Kommt leider nicht an andere Bücher ran
Milan ist einer von vielen Millionen Menschen in Deutschland, die nicht lesen und schreiben können. Analphabet. Doch er mogelt sich durchs Leben und hält sich kriminelle Überfälle über Wasser. Eines Tages ...
Milan ist einer von vielen Millionen Menschen in Deutschland, die nicht lesen und schreiben können. Analphabet. Doch er mogelt sich durchs Leben und hält sich kriminelle Überfälle über Wasser. Eines Tages hält ein junges Mädchen eine Zettel gegen die Scheibe eines Autos und fragt nach Milans Hilfe und für ihn beginnt eine Reise in seine dunkle Vergangenheit...
Ich finde es immer wieder beeindruckend aus welchen, eigentlich alltäglichen Dingen, Sebastian Fitzek einen Thriller zaubern kann und auch bei diesem war ich wieder gespannt was er aus diesem Thema gemacht hat.
Zunächst beginnt der Thriller auch spannend, bei dem wir Milan im Gefängnis wiederfinden und er Mitinsassen seine Geschichte über seinen Spitznamen "Polizist" erzählen soll. Dabei lernen wir, dass Milan eine Masche für Überfälle hat.
Doch schnell geht diese Spannung verloren, denn am Anfang dreht sich vieles nur über Milans größte Schwäche. Ob es daran liegt, dass dieses Thema schnell langweilig und wiederholend wird oder einfach zu wenig hergibt, ist mir nicht ganz klar, aber Fitzek schafft es nicht direkt damit zu punkten.Die Geschichte kommt nur langsam voran und bietet zunächst wenig Spannung.
Und auch im weiteren Verlauf wird zu oft darauf hingewiesen, dass Milan nicht lesen kann, was schnell eintönig wird.
Je mehr die Geschichte sich entwickelt, ohne zu viel zu verraten, verstrickt sich Milan immer mehr in seiner Vergangenheit und hat es direkt mit mehreren Entführern zu tun. Jedoch finde ich, dass die ganze Geschichte und Entführung anfangs zu sehr gewollt und konstruiert ist.
Die Geschichte wirkt einfach nicht natürlich und oft over the top, sodass ich schlecht rein fand und wenig mitfiebern konnte, was ich leider sehr schade fand..
Klassisch wird gegen Ende des Thrillers jedes Geheimnis aufgedeckt durch die verschiedensten Wendungen. Es kann am Ende noch einiges retten, aber auch nicht alles.
Vom Schreibstil und Lesefluss ist es ein klassischer Fitzek, wie man ihn kennt. Einfach, schnell und doch komplex auf seine eigene Weise. Man kann ihn gut lesen, ohne groß nachdenken zu müssen und sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren kann.
Der Titel lässt zunächst wenig über die eigentliche Geschichte schließen, aber wird im Buch doch überdeutlich welche Bedeutung dieser hat. Und auch die Gestaltung des Buches gefällt mir ganz gut und wird mit Beendung des Buches mehr als deutlich.
Abschließend kann ich sagen, dass sich Fitzek mit diesem Buch ein eher schwächeres herausgebracht hat. Die Thematik mag wichtig, interessant und aufklärend gemeint sein, jedoch bietet sie meiner Meinung nach zu wenig für einen Thriller, was sich auch immer wieder deutlich wird, wenn ständig nur erwähnt werden muss, dass der Hauptcharakter nicht lesen kann. Nur diese Tatsache bringt ihn in ein Katz und Mausspiel, welches zu gewollt ist und selten gute Momente hat.
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt, lasst euch nicht abschrecken von dieser Meinung. Lest es selbst und schaut für euch, ob diese Geschichte euch berührt und zusagt und weiterhin viel Spaß beim Lesen :)