Sehr packender Thriller mit 90er Feeling!
Kate Powell ist eine gestandene Geschäftsfrau Anfang 30, lebt für ihre PR-Agentur, von einer Beziehung, heiraten usw. will sie absolut nichts wissen.
Allerdings merkt sie: irgendwas fehlt in ihrem Leben. ...
Kate Powell ist eine gestandene Geschäftsfrau Anfang 30, lebt für ihre PR-Agentur, von einer Beziehung, heiraten usw. will sie absolut nichts wissen.
Allerdings merkt sie: irgendwas fehlt in ihrem Leben. Als sie ihre beste Freundin Lucy mit ihren Kindern beobachtet, wird ihr klar: sie will Mutter werden. Weil sie aber keinen Mann in ihrem Leben haben und vor allem brauchen will, geht sie das Thema im Alleingang an. Sie will sich in einer Spezialklinik künstlich befruchten lassen, von einem anonymen Spender.
Das Konzept ist ihr dann doch zu anonym, deswegen entscheidet sie sich, selbst nach einem passenden Spender zu suchen.
Mit einer Annonce in einem Psychologie-Fachmagazin gerät sie an Alex Turner und der scheint wie gemacht dafür zu sein, der Vater ihres Kindes zu werden. Und genau ab diesem Punkt geht’s so richtig rund im Thriller…
Ich will auch gar nicht mehr verraten, diese Infos stehen in etwa im Klappentext, mehr würde vermutlich spoilern.
Ich habe von Simon Beckett davor schon zwei Bücher gelesen (die ersten beiden Teile der David-Hunter-Reihe) und muss sagen: obwohl man merkt, dass das Buch eines von Simon Becketts ersten ist, ist es wirklich fesselnd. Der Anfang hat sich teils ein bisschen gezogen, aber die Vorgeschichte ist unbedingt nötig, um zu verstehen, was im zweiten Teil der Geschichte passiert. Und wirklich lange zieht sich die Handlung nicht, denn auch Anfangs sind die Episoden rund um Kates Ex-Freund wirklich spannend.
Flammenbrut ist ein Thriller, den ich mir wirklich sehr gut als Film vorstellen könnte, spannend, packend, extrem zum Mitfiebern! Noch wurde nichts verfilmt, Hollywood, ich warte!
Ich hab das Buch ab ca. Seite 150 nicht mehr weglegen können, große Teile am Stück verschlungen und danach kaum einschlafen können (was ich am nächsten Tag mit extremer Müdigkeit in der Arbeit büßen musste…).
Minimale Abstriche bei den Charakteren: Protagonistin Kate ist ab und zu etwas zu stur, etwas übertrieben betont eigenständig und dann trotzdem wieder leicht naiv, insgesamt also ein nicht ganz rund gestalteter Charakter – wahrscheinlich aber gewollt. Und auch ihre beste Freundin Lucy wirkt ab und zu übertrieben grantig, zickig und stur. Als Mann in die weibliche Perspektive zu schlüpfen ist vermutlich auch schwierig und davon abgesehen, hat es Simon Beckett wirklich sehr gut geschafft!
Unterhaltsam ist außerdem, wie der Leser merkt, dass der Roman ursprünglich aus den 90ern stammt: keine Rede von Handys, Vorgänge wirken oft deutlich träger und langsamer als heute.
Aber das Thema ist durchaus aktuell: was in den 90ern eine anonyme Anzeige war, ist heute mit Social Media und Dating Apps vergleichbar und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass auf Tinder und Co ähnliche Typen zu finden sind wie der Protagonist… und dieser Gedanke macht das Buch unendlich gruselig…