Cover-Bild Der ehemalige Sohn
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.03.2021
  • ISBN: 9783257611854
Sasha Filipenko

Der ehemalige Sohn

Ruth Altenhofer (Übersetzer)

Eigentlich sollte der junge Franzisk Cello üben fürs Konservatorium, doch lieber genießt er das Leben in Minsk. Auf dem Weg zu einem Rockkonzert verunfallt er schwer und fällt ins Koma. Alle, seine Eltern, seine Freundin, die Ärzte, geben ihn auf. Nur seine Großmutter ist überzeugt, dass er eines Tages wieder die Augen öffnen wird. Und nach einem Jahrzehnt geschieht das auch. Aber Zisk erwacht in einem Land, das in der Zeit eingefroren scheint. Wie fühlt sich ein junger, lebenshungriger Mann in Belarus? Eine hochaktuelle Geschichte über die Sehnsucht nach Freiheit.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2021

Koma

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Franzisk Cello fällt durch einen Unfall ins Koma. Alle geben ihn auf außer seiner Großmutter, die fest daran glaubt, dass er eines Tages wieder erwachen wird. So geschieht es auch, aber dann ist alles ...

Franzisk Cello fällt durch einen Unfall ins Koma. Alle geben ihn auf außer seiner Großmutter, die fest daran glaubt, dass er eines Tages wieder erwachen wird. So geschieht es auch, aber dann ist alles ganz anders. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist tiefgründig und macht nachdenklich. Die Figuren sind authentisch und stark. Das Buch ist dennoch auch spannend und versteht es, an den richtigen Stellen zu überraschen. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

10 Jahre im Koma

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Der belarussische Schriftsteller Sasha Filipenko konnte mich schon mit dem Roman Rote Kreuze begeistern.
Der neue Roman „Der ehemalige Sohn“ ist auch ein gelungenes Werk.

Der Autor zeigt uns in der ...



Der belarussische Schriftsteller Sasha Filipenko konnte mich schon mit dem Roman Rote Kreuze begeistern.
Der neue Roman „Der ehemalige Sohn“ ist auch ein gelungenes Werk.

Der Autor zeigt uns in der Geschichte viel von der politischen Lage seiner Heimat und wie wenig sich verändert.

Franzisk lebt in Minsk und fällt 1999 ins Koma. Seine Großmutter kämt um sein Leben, damit die Ärzte ihn nicht sterben lassen. Sie ist überzeugt, das er wieder aufwacht. Nach über 10 Jahren geschieht das Wunder. Nach seiner Genesung wühlt ihn die Lage auf.

Es ist erstaunlich wie wenig sich in den Jahren verändert hat. Und dann denkt man an die heutige Zeit, da hat sich immer noch nichts geändert. Das Land lieft auch im Koma.

Der Roman konnte mich fesseln. Er ist es wert, von vielen gelesen zu werden.










Veröffentlicht am 24.03.2021

Einfach toll

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Zum Inhalt:

Statt fleißig Cello zu üben, genießt Franzisk lieber das Leben. Auf dem Weg zu einem Konzert wird er bei einem Unfall schwer verletzt und fällt ins Koma. Keiner glaubt daran, dass er je wieder ...

Zum Inhalt:

Statt fleißig Cello zu üben, genießt Franzisk lieber das Leben. Auf dem Weg zu einem Konzert wird er bei einem Unfall schwer verletzt und fällt ins Koma. Keiner glaubt daran, dass er je wieder gesund werden wird. Weder Eltern, Freundin oder Ärzte, nur seine Oma ist sicher, dass er wieder aufwacht. Nach 10 Jahren und nur einen Tag nach dem Tod der Großmutter passiert es wirklich. Doch die Welt ist eine andere, wie wird er damit klar kommen?

Meine Meinung:

Was für ein unglaubliches Buch. Dieser Autor schafft es wieder einmal ein sehr besonderes Buch zu schreiben. Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen. Die Großmutter, die hartnäckig daran fest hält, dass der Enkel wieder aufwacht. Der Enkel, der aufwacht und eine völlig veränderte Welt vorfindet und erst mal klar kommen muss. Fast nebenher legt der Autor den Finger in die ein oder andere Wunde und auch ohne konkrete Nennung, ahnt man worauf er abzielt. Der Schreibstil ist sehr gut. Ganz klare Leseempfehlung. Fazit:

Einfach toll

Veröffentlicht am 28.04.2021

Von einem Land, das ins Koma fiel

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Eigentlich sollte der junge Franzisk Cello üben fürs Konservatorium, doch lieber genießt er das Leben in Minsk. Auf dem Weg zu einem Rockkonzert verunfallt er schwer und fällt ins Koma. Alle, seine Eltern, ...

Eigentlich sollte der junge Franzisk Cello üben fürs Konservatorium, doch lieber genießt er das Leben in Minsk. Auf dem Weg zu einem Rockkonzert verunfallt er schwer und fällt ins Koma. Alle, seine Eltern, seine Freundin, die Ärzte, geben ihn auf. Nur seine Großmutter ist überzeugt, dass er eines Tages wieder die Augen öffnen wird. Und nach einem Jahrzehnt geschieht das auch. Aber Zisk erwacht in einem Land, das in der Zeit eingefroren scheint.

„Der ehemalige Sohn“ ist ein Roman von Sebastian Filipenko über das Leben der Belarussen unter dem aktuell herrschenden politischen Regime. Die Geschichte rund um den jungen Franzisk steht dabei sinnbildlich für die Ohnmacht und Schockstarre eines diktatorisch geführten Landes.

Im Zentrum stehen dabei die verschiedenen Charaktere, die als Stellvertreter ihrer jeweiligen Gruppe (z.B. Opportunisten, Mitläufer, Opposition, Resignierte etc.) ein Abbild der Gesellschaft zeichnen. Hierdurch steht die jeweilige Rolle der Figur und nicht ihre individuelle Persönlichkeit im Vordergrund, was Distanz beim Leser hervorruft. Dennoch habe ich mit einzelnen Charakteren intensiv mitleiden oder mich auch in viele Handlungen hineinversetzen können. Hauptaugenmerk liegt jedoch stets beim politischen Hintergrund.

Der Roman ist gespickt von Schicksalsschlägen, erschreckenden Ereignissen, genauso wie lähmender Furcht, Schockstarre und seltenen Glücksgefühlen. Ich habe die Geschichte daher als anrührend, eindrucksvoll, erschreckend, interessant und spannend empfunden. An vielen Stellen lässt der Autor zudem Interpretationsspielraum, so auch bei seinem offenen Ende, was mir sehr gut gefallen hat.

Der Sprachstil ist teilweise eher brachial und wirkt etwas brüchig, woran ich mich zunächst gewöhnen musste. Ferner werden einzelne Situationen mit einer Wortgewalt bildhaft und eindrücklich geschildert. Darüber hinaus herrscht das Mitteilen der Figuren über Monologe vor. Anhand wiederholt überspitzter Darstellungen der Ereignisse und sarkastischer Einwürfe entsteht trotz schwerwiegender Thematik und grausamer Schicksalsschläge immer wieder eine spritzige Leichtigkeit. Das Buch las sich für mich wie von selbst und die Seiten flogen nur so dahin.

Die Kombination aus Roman und Aufarbeiten politischer Ereignisse im Kontext eines bis dato diktatorisch geführten Regimes und dessen Auswirkungen auf die Menschen empfand ich als unglaublich interessant und sehr gelungen. Reizvoll ist dies sicherlich insbesondere für diejenigen, die sich mit dieser Thematik bisher noch nicht intensiv auseinandergesetzt haben. Andernfalls könnte der Roman als redundant oder mit zu wenig Tiefgang empfunden werden. Grundlegend für das Verständnis sind für mich die Anmerkungen der Übersetzerin am Ende des Buches gewesen, die vorab gelesen werden sollten.

Fazit: Es handelt sich hierbei um einen bewegenden Roman, der die politische Lage in Belarus sehr gut verarbeitet und dennoch erstaunlich leicht zu lesen ist. Er gewährt einen Einblick in eine fremde Welt, bei dem die erschreckende Realität in eine anrührende Geschichte und Fakten in spitzfindigen, fast sarkastischen Humor verpackt werden.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Eindringlich und klar geschrieben

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Franzisk lebt mit seiner Großmutter in Minsk. Die ist streng und möchte, dass ihr Enkel täglich sein Cello zur Hand nimmt und übt. Dem gefällt das nicht. Er ist lieber mit seinen Freunden zusammen. Bis ...

Franzisk lebt mit seiner Großmutter in Minsk. Die ist streng und möchte, dass ihr Enkel täglich sein Cello zur Hand nimmt und übt. Dem gefällt das nicht. Er ist lieber mit seinen Freunden zusammen. Bis er eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Er gerät in eine Massenpanik und wird so schwer verletzt, dass er ins Koma fällt. Sämtliche Ärzte sehen ihn tot und auch die Mutter gibt ihm keine Chance mehr. Nur die Großmutter glaubt an ein Wunder und tut alles, um ihren Enkel ins Leben zurückzuholen. Und das über 10 Jahre lang. Dank ihrer Geduld wacht Franzisk auf und staunt nicht schlecht….

„Der ehemalige Sohn“ ist kein Buch, dass ich „mal eben so“ lesen konnte. Es wühlt auf und zeigt, wie arrogant doch Ärzte sein können. Und das keineswegs nur im Roman. Den Spruch : „Was redest du denn mit ihr/ihm? Die merken doch eh nichts“, hörte ich selbst sehr oft. Dass es doch immer mal wieder diese Wunder gibt, ist Fakt und der Mensch kommt an die Grenze des Verstehens. Wie gut, dass es immer wieder Menschen wie hier die Großmutter gibt, deren Geduld keine Grenzen kennt.

Die Situation in Belarus spielt in dem Roman ebenfalls eine Rolle. Die Furcht der Menschen und das harte Durchgreifen der Handlanger des Staatsoberhauptes zeugen davon. Es ist nur logisch, dass dieses Buch in Belarus viele begeisterte Leser fand. Die Übersetzerin Ruth Altenhofer klärt im Anhang darüber auf, welche tatsächlichen Ereignisse im Buch vorkommen. Sie erläutert auch, wie die Flaggen des Landes anzusehen sind welche Sprachen hier eine wichtige Rolle spielen. Auch gibt es einen Nachweis über die hier geschriebenen Zitate. Sie zu erwähnen ist mir ein Bedürfnis, da sie sehr gute Arbeit leistete und sich mit dem Übersetzen mehr Mühe gab als einige ihrer Kollegen.

Das tolle Cover ist ein Gemälde von Anne-Sophie Tschiegg und passt nicht nur perfekt zum Buch. Es ist ein typisches Zeichen für Bücher aus dem Hause Diogenes. Nämlich einzigartig und ausdrucksstark. Wer also ein wenig mehr Alltägliches über das Leben in Minsk und Umgebung lesen möchte, dem lege ich dieses Werk ans Herz.

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