RETRO - Lies genau!
Nach einem Streit mit ihrer Freundin stellt Luna ein peinliches Video online. Auch wenn ihr schnell klar wird, dass es falsch war, dass Video einzustellen, ist es schon zu spät. Das Video ist viral gegangen ...
Nach einem Streit mit ihrer Freundin stellt Luna ein peinliches Video online. Auch wenn ihr schnell klar wird, dass es falsch war, dass Video einzustellen, ist es schon zu spät. Das Video ist viral gegangen und das Leben wird für ihre Freundin zur Hölle. Um ihre Schuldgefühle wieder gut zu machen, meldet sie sich für die RETRO-Challenge an. Ein Jahr ohne Smartphone, Internet und Social Media. Auch wenn die Challenge gut ankommt, verschwinden RETROS und keiner weiß, wer der nächste ist.
Die Idee des Buches fand ich klasse, denn viel zu oft hängt man am Handy oder im Internet, wird belauscht und bekommt angepasste Werbung. Gespräche finden nicht mehr persönlich statt, nein es wird nur noch getippt. Dinge werden falsch verstanden und veröffentlicht, obwohl es niemanden was angeht.
Die heutige Jugend hat es nicht leicht, denn man kann immer gar nicht genug erklären, dass alles, was seinen Weg ins Netz findet, dort immer weiterverbreitet werden kann.
So geht auch das Video, das Luna einstellt viral und alles nimmt seinen Lauf. Die RETRO-Challenge scheint eine tolle Sache zu sein, die einem klarmachen kann, wie abhängig man von all den Dingen ist. Außerdem hat Luna so die Chance doch noch das nötige Geld für ein College zu gewinnen.
Es war schön zu lesen, wie die Teilnehmer immer wieder an ihre Grenzen gegangen sind, rausgeflogen sind oder dafür gekämpft haben, am Ball zu bleiben. Es entstehen neue Freundschaften, vielleicht auch, weil man gezwungen ist, sich zu unterhalten, die Distanz durch das Handy wegfällt. Die jungen Menschen lernen so wieder zu kommunizieren, sich miteinander zu beschäftigen und manche Verbindungen wären ohne die Challenge nie so entstanden.
Auch die Probleme der Heranwachsenden waren realistisch dargestellt.
Es werden wichtige Themen, wie Social Media und die damit einhergehenden Schwierigkeiten besprochen, man merkt aber auch, wie verwöhnt man manches Mal durch die heutige Technik ist. Wir Erwachsenen können es vielleicht besser einschätzen, als ein Jugendlicher mit 12 oder 14 Jahren. Die Weitsicht fehlt hier noch und das kann, wie im Buch beschrieben, fatale Folgen haben.
Zum Teil fand ich das Buch super, es sind wirklich wichtige Dinge, die man hier lesen kann und vielleicht öffnet es doch manchem die Augen, aber am Ende ging alles sehr schnell, ständig dachte man, dass der ein oder andere Charakter mit schuldig ist, doch dauernd war die Annahme falsch. So kommt zwar eine gewisse Spannung auf, doch war es mir dann zu viel. Das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen beziehungsweise der Weg dorthin, war mir etwas zu wirr.
Was mich in alte Zeiten versetzt hat, waren die Lieder, die immer am Kapitelanfang zu finden war und es war immer wieder schön, diese zu dem jeweiligen Text anzuhören.
Für mich am Ende etwas zu überhastet, aber mit einer tollen Story. Lest das Kleingedruckte und überlegt, was ihr online stellt. Manchmal ist RETRO gar nicht so schlecht.