Düstere und spannende Atmosphäre
In einem Schloss in einer abgelegenen Gegend in den österreichischen Wäldern wächst Laura zusammen mit ihrem Vater auf. Außer ihm und den Bediensteten hat Laura niemanden mit dem sie Zeit verbringen ...
In einem Schloss in einer abgelegenen Gegend in den österreichischen Wäldern wächst Laura zusammen mit ihrem Vater auf. Außer ihm und den Bediensteten hat Laura niemanden mit dem sie Zeit verbringen kann, bis eines Tages eine Pferdekutsche vor ihren Toren beinahe verunglückt. In dieser Kutsche befindet sich Carmilla, ein Mädchen in Lauras Alter, auf Reisen mit ihrer Mutter. Da Carmilla kränklich sei, bietet Lauras Vater an, dass diese die Zeit bei ihnen verbringen kann, bis Carmillas Mutter wieder auf Rückreisen ist. Zwischen den beiden jungen Frauen entsteht schnell eine Freundschaft. Doch während Carmilla immer undurchschaubarer wird und zu nächtlichen Streifzügen aufbricht, plagen Laura immer häufiger gruselige Albträume.
Joseph Sheridan Le Fanus Novelle Carmilla gilt als erster Vampirroman und so alt dieser Klassiker auch ist, muss ich sagen, hat er mir sehr gut gefallen. Ab der ersten Seite zeugt der Roman von einer düsteren und spannenden Atmosphäre. Zwar konnte ich die Freundschaft zwischen Laura und Carmilla nicht greifen, da mir Carmilla zu keinem Zeitpunkt sonderlich sympathisch erschien, aber man muss hierbei auch bedenken, dass es zu einer ganz anderen Zeit spielte und man da noch etwas anderes unter Freundschaft verstand. Etwas schade fand ich, dass nicht aufgelöst wurde, wer Carmillas "Mutter" war, mit der sie anfangs auf Reisen war, jedoch spielt das für die Handlung auch keine sonderlich große Rolle. Ein schöner Klassiker, der sich lohnt zu lesen.