"Damals wie heute waren wir füreinander bestimmt. Er und ich - ein Ganzes."
Für Sam, den gefeierten Star einer Boy-Group, ist es Zeit für Veränderungen und er beschließt, endlich solo durchzustarten. Er möchte ehrliche Songs machen, von seinem eigenen Leben erzählen. Aber hat er das überhaupt noch? Ein eigenes Leben?
Um das herauszufinden, begibt er sich auf die Suche nach Paul, seinem besten Freund aus Jugendjahren. Als ihm ausgerechnet Alice die Nachricht überbringt, dass ihr Zwillingsbruder Paul gestorben ist, bricht der hochsensible Musiker förmlich zusammen. Denn Alice ist seine große Jugendliebe, die er nie ganz vergessen konnte.
Gemeinsam lassen sie Erinnerungen an Paul aufleben - und merken, dass sie einander immer noch viel bedeuten. Dass sie sich brauchen und einander Halt geben.
Doch kann Alice vergessen, dass Sam ihr das Herz gebrochen und ihren Bruder im Stich gelassen hat? Und wo ist in Sams Rockstarleben Platz für die tiefe ehrliche Liebe, nach der sich Alice so sehr sehnt?
Eine ergreifende Geschichte über Verlust, Verzeihen und eine große, unbesiegbare Liebe.
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Daher war ich sehr gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext klang sehr vielsprechend. Die Autorin hat einen total leichten und flüssigen Schreibstil, sodass ...
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Daher war ich sehr gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext klang sehr vielsprechend. Die Autorin hat einen total leichten und flüssigen Schreibstil, sodass ich überhaupt keine Schwierigkeiten hatte in die Story reinzukommen. Ich war von Seite eins gefangen.
Die Autorin hat definitiv keine stinknormale Rockstarstory erschaffen. Sie hat so viel Gefühl und Emotionen. Allie war mir am Anfang total sympathisch. Oh Gott, ich habe so mit ihr gelitten. Ihre Trauer. Ich konnte sie fühlen. Und auch Sams Schmerz, als er von dem Tod erfahren hat. Mein Herz hat gelitten. Leider wurden mir beide im Mittelteil etwas unsympathisch. Ich konnte sie nicht mehr greifen und verstehen.
Allie und Sam. Sam und Allie. Eine perfekte Mischung. Es knistert und knattert, aber kann Allie ihm ihre gemeinsame Vergangenheit wirklich verzeihen?
„Aber manchmal muss man eben mit dem Herz voran in etwas Neues springen.“ (Auszug aus dem Buch)
Und Sam? Er plant gerade seine Solokarriere und möchte sich voll und ganz darauf konzentrieren. Er hat gerade erfahren, dass sein ehemaliger bester Freund verstorben ist. Kann er sich dann auch noch um die trauernde Allie kümmern?
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen. Wie gesagt, ich finde es ist keine 0815 Rockstar-Story, denn es geht um etwas viel wichtigeres.
„Am Ende sind es nicht die Jahre, die zählen, sondern die Momente, die in Erinnerung bleiben.“ (Auszug aus dem Buch)
Besonders ins Auge stachen die vielen eingebundenen Instagram-Beiträge von Alices Kanal, den sie nach dem Tod ihres Bruders gegründet hat. Sie hofft darauf wieder glücklich zu werden und ...
Meine Meinung:
Besonders ins Auge stachen die vielen eingebundenen Instagram-Beiträge von Alices Kanal, den sie nach dem Tod ihres Bruders gegründet hat. Sie hofft darauf wieder glücklich zu werden und zu lernen, mit ihrem „neuen Leben“ ohne ihren Bruder irgendwie zurechtzukommen. Die Instagram-Beiträge bestehen aus kurzen Texten, Gedichten sowie der für Instagram typischen Verwendung von Hashtags. „Amber Eyes“ hebt sich dadurch hervor.
Die Geschichte wird sowohl aus Alice’s als auch aus Sam’s Perspektive erzählt. Dadurch ist es möglich beide Protagonisten besser kennenzulernen. Sam teilt mit uns seine Liebe zur Musik, die Aufregung wegen des bevorstehenden Album-Release, seine Hypersensibilität und seine Gefühle für Alice, die Schwester seines verstorbenen besten Freundes. Sam hat sich den Traum vom Rockstar-Leben verwirklicht während Alice als Erzieherin ihren Lebensunterhalt bestreitet und noch immer unheimlich mit dem Verlust ihres Bruders zu kämpfen hat. Auch wenn sein Tod bereits ein Jahr her ist, fällt es ihr verständlicherweise noch immer schwer diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Als eines Tages plötzlich Sam Kontakt zu ihr aufnimmt, handelt es sich dabei nicht nur um den ehemaligen besten Freund ihres Zwillingsbruders sondern zugleich auch um ihre Jugendliebe. Natürlich kehren auch nicht nur die alten Gefühle zurück sondern auch die Anziehungskraft sowie die Wut darüber, dass Sam sie und ihren Bruder vor Jahren einfach so im Stich gelassen hat.
Ich finde es gut, dass sich Sina Müller für „Amber Eyes“ einen deutschen Schauplatz ausgesucht hat, denn viele Romane (vor allem Rockstar-Romane) spielen überwiegend in Amerika, England, ...
Zum Schreibstil der Autorin sei gesagt, dass es ihr gelang ihren Charakteren „Leben einzuhauchen“ mit all ihren Gefühlen, Gedanken und Handlungen. Die Autorin schilderte die Geschichte der beiden anschaulich und vor allem flüssig. Ich habe „Amber Eyes“ innerhalb eines Tages beendet.
Ich muss jedoch aber auch anfügen, dass sie für meinen Geschmack ein bisschen zu kurz geraten ist. Ich hätte mich über ein paar Seiten mehr gefreut. Die Handlung nimmt gerade ab Mitte des Buches an Fahrt an. Viele Szenen werden gekürzt wiedergegeben. Ein Beispiel hierfür ist z.B. die erste Annäherung der beiden Protagonisten. Für mich verliert die Beziehung der beiden ein bisschen an Tiefe. Konflikte werden nicht wirklich offen angesprochen. Sie sind stärker darauf fokussiert wild miteinander rumzuknutschen und ihre Liebe zu zelebrieren. Dabei ist gerade die Vereinbarung von einem Leben als Erzieherin und ein Rockstar-Leben ein wichtiger Punkt, der deutlicher in den Vordergrund gestellt werden sollte.
Fazit: Mit „Amber Eyes“ erhält man keinen 0815-Möchtegern-Rockstar-Roman, sondern eine Geschichte die sehr authentisch und gefühlvoll ist. Es geht u.a um zweite Chancen, den Umgang mit Verlust, tiefe Verbundenheit und vergessene Träume. Wer Rockstar-Romance mag, wird „Amber Eyes“ lieben.
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken. Diese Tatsache beeinflusste meine Meinung jedoch keinesfalls!
„Amber Eyes; Mit dir für immer“ von Sina Müller, 308 Seiten, erschienen am 28. September 2020, im Bastei Lübbe Verlag.
Um was es geht:
Sam war Mitglied in einer sehr berühmten Boygroup und versucht nun, ...
„Amber Eyes; Mit dir für immer“ von Sina Müller, 308 Seiten, erschienen am 28. September 2020, im Bastei Lübbe Verlag.
Um was es geht:
Sam war Mitglied in einer sehr berühmten Boygroup und versucht nun, Solo durchzustarten. Bevor er allerdings mit seinem neuen Album auf Tour geht, rät ihm sein Manager, sich mal wieder mit alten Freunden zu treffen. Das möchte Sam dann auch machen und meldet sich bei seinem ehemals besten Freund Paul, nur ist Paul leider schon vor einem Jahr gestorben, was Sam aber nicht weiß, und so nimmt er Kontakt mit Pauls Schwester Alice auf. Sie ist gar nicht begeistert davon und würde am liebsten nichts mit ihm zu tun haben wollen, allerdings treffen sich die beiden dann und Alice schafft es nicht mehr, weiterhin sauer auf Sam zu sein...
Die Protagonisten:
Sam ist Musiker und ehemaliges Boygroup Mitglied. Dementsprechend ist er sehr beschäftigt, hat wenig Freizeit und hat generell auch so gut wie keine Freunde. Am Anfang war mit Sam leider ziemlich unsympathisch. Seine Handlungen und Emotionen waren viel zu übertrieben und er wirkte generell auch ziemlich eingebildet. Alleindings wandelte sich das mit der Zeit und nach dem ersten Drittel des Buches mochte ich ihn sogar sehr.
Alice hatte erst vor einem Jahr ihren Zwillingsbruder Paul verloren, was sie unheimlich stark mitgenommen hat, da die beiden auch mit 27 Jahren noch unzertrennlich waren. Alice trauert immer noch um ihn, was sie mir sehr sympathisch gemacht hat, war vor allem, wie sie damit umgegangen ist. Sie ist sehr nett und auch etwas zurückhaltender und liebt ihre Arbeit als Erzieherin, was echt süß ist.
Die Umsetzung:
Zur Gestaltung der Buches muss ich sagen, das die mir jetzt nicht so gut gefällt, da mir die beiden Personen auf dem Cover nicht gefallen und da alles bis auf das Cover des Buches grün-bläulich ist, was gestaltungstechnisch dann doch eher etwas nicht so schön ist, da man einfach so viel mehr rausholen hätte können.
Der Schreibstil von Sina Müller gefiel mir eigentlich sehr gut, er war locker und sehr flüssig, so das ich das Buch an einem Tag durchlesen konnte.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Sam und Alice geschrieben, was ich sehr mochte, da ich so die Beweggründe von beiden Protagonisten ziemlich gut nachvollziehen konnte.
Wie schon erwähnt mochte ich den Anfang dank Sams Charakter nicht unbedingt und sein Verhalten hat sich auch auf die ganzen ersten Seiten, die aus seiner Sicht waren, gezogen. Allerdings gefielen mir dafür anfangs die Sichtweisen von Alice dafür umso mehr. Ab dem zweiten Drittel mochte ich Sam dann auch, da sein verhalten für mich um einiges besser wurde.
Am Schluss ging dann leider alles ein bisschen schnell, was ich ein bisschen schade war, da man daraus bestimmt noch etwas mehr hätte machen können, aber übermäßig schlimm war das jetzt auch nicht.
Zu der groben Handlung kann ich sagen, dass sie mir sehr gut gefallen hat, und ich es sehr genossen habe Sam und Alice auf ihrer Reise zu begleiten.
Mein Fazit:
Bis auf Sams verhalten am Anfang habe ich es sehr genossen, das Buch zu lesen, da es sehr unterhaltsam war und ein schönes Deutsches Großstadt Gefühl vermittelt hat. Falls ihr mal eine nette Liebesgeschichte sucht, die etwas mit Musik zu tun haben soll, kann ich euch das Buch sehr empfehlen. Deshalb bekommt das Buch von mir auch 4 von 5 Sterne.
Habt ihr buchige Guilty Pleasures? Meine geheime Obsession gilt seit Jahren Rockstar Romances. Auch wenn ich mittlerweile schon fast alles gelesen habe, was der Markt hergibt, erliege ich immer wieder ...
Habt ihr buchige Guilty Pleasures? Meine geheime Obsession gilt seit Jahren Rockstar Romances. Auch wenn ich mittlerweile schon fast alles gelesen habe, was der Markt hergibt, erliege ich immer wieder dem Suchtpotenzial einer neuen Geschichte und denke bei jeder Neuerscheinung sofort: das muss ich lesen. So auch bei meinem letzten CR "Amber Eyes" von Sina Müller. Und nicht nur dass mich die Geschichte gut unterhalten hat, ich war auch total positiv überrascht von der Emotionalität und Hintergründigkeit der Geschichte.
"Wir haben nur dieses eine Leben, und ich denke, wir sollten es in vollen Zügen genießen und nicht aus Angst vor dem, was möglicherweise eintreffen könnte, verkriechen."
Das Cover zeigt zwar zwei Models, was ich grundsätzlich eher ablehne, gefällt mir insgesamt aber trotzdem ganz gut. In erster Linie mag ich diese Gemütlichkeit, die durch die Backsteinwände, das weiße Bett und die beiden innig ineinander und der Musik versunkenen Personen ausgestrahlt wird. Auch der große, geschwungene Titel passt inhaltlich sehr gut und verbreitet durch das warme Orange ein Herbstfeeling. Das 300seitige Innenleben des Taschenbuchs ist relativ schlicht gestaltet und fällt vor allem durch die kleine Schrift auf. Sehr gut gefallen haben mir aber die eingebundenen Instagram-Beiträge von Alices neuem Kanal, den sie gründet, um den Beginn ihres neuen Lebens einzuläuten. Mit kurzen Texten, Gedichten und ganz vielen Hashtags wird so ihre Geschichte modern und spritzig begleitet.
Erster Satz: "Stop!", schallt Brians Stimme durch die Halle, die uns seit Tagen als Proberaum dient."
Dass es in dieser Geschichte gleichermaßen um Alice wie um Sam geht wird deutlich, als wir aus seiner Perspektive in die Geschichte einsteigen. Seine Liebe zur Musik, die Aufregung aufgrund des bevorstehenden Releases seines ersten Soloalbums und die Gefühlsintensität, mit der er seine Umgebung aufgrund seiner Hypersensibilität wahrnimmt haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Vom Rockstar-Leben geht es dann direkt weiter zur Erzieherin Alice, die auch nach einem Jahr den Tod ihres Zwillingsbruders Paul noch nicht verarbeitet hat. Als sich dann auch noch ihre Jugendliebe und der ehemals beste Freund ihres Bruders bei ihr meldet, weil er gerade in Berlin ist und alte Kontakte wieder aufleben lassen soll, kochen sofort alte Gefühle hoch - nicht nur die Wut darüber, vor Jahren einfach so von Sam im Stich gelassen worden zu sein, ist wieder da, sondern auch die Nähe und Anziehungskraft. Denn aus dem schlaksigen Jungen mit Zahnspange, den Alice gekannt hat, ist in Zwischenzeit ein gutaussehender und weltberühmter Rockstar geworden...
"Er grinst breit. Sein Blick streift mich, und ich fühle mich plötzlich ganz klein. Diese Sache mit der Solo-Karriere ist einfach ein verdammt großes Ding. Es ist genau das, was Sam will. Was Sam glücklich macht. Es ist seine Welt - aber gibt es darin auch einen Platz für mich?"
Sina Müller lässt sich relativ viel Zeit damit, ihre Protagonisten einzuführen und die beiden danach mit all den Emotionen zu konfrontieren, die der jeweils andere in ihnen auch nach all den Jahren noch auslöst. Statt einfach vor den Schwierigkeiten und Gefühlen wegzulaufen, zieht Sam kurzerhand bei Alice ein, um sie finanziell zu unterstützen und bei ihr zu sein. So gesellt sich zu dem Rockstar-/Boygroup-Thema und dem Friends-to-Lovers-Motiv auch noch das spannende Mitbewohner-Plus und die Geschichte hat offiziell alles, was man sich von New Adult wünschen kann. Doch "Amber Eyes" ist keineswegs eine 08/15-Rockstar-Romance, die nur aus den bekannten Zutaten zusammengemischt wurde. Mich haben die Tiefe und die Emotionalität der Geschichte total positiv überrascht. Hier geht es um Trauer, Selbstverwirklichung, Verlust, Träume, Grenzen und gemeinsame Wege, was die Autorin feinfühlig und gefühlsintensiv umgesetzt hat. Auch dass die Geschichte endlich mal wieder einen deutschen Schauplatz wählt, steht ihr gut zu Gesicht. Sams und Alices Leben und Wirken in Berlin mit kurzen Ausflügen in andere europäische Städte zeigt mal wieder, dass das deutsche Setting dem Amerikanischen in nichts nachsteht und es nicht nötig ist, dass beinahe alle Autoren mit ihren Geschichten in die USA oder Großbritannien flüchten.
"Mir war zum Weinen zumute, als ich sie das erste mal gelesen habe, und doch habe ich gelächelt. Weil ich weiß, dass es stimmt. Weil genau das meine Schwäche ist und ich täglich daran erinnert werden muss, die Sonne zu sehen und nicht den Schatten. Das Lachen zu hören und nicht die Stille. Die Süße des Lebens zu schmecken und nicht die Bitterkeit des Todes."
Sehr schön ist auch der Schreibstil der Autorin, der es immer wieder schaffte, weise klingende Wahrheiten einzubauen, ohne diese Phrasenhaft wie ein Kalenderspruch klingen zu lassen. Manche Szenen waren einfach so süß, dass ich still und leise in meinem Zimmer aufseufzen musste. Durch die Ich-Perspektiven auf beiden Seiten bekommen wir alle Gefühle und Gedanken der Figuren hautnah mit, die Möglichkeit, Gefühle einer der beiden Protagonisten vor dem Leser zu verstecken, um irgendwelche Wendungen hervorrufen zu können, ist damit jedoch nicht gegeben. Dadurch ist schon von Anfang an klar, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird und auch die Rock-Star-Fassade Sams lässt sich vor den Lesern nicht lange halten. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht spannend gewesen wäre. Im Gegenteil. Die hohe Anziehungskraft der Geschichte resultiert aber weniger aus handlungsbezogenen Spannungsbögen sondern eher aus der prickelnden Mischung von Glamour, Musik, den Schattenseiten des Ruhms, unmöglicher Leidenschaft, Sentimentalität und ungeahnter Verletzlichkeit.
"Ich will Sam. Mit allen Wenns und Abers. Mit Haut und Haaren. Mit seinen lauten und leisen Tönen. Und einem Paukenschlag, der mein Herz zum Vibrieren bringt."
Bei all der positiven Überraschung ob der süßen und emotionalen Geschichte, darf ich jedoch nicht vergessen, einige Kritikpunkte anzubringen. Denn auch wenn ich die Geschichte an einem einzigen Mittag weggelesen habe und sie als mitreißend und authentisch empfand, ist sie mir definitiv zu kurz geraten. Gerade ab der Hälfte drückt Sina Müller ganz schön aufs Gas und überspringt viele interessante Szenen einfach, um sie in wenigen Sätzen nachzuerzählen. Gerade Szenen wie zum Beispiel die Party mit der Band oder ihre erste Annäherung werden einfach übergangen, wodurch ich Sam und Alice als Paar nicht ganz so fühlen konnte, wie das vielleicht möglich gewesen wäre. Was die Autorin in ihrer Einleitung so wunderbar hinbekommen hatte, nämlich die Gefühle ihrer Figuren lebensecht und überwältigend darzustellen, wird im Mittelteil immer weniger gewaltig und während die beiden von einer Seite auf die andere nur noch wild knutschen und sooo verliebt sind, geraten viele Konflikte stark in den Hintergrund. Zwar gibt es auch im späteren Verlauf immer wieder sehr anrührende Szenen und das ein oder andere Problem taucht am Horizont auf, die Geschichte steuert nun jedoch sehr geradlinig und zielsicher auf ein schnelles Happy End zu, woran auch der kaum einfallsreiche und unnötige Prä-Happy-End-Breakdown kurz vor Schluss nichts ändern kann. Im Gegenteil: die fragwürdige Entwicklung, die den Protagonisten in typischer New Adult Manier scheinbar noch mal einen Stein in den Weg legt, wird dann viel zu schnell aufgelöst und hierlässt am Ende eine gerunzelte Stirn.
"Zufrieden schließe ich die Augen. Konzentriere mich auf seinen Herzschlag. Er erzählt vom Leben. Von Freundschaft und Abenteuer. Von Tagen und Nächten. Und vor allem erzählt er von Sam."
Fazit:
"Amber Eyes" ist keineswegs eine 08/15-Rockstar-Romance, die nur aus den bekannten Zutaten zusammengemischt wurde, sondern überrascht mit Tiefe und Emotionalität. Die prickelnde Mischung von Glamour, Musik, den Schattenseiten des Ruhms, Trauer, Sentimentalität und ungeahnter Verletzlichkeit wird jedoch durch ein etwas zu überhastetes Ende und verschenktem Potential im Mittelteil eingetrübt.