Cover-Bild Die Salbenmacherin und die Hure
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 374
  • Ersterscheinung: 02.08.2017
  • ISBN: 9783839221570
Silvia Stolzenburg

Die Salbenmacherin und die Hure

Historischer Roman
Brütende Sommerhitze liegt über der Stadt. Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet, und die Menschen der Handelsmetropole werden zusehends dünnhäutiger und gereizter. Während immer mehr Nürnberger an einem rätselhaften Fieber erkranken, wird ein grauenhaft zugerichteter Leichnam am Ufer der Pegnitz an Land gespült. Dem Toten fehlen nicht nur der Kopf und die Hände – er scheint fachmännisch ausgeweidet worden zu sein. Die Nürnberger sind entsetzt. Als zwei Nächte später angeblich ein Werwolf in den Wäldern rings um die Stadt gesichtet wird, greift Panik um sich. Gehen Dämonen um?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2017

Die Hure und die Salbenmacherin

0

Handlung:
Nürnberg, Juli 1409
Mitten im Hochsommer wird in Nürnberg eine rätselhafte Leiche gefunden. Die Leiche wurde an das Ufer der Pegnitz gespült und sorgt für Erschütterung unter den Bürgern. Ihr ...

Handlung:
Nürnberg, Juli 1409
Mitten im Hochsommer wird in Nürnberg eine rätselhafte Leiche gefunden. Die Leiche wurde an das Ufer der Pegnitz gespült und sorgt für Erschütterung unter den Bürgern. Ihr fehlen nicht nur Kopf und Hände, sondern auch die Gedärme wurden ausgeweidet. Für viele Bürger der Stadt steht sofort fest, dass dies kein Werk eines Menschen gewesen sein kann. Die Vermutung wird immer lauter, dass ein Werwolf in den Wäldern um Nürnberg umhergeht und sein Unwesen treibt. Doch nicht alle Bürger sind davon überzeugt, dass ein dämonisches Wesen diese Taten begangen hat, unter anderem die Salbenmacherin Olivera und ihr Mann, der Stadtapotheker Götz.
Es herrscht große Erleichterung in der Stadt, als ein Mann aufgegriffen wird, welcher möglicherweise der Schuldige ist. Jedoch stellt sich schon bald heraus, dass der unschuldig Hingerichtete nicht der Mörder war. Bei der Suche nach dem wirklichen Werwolf bringen sich nicht nur die Hübschlerin Gerlin, sondern auch die Freunde Jona und Casper in Gefahr.

Meinung:

Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet und auch das Cover gefällt mir sehr gut. Es passt sehr gut zu dem historischen Roman und das Kleid der Dame, welche zu sehen ist, ist ein absoluter Blickfang. Im Hintergrund ist noch eine Stadt gezeichnte, welche durchaus das mittelalterliche Nürnberg darstellen könnte.

Bei dem Roman handelt es sich um einen historischen Krimi, welcher mich von der ersten Seite an überzeugt hat. Die Auflösung der Morde steht durchgängig im Vordergrund und somit wurde dem Konzept nicht abgewichen. Mir hat es auch sehr gut gefallen, dass keine Liebesgeschichte oder romantische Momente eingebunden wurden, welche nur fehl am Platze gewirkt hätten.

Die Handlungsspanne des Romans erstreckt sich nur über wenige Wochen, angefangen vom Fund der ersten Leiche bis zur Auflösung, ob die Morde von Menschenhand oder von dämonischen Wesen begangen wurden. In dieser Zeit sind einige Dinge passiert, u.a. weitere Morde, aber auch der Alltag in der Welt von Olivera ist weitergegangen. Als Leser erfährt man einige Dinge über die damaligen medizinischen Kenntnisse, welche nicht nur die junge Frau, sondern auch der örtliche Henker kannten. Dadurch und auch durch die Beschreibungen von Oliveras Alltag gelingt es dem Leser sehr gut, sich die Welt im Mittelalter vorzustellen und man bekommt einen exzellenten Einblick in das damalige Treiben.

Bevor ich den Roman gelesen habe, habe ich mich erst einmal mit der Leseprobe befasst. Dadurch wusste ich schon vorab, dass ab der ersten Seite die Spannung aufgebaut wurde und diese durchweg anhielt. Die Auflösung um die Morde wurde immer ungemein spannend beschrieben, sodass ich als Leser das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Viele Fachbegriffe, die genutzt wurden, sind altertümlich und dadurch wurde auch deutlich, wie gut der Roman recherchiert wurde und das die Autorin sich sehr mit der Zeit des Mittelalters befasst hat. Mir hätte es noch gut gefallen, wenn es ein kleines Glossar am Ende gegeben hätte, weil ab und an doch ein Begriffen vorhanden war, bei dem ich nachschauen musste, was eigentlich gemeint ist.

Der Roman endet mit einem ziemlich offenen Ende. Es wurde zwar geklärt, wer der Verursacher der Morde ist, jedoch wird sofort deutlich, dass eine Fortsetzung geplant ist und darin dann hoffentlich alle noch offenen Fragen geklärt werden.


Fazit:
Ich hätte nicht erwartet, dass mich der Roman von der ersten Seite an so sehr fesselt. Mir hat der Einblick in den Alltag der Salbenmacherin Olivera sehr gut gefallen und auch die Geschichte um die rätselhaften Morde empfand ich als sehr gelungen. Für mich ist das Buch eines der besten mittelalterlichen Romane, welche ich dieses Jahr gelesen habe.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Aberglaube und Werwolf

0

Nürnberg im Juli 1409. Durch wochenlang anhaltende drückende Hitze verdorrt das Korn auf den Feldern und die Einwohner Nürnbergs kommen dadurch nicht mehr zur Ruhe. Der Gestank in der mittelalterlichen ...

Nürnberg im Juli 1409. Durch wochenlang anhaltende drückende Hitze verdorrt das Korn auf den Feldern und die Einwohner Nürnbergs kommen dadurch nicht mehr zur Ruhe. Der Gestank in der mittelalterlichen Stadt ist teilweise unerträglich, die Menschen werden immer gereizter und sehnen sich nach Regen. Sie befürchten Missernten und immer mehr Menschen erkranken an einem unbekannten Fieber. Als ein grauenhaft verstümmelter Leichnam am Ufer der Pregnitz gefunden wird ist den Einwohnern Nürnbergs sofort klar, dass kann kein Mensch getan haben – nur Werwölfe richten ihre Opfer so zu. Olivera, die Protagonistin des Romans, glaubt nicht an Werwölfe und zusammen mit Ihrem Ehemann Götz begibt sie sich auf die Suche. Doch die Menschen um sie herum wollen einen Schuldigen, egal wie und es beginnt eine Jagd, die auch vor Unschuldigen nicht Halt macht…
Die Autorin Silvia Stolzenberg schreibt leicht und flüssig, spannend und fesselnd. Der Spannungsbogen des Romans steigt langsam an und ist am Ende fast zum Bersten gespannt. Man kann diesen Roman nur schwerlich aus der Hand legen. Die Charaktere des Romans wirken authentisch und besonders Olivera ist eine Frau, die einerseits Stärke zeugt, aber auch sehr menschlich agiert.
Die Kapitel sind kurz, logisch aufeinander aufgebaut und obwohl ich beide Vorgängerromane nicht kannte, war ich sofort mitten im Geschehen. Das alte Nürnberg wurde so bildhaft beschrieben, dass es nicht schwer fällt, mit den Menschen durch die Gassen zu laufen und die Stadt vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Hervorragend recherchiert sind auch die Kunst des Salbenherstellens und die Foltermethoden, man spürt, dass die Autorin sich sehr intensiv und ausführlich damit beschäftigt hat und sie vermittelt in meinen Augen ein recht realistisches Bild über das Leben des Mittelalters.
Siliva Stolzenburg vermittelt den Leser aber noch mehr, die doch recht oft abstrusen Denkweisen der damaligen Zeit, forciert durch die Kirche und die Machthaber, das Volk dumm und unwissend zu halten, um die eigenen Pfründe zu sichern und zu bewahren.
Der Roman endet mit einer offenen Frage, einem sogenannten Cliffhanger, wer ist der ominöse Auftraggeber, dass zu erfahren, müssen wir Leser uns noch ein wenig Geduld aufbringen..was man aber angesichts des gerade gelesenen Romans gerne tut.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Die Salbenmacherin und die Hure

0

Dies ist bereits der dritte Band um die Salbenmacherin Olivera.
Es beginn in Nürnberg, im Sommer 1409. Gleich auf der ersten Seite wird man mit einem grausigen Fund konfrontiert. Am Ufer der Pegnitz wurde ...

Dies ist bereits der dritte Band um die Salbenmacherin Olivera.
Es beginn in Nürnberg, im Sommer 1409. Gleich auf der ersten Seite wird man mit einem grausigen Fund konfrontiert. Am Ufer der Pegnitz wurde eine Leiche angespült, die brutal verstümmelt ist. Weder Kopf noch Hände sind noch vorhanden, außerdem wurde der Tote ausgeweidet. Die Nürnberger glauben, ein Werwolf sei hier am Werk gewesen. Olivera und ihr Mann Götz zweifeln jedoch daran. Sie sind der Meinung, hier sei ein Mensch äußerst brutal vorgegangen. Die Bevölkerung Nürnbergs leidet nicht nur unter der anhaltenden Hitze und Trockenheit, sondern zu allem Überfluss geht auch ein Fieber in der Stadt um, an dem immer mehr Menschen erkranken. Von daher liegen bereits die Nerven der Bevölkerung blank. Die Sache mit der kopflosen Leiche versetzt die Nürnberger in Panik. Als ein vermeintlicher Mörder festgenommen wird, sind sich fast alle einig, dass es sich bei ihm um den Werwolf handelt. Für Olivera ist schon nach kurzer Zeit klar, dass hier ein Unschuldiger verurteilt werden soll. Aber als Frau hat ihr Wort beim Rat der Stadt kein Gewicht. Auch muss sie sich selbst und ihr ungeborenes Kind schützen, denn nicht alle in der Stadt sind ihr wohlgesinnt.

Ich habe Oliveras Schicksal schon vom ersten Band an verfolgt, und entsprechend leicht fiel mir der Einstieg in die Geschichte. Es war schön, neben Olivera und Götz auch Bekannten aus den vorherigen Büchern wieder zu begegnen, so beispielsweise dem ehemaligen Betteljungen Jona und seinem Freund Casper. Die beiden Jungen spielen auch diesmal wieder eine wichtige Rolle im Geschehen und bringen sich erneut in große Gefahr. Außerdem geht es diesmal um Gerlin und Eva, zwei junge Frauen, die im Hurenhaus leben und ihre Dienste anbieten. Beide sind nicht glücklich mit ihrem Schicksal und träumen davon, eines Tages ein anderes Leben führen zu können. Jede versucht, ihre Zukunftspläne auf ihre eigene Weise voranzutreiben, was zum Teil nicht ungefährlich ist und so manches Opfer fordert.
Die Romane der Autorin haben alle ein düsteres, mystisches Flair, das durchaus dazu angetan ist, einem den Schlaf zu rauben. Auch diesmal habe ich mir so manche nächtliche Stunde um die Ohren geschlagen, weil ich völlig gebannt von der Handlung war und einfach nicht mit dem Lesen pausieren konnte oder wollte.
Wie ich es gar nicht anders von Silvia Stolzenburg kenne, so charakterisiert sie ihre Protagonisten auch hier wieder sehr lebendig und klar. Auch die Handlungsorte sind brillant beschrieben, und da ich schon oft in Nürnberg war und mir die Örtlichkeiten vertraut sind, konnte ich mich in viele Situationen der Handlung besonders intensiv hinein versetzen. Wie schon die Vorgängerbände, so ist auch dieses dritte Buch um die Salbenmacherin äußerst kurzweilig zu lesen und bietet Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite, ja sogar darüber hinaus, denn am Ende ebbt die Spannung nur geringfügig ab, und es gibt einen gewaltigen Cliffhanger, der eine Fortsetzung verspricht. Hierfür werden die Leser jedoch arg auf die Folter gespannt, denn voraussichtlich wird es mindestens ein Jahr dauern, bis wir in den Genuss von Band 4 der Salbenmacherin kommen.