Unterstützende Navigationshilfe durch das Angstlabyrinth
Bereits der erste Teil des Buches „An der Angst wachsen. Wie Sorgen und Unsicherheiten zu Kraftquellen werden.“ ermöglichte mir eine neuartige Perspektive auf jene unangenehmen Gefühle, die ich im Alltag ...
Bereits der erste Teil des Buches „An der Angst wachsen. Wie Sorgen und Unsicherheiten zu Kraftquellen werden.“ ermöglichte mir eine neuartige Perspektive auf jene unangenehmen Gefühle, die ich im Alltag am liebsten meiden oder nicht beachten würde. Dieser umfangreiche Sachbuchratgeber verspricht keine schnell umsetzbare Patentlösung, stattdessen lädt die Autorin Sheryl Paul mit hilfreichen Übungen zur neugierigen Angstbeobachtung ein. Als LeserIn sollte man sich für die Lektüre ausreichend Zeit nehmen, um herauszufinden, welche der vorgestellten Übungen zur eigenen Persönlichkeit und Lebenssituation passen. Zum Beispiel funktioniert bei mir die Vier-Schritte-Anleitung gegen aufdringliche Gedanken wie eine Wunderwaffe. Diese Technik befreite mich nun schon mehrfach von so mancher Grübelei, der ich zuvor nicht entkommen konnte. Andere Übungen und Methoden, die darauf abzielen, einen liebevollen inneren Elternteil zu entwickeln, fallen mir noch schwer. Ein ganz großer Pluspunkt des Buches sind die Praxis- und Lebensbeispiele, die Sheryl Paul immer wieder aus ihrer eigenen Erfahrungswelt, ihrem (Familien)Leben und ihrer Arbeit als Psychologin in die Kapitel einbindet. Durch diese Darstellungen ermöglichte sie mir ein hilfreiches Verständnis dafür, dass sich richtungsweisende Botschaften hinter einem unheimlich wirkenden Angstkostüm verstecken können. Es lohnt sich, ganz genau hinzusehen bzw. in sich hineinzufühlen und dieses besondere Buch zeigt, wie es geht... Mir persönlich wird der Ratgeber zukünftig als unterstützende Navigationshilfe durch das unüberschaubar wirkende Angst-Gefühlslabyrinth dienen und ich bin für seine andersartigen Betrachtungsanleitungen dankbar!