behandelt wurden. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich das Ende, womit ich bei Sarina Bowens Romanen oftmals Probleme habe. Auch hier ging es für mich einfach einen Ticken zu schnell und mir kam es so vor, als würde man am Ende alles durch eine rosarote Brille sehen, obwohl manche Dinge nicht so richtig geklärt wurden.
"Ich war immer furchtlos, bis ich eines Abends lernte, was Angst ist." (Position 3931)
Als ich das Paperback-Cover in der Programmvorschau gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Ich finde die Farbgestaltung einfach so wunderschön. Deshalb finde ich es total schade, dass das Cover des eBooks nicht gleich ist, denn das finde ich nicht ganz so schön.
Insgesamt ist Was von uns bleibt ein gelungener Auftakt der The Brooklyn Years-Reihe, der zwar meiner Meinung nach an manchen Stellen etwas zu oberflächlich blieb, aber dennoch Lust auf Mehr macht. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.