Cover-Bild Die Meisterbanditin
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 315
  • Ersterscheinung: 05.09.2018
  • ISBN: 9783839223017
Silvia Stolzenburg

Die Meisterbanditin

Historischer Kriminalroman
Die Welt der siebzehnjährigen Marie bricht jäh zusammen, als der Sohn eines wohlhabenden Bauern ihr eröffnet, dass er eine andere heiraten wird. Durch die Demütigung vom väterlichen Hof getrieben, tritt Marie in die Dienste der Mätresse des Herzogs von Württemberg ein. Als Dienstmagd auf Schloss Brenz muss sie sich der Nachstellungen des herzoglichen Jägers erwehren, der sie des Diebstahls bezichtigt. Anstatt sie zu bestrafen, schlägt Wilhelmine ihr vor, sich einer Truppe von fahrenden Schauspielern anzuschließen und für sie zu spionieren. Marie willigt ein und gerät dadurch schon bald in einen Strudel aus tödlichen Intrigen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2019

Fesselnder Auftakt einer neuen Reihe von Silvia Stolzenburg

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Dorf Brenz im Herzogtum Württemberg im August 1721:

Bisher schien die Welt der siebzehnjährigen Marie in Ordnung. Sie liebt den Bauernsohn Bartholomäus und freut sich auf eine gemeinsame Zukunft. Als ...

Dorf Brenz im Herzogtum Württemberg im August 1721:

Bisher schien die Welt der siebzehnjährigen Marie in Ordnung. Sie liebt den Bauernsohn Bartholomäus und freut sich auf eine gemeinsame Zukunft. Als sie erfährt, dass Bartholomäus sie nicht heiraten, sondern eine arrangierte Ehe mit einer anderen eingehen wird, sind nicht nur all ihre Hoffnungen zerstört, sondern ihr ganzes Leben im Dorf gerät aus den Fugen. Nicht nur die Nachbarn und Freunde wenden sich von ihr ab, sondern auch die eigene Familie.

Maries Schicksal steht für viele in der damaligen Zeit. Ohne eigenes Verschulden kommt sie plötzlich in Verruf und steht ohne Hoffnung auf ein gutes Leben und eine achtbare Zukunft da. In diesem Fall hat Marie die Wahl zwischen zwei Übeln. Entweder sie verdingt sich beim Schweinebauern oder sie geht nach Schloss Brenz und versucht, eine Anstellung als Dienstmagd zu finden. Sie wählt die zweite Möglichkeit. Zwar kann sie in die Dienste von Wilhelmine, der Mätresse des Herzogs von Württemberg treten, aber auch hier meint es das Schicksal nicht gut mit ihr, denn der herzogliche Jäger Hubertus stellt ihr nach. Da sie ihm nicht zu Willen ist, sondern sich verzweifelt wehrt, bezichtigt er sie des Diebstahls. Aber hier kommt ihr eine Fügung des Schicksals zur Hilfe, denn Wilhelmine durchschaut Hubertus und macht Marie den Vorschlag, für sie zu spionieren. Zu diesem Zweck schließt sich das Mädchen einer Truppe fahrender Schauspieler an. Aber auch dort wird ihr Leben nicht einfacher, denn nicht alle Mitglieder der Truppe sind ihr wohlgesonnen, und bei der Erfüllung ihrer Aufgabe gerät sie mehrmals in Gefahr.

Von Silvia Stolzenburg kenne ich bisher nur ihre historischen Romane um die Salbenmacherin Olivera. Diese Reihe verfolge ich von Anfang an mit Begeisterung. Aber die Autorin schreibt nicht nur historische Romane, sondern sie ist auch eine Meisterin in den Genres Krimi und Thriller. Im vorliegenden Buch hat sie die Genres geschickt verknüpft und lässt uns die ganze Bandbreite ihrer Schreibkunst erleben, denn sie konfrontiert ihre Leser mit einem fesselnden, brisanten Spionagefall aus dem 18. Jahrhundert. In diesem vielfältigen Roman gibt es jede Menge zu entdecken und zu erleben, denn durch Maries Augen lernt man das Leben der fahrenden Leute kennen und erhält auch einen interessanten Einblick in ihre Ausbildung zur Taschendiebin.

Dies ist zwar ein fiktiver Roman, jedoch mit einem wahren Kern, denn Wilhelmine, die Mätresse des Herzogs Eberhard Ludwig, ist eine reale historische Persönlichkeit und hat wirklich eine Zeitlang auf Schloss Brenz gelebt. Für die Autorin, die ihre ersten Kindheitsjahre in Brenz verbracht hat, war dieser Umstand natürlich von besonderem Reiz, und sie hat mit diesem Roman quasi der alten Heimat ein Denkmal gesetzt. Die vielschichtige Handlung zeugt von ausgiebiger Recherchearbeit. Mit farbigen Charakteren und einer fesselnden Geschichte sorgt Silvia Stolzenburg für Spannung und Abwechslung, und es ist ihr wieder ein Pageturner von Feinsten gelungen.

Der Epilog hat noch einige Überraschungen bereit, und es gibt einen Cliffhanger, der mich im ersten Moment irritiert hat, weil einiges offen bleibt. Ich habe nun aber erfahren, dass die Geschichte um Marie weitergehen wird und die Autorin bereits an der Fortsetzung arbeitet. Man darf also sehr gespannt sein.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Eigentlich ist Spionieren nichts anderes als Schauspielern.

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Herzogtum Württemberg 1721: „Du solltest das Dorf verlassen, wenn Du einen Funken Anstand besitzt. ... Hier wird Dich bestimmt keine gottgläubige Frau ins Haus lassen. ... Warum verdingst du dich nicht ...

Herzogtum Württemberg 1721: „Du solltest das Dorf verlassen, wenn Du einen Funken Anstand besitzt. ... Hier wird Dich bestimmt keine gottgläubige Frau ins Haus lassen. ... Warum verdingst du dich nicht bei der Hexe als Magd?“ bekommt Marie zu hören, nachdem sich ihr Freund Bartholomäus nicht mit ihr, sondern der Tochter des reichen Pferdebauern verlobt. Die „Hexe“ ist Wilhelmine von Grävenitz, die Mätresse von Eberhard Ludwig, dem Herzog von Württemberg. Sie wird wegen der Schönheitstränke und Salben, die sie sich selber braut, und ihrem Einfluss auf den Herzog verschrien.
Letztendlich hat Marie keine Wahl und geht wirklich als Dienstmagd aufs Schloss. Dort stellt ihr vom Beginn an der herzogliche Jäger nach und als sie ihm widerholt entwischt, lässt er sie kurzerhand als Diebin verhaften. Doch Wilhelmine hat etwas anderes mit Maria vor. Sie teilt sie der Schauspielertruppe von La Bonaille zu – Wilhelmines bestem Spion.

Silvia Stolzenburg hat in der „Meisterbanditin“ geschickt zwei Handlungsstränge verwoben: Maries Aufstieg zur Meisterdiebin und Wilhelmines Ränkespiele.

Wilhelmine ist nicht nur die Mätresse des Herzogs, sondern auch seine Landeshofmeisterin, da er sich überhaupt nicht für Politik interessiert. Er sieht sich als deutscher Sonnenkönig, liebt große Jagden und noch größere Feste. Die machtbesessene Wilhelmine kümmert sich derweil um das „Tagesgeschäft“. Das bringt ihr natürlich viele Neider. Nicht nur die Ehefrau des Herzogs, auch bei den Kaufleuten ist sie nicht gut gelitten. Um immer gut informiert zu sein, hat sie sich einen Spionagering aufgebaut. Und Marie passt perfekt in ihre Pläne.

Marie ist ziemlich unbedarft und bis dato noch nie aus ihrem Dorf herausgekommen. Das Schloss war schon ein Kulturschock für sie und ihr Erstaunen wird noch größer, als sie das erste Mal eine richtige Stadt sieht. Das Leben als Schauspielerin ist nicht einfach, zumal ihr die ehemalige Favoritin des Anführers diverse Steine in den Weg legt. Neben dem Schauspielern muss Marie außerdem lernen, wie man Leute bestiehlt und sich als Dame der gehobenen Gesellschaft verhält. Dann verliebt sie sich auch noch in La Boneille, den Anführer der Truppe. Und sie merkt schnell, dass es gar nicht so schwer ist, Anderen die Geldbörsen oder Schmuckstücke abzunehmen. Vielleicht kann sie sich ja allein ein gutes Leben aufbauen?

Silvia Stolzenburg schreibt gewohnt spannend und sehr unterhaltsam. Wilhelmine und Herzog Eberhard Ludwig kannte ich bis zu diesem Buch ehrlich gesagt nicht, obwohl ich das von ihm erbaute Schloss Ludwigsburg schon mal besucht habe. Sie scheinen beide sehr schillernde, umstrittene Persönlichkeiten gewesen zu sein. Einige der im Buch erwähnten Vorkommnisse beruhen auf wahren Ereignissen. Auch die Theaterstücke, sie das Wandertheater aufführt, gab es zum Teil. So etwas finde ich immer sehr spannend.
Auch Maries Werdegang hat mir gut gefallen, einzig das Gefühlschaos um La Boneille war mir etwas zu übertrieben und das Ende einen Tick zu happy.

Erwähnen muss ich unbedingt wieder das Cover und die Innenausstattung des Buches. Das Gemälde von Gerrit van Honthorst passt perfekt zum Inhalt. Ein großes Lob an den Gmeiner-Verlag.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Guter Reihenauftakt

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Jeder kennt es, jeder weiß es... in den Königshäusern waren Mätressen nicht wegzudenken. So lernen wir hier Wilhelmine von Gräfenitz kennen. Sie war die offizielle Mätresse des württembergischen Herzogs ...


Jeder kennt es, jeder weiß es... in den Königshäusern waren Mätressen nicht wegzudenken. So lernen wir hier Wilhelmine von Gräfenitz kennen. Sie war die offizielle Mätresse des württembergischen Herzogs Eberhard Ludwig. Die Mätresse dienten nicht nur zur Lustbewältigung, sondern hatten auch politischen Einfluss. Klar, dass die offiziellen Gespielinnen so mächtiger Herrscher auch um ihr Leben fürchten mussten. Und genau hier setzt die Autorin, Silvia Stolzenburg, an. In einer interessanten Geschichte, beschreibt die Autorin anhand von Marie, den Aufstieg eines jungen Mädchens hin zu einer Meisterbanditin. Jedoch sollte man nicht zuviel von einer Meisterbanditin erwarten. In diesem Roman zumindest, dreht es sich verstärkt um das geplante Attentat auf Wilhelmine. Maries Spionagearbeit nimmt mehr als die Hälfte der Seitenzahlen ein. Hier hatte ich mich vom Klappentext wohl etwas fehlleiten lassen.

Im Großen und Ganzen war die historische Geschichte, bedingt durch die bildhaften Beschreibungen der Szenen, aber auch durch die Beschreibung der Herstellung diverser Speisen, sehr interessant und lehrreich.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Die Mätresse des Herzogs und ihre Spionin

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Der neue historische Roman von Silvia Stolzenburg ist der Beginn einer neuer Reihe, die im 18. Jahrundert spielt.

Marie und Bartholomäus sind ein Paar, doch beim Erntedankfest erklärt er ihr, dass er ...

Der neue historische Roman von Silvia Stolzenburg ist der Beginn einer neuer Reihe, die im 18. Jahrundert spielt.

Marie und Bartholomäus sind ein Paar, doch beim Erntedankfest erklärt er ihr, dass er die Tochter des reichen Pferdebauern heiraten wird. Marie ist entsetzt und unfassbar traurig. Ihr Schicksal ist somit beschlossen, denn ihr Ruf ist dahin und die Eltern wollen sie nicht mehr durchfüttern. Marie muss das Dorf verlassen und sich eine Anstellung suchen. Doch die Aussicht bei einem Schweinebauern als Magd zu arbeiten behagt ihr gar nicht. Da probiert sie es doch lieber auf Schloss Brenz, wo Gräfin Wilhelmine residiert. Sie hat einen eher zweifelhaften Ruf, denn sie ist die Mätresse des Herzogs von Würtemberg. Im Dorf wird sie als Hexe bezeichnet, weil ihr der Herzog hörig ist. Marie hat Glück, denn die Köchin benötigt tatsächlich eine Küchenmagd. Doch auch auf Schloss Brenz hält dieses nicht lange an, denn der Geliebte der Gräfin, Jägermeister Hubertus, stellt dem jungen Mädchen nach. Als sich Marie wehrt, bezichtigt er sie des Diebstahls. Sie wird eingekerkert. Sie kann der Bestrafung nur entgehen, wenn sie die Burg mit der Schaustellergruppe verlässt und als Spionin für die Mätresse des Herzogs arbeitet. La Bonelle, der Anführer der Gaukler und Wilhelmines Meisterspion, nimmt sie unter seine Fittiche und bildet sie als Schauspielerin und Diebin aus. Doch die Feinde von Wilhelmina sind zahlreich und geben nicht so schnell auf. Und auch Jäger Hubertus sinnt auf Rache....

Der neue historische Roman mit Krimielementen ist wieder wahnsinnig schnell gelesen, denn der flüssige und anschauliche Schreibstil der Autorin lässt einem sofort in die Geschichte eintauchen. Die Handlung ist kurzweilig und man liest sich sehr schnell durch die gerade mal 315 Seiten, was für einen historischen Roman nicht sehr viel ist.
Mit ihren beiden weiblichen Protaginistinnen, die trotz vieler Gefahren und Anfeindungen ihren eigenen Weg gehen, hat sie zwei starke Frauen geschaffen. Wilhelmina ist dabei keine fiktive Figur, sondern hat tatsächlich gelebt und war die Mätresse des Herzogs Eberhard Ludwig. Sein großes Vorbild war der Sonnenkönig, Ludwig der XVI..
Auch der Herzog hat sich sein eigens Schloss bauen lassen, Schloss Ludwigsburg, wo er fröhliche Feste feierte und Jagdgesellschaften gab. Der Politik konnte er nicht viel abgewinnen und so überließ er Wilhelmine die politischen Ränkespiele.

Marie ist ein fiktiver Charakter und steht für einige jungen Frauen dieser Zeit, die viel zu schnell durch ihre Unbedarftheit oder wegen wollüstiger Männer aus Adelskreisen ihren Ruf und ihre Unschuld verlieren. Marie ist noch nie aus ihrem Dorf hinausgekommen und muss sich, früher als ihr lieb ist, auf eigene Beine stellen, denn auch in der Gauklergruppe ist sie wieder einigen Anfeindungen ausgesetzt. Die junge, und anfangs eher naive Frau, lernt schnell und muss bald erkennen, dass sie niemand wirklich trauen darf. Auch Diebstahl und Spionage will gelernt sein und dauert seine Zeit...

Zum Ende hin steigt der Spannungsbogen nochmals an und lässt einige Fragen (Cliffhanger) offen. Deswegen ließ es mich ein bisschen unzufrieden zurück. Nun heißt es auf Band 2 warten....

Schreibstil:
Der Schreibstil von Silvia Stolzenburg liest sich sehr flüssig und temporeich. Die Figuren sind sehr bildhaft und lebendig beschrieben. Man fühlt sich mitten im Ränkespiel der adeligen Herrschaften oder in der Schaustellertruppe. Dieser historische Roman ist auch für Histo-Quereinsteiger geeignet, da er sich leicht und schnell lesen lässt.
Die Kapitel sind eher kurz gehalten. Im Nachwort gibt es noch Wissenwertes über Herzog Eberhard, seine Mätresse Wilhelmina und der Ludwigsburg, aber auch über die damaligen Gaukler.

Fazit:
Ein temporeicher historischer Roman, der sich leicht lesen lässt und ideal für Einsteiger in das historische Genre ist. Schnell hat man die 300 Seiten gelesen und ist erstaunt, dass am Ende doch einige Fragen offen bleiben und die Geschichte mit einem kleinen Cliffhanger endet. Somit heißt es geduldig auf Band 2 warten...