Cover-Bild Provenzalischer Stolz
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 18.05.2020
  • ISBN: 9783764507213
Sophie Bonnet

Provenzalischer Stolz

Ein Fall für Pierre Durand
Einsame Lagunen, alte Fischerdörfer und eine finstere Prophezeiung … Pierre Durand ermittelt in der malerischen Camargue.

Die Angst geht um in der Camargue. Während Pierre Durand in einem Hausboot durch das Rhônedelta fährt, um über seine berufliche Zukunft nachzudenken, verbreitet sich ein Kettenbrief mit einer Weissagung, die den Tod dreier Sünder ankündigt. Tatsächlich wird kurz darauf ein Toter mit geschwärztem Gesicht aufgefunden. Es handelt sich um einen Kriminalbeamten, der verdeckt im Milieu der »gens du voyage« ermittelt hatte. Doch es gibt einen Zeugen, der sich an Bord von Pierres Hausboot versteckt und behauptet, sein Gedächtnis verloren zu haben. Der Präfekt bittet den ehemaligen Dorfpolizisten um Unterstützung. Mit Hilfe einer »gitane« versucht Pierre, dem Geheimnis der Kettenbriefe auf die Spur zu kommen. Alles deutet auf einen Konflikt zwischen den Kulturen hin, doch ein weiterer Mord rückt die Verbrechen in ein neues Licht. Pierre erkennt, dass er auf seine Intuition vertrauen muss, um zu verhindern, dass sich auch noch der letzte Teil der Prophezeiung erfüllt …

Die »Pierre Durand«-Reihe:
Band 1: Provenzalische Verwicklungen
Band 2: Provenzalische Geheimnisse
Band 3: Provenzalische Intrige
Band 4: Provenzalisches Feuer
Band 5: Provenzalische Schuld
Band 6: Provenzalischer Rosenkrieg
Band 7: Provenzalischer Stolz

Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2020

Spannender Ausflug in die Carmargue

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Pierre Durand ist Dorfpolizist von Sainte Valérie und wurde gerade vom Dienst suspendiert. Seine Freundin Charlotte möchte ihre Beziehung mit einem Kind fortsetzen. Diese Lebensänderungen sind für Pierre ...

Pierre Durand ist Dorfpolizist von Sainte Valérie und wurde gerade vom Dienst suspendiert. Seine Freundin Charlotte möchte ihre Beziehung mit einem Kind fortsetzen. Diese Lebensänderungen sind für Pierre etwas zuviel, er verfällt in eine lethargische Phase. Um allem zu entkommen, überführt er ein Hausboot und trifft zufällig den Zeugen eines Mordes. Schon ist Pierre wieder in seinem Metier und steckt seine Kraft in die Ermittlung.

Bei dieser Reihe sind alle Fälle für sich abgeschlossen, allerdings lernt man die Figuren besser kennen, wenn man die Reihenfolge einhält. Denn Pierre Durands Leben zeigt eine persönliche Entwicklung, die als roter Faden die gesamte Reihe verbindet. In diesem Buch bekommt Pierre eine Arbeitschance, die ihn nach seiner Suspendierung vom Dienst aus einer lethargischen Phase heraus reißt. Außerdem muss er sich darüber klar werden, ob er, wie es sich Charlotte wünscht, eine Familie gründen will.

Pierre überführt ein Hausboot von Saint Giles nach Bézièrs, das klingt nach entspannender Tätigkeit, doch es wird zu einem neuen Fall, denn in der Kajüte versteckt sich ein junger Mann mit Gedächtnisverlust, der als Zeuge in einen Mordfall verwickelt ist. Vergessen sind die persönlichen Sorgen und Pierre beginnt zu ermitteln.

Seine Nachforschungen führen ihn zu merkwürdigen und bedrohlichen Kettenbriefen, außerdem trifft er eine alte Freundin wieder, die zu den "Gitanes" gehört. Sie versorgt ihn mit Informationen über die verschiedenen Gitanos und ihre religiösen Ausprägungen, erklärt die Kettenbriefe und man erfährt einiges über die religiöse Pfingstgemeinde, die mit dem Mord in Verbindung zu stehen scheint. Die Auslegung von Bibelstellen und die Verbindung zu diesem Konflikt zwischen den Kulturen war für mich nicht immer eindeutig einzuschätzen.

Neben diesen Glaubensfragen, Sündenfall und mystisch anmutenden Themen wird aber auch der regionale Charakter der Carmargue bildhaft gezeigt und deutlich spürbar, nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch versorgt uns die Autorin mit Köstlichkeiten, für die sie im Anhang die passenden Rezepte beisteuert.

Der Glaube spielt in diesem Buch eine entscheidende Rolle. Man fragt sich beim Lesen, wo der Grat zwischen Glaubensgemeinschaft und Sekte verläuft. Dieser Gedanke bewegt auch Pierre Durand, denn Glauben bietet Halt, kann aber auch gefährlich ausufern.

Insgesamt fand ich den Fall interessant, doch die Verstrickungen der Pfingstgemeinden und die Verbindung zu den mysteriösen Kettenbriefen empfand ich etwas verwirrend. Ich konnte keinen Zugang zu den Sagen und Mythen finden und habe die Verknüpfungen mir etwas schwer gemacht.


Dieser Südfrankreich-Krimi macht Fernweh, konnte für mich aber nicht mit den Vorgängerbänden mithalten.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Pierre in der Sinnkrise und ein kniffliger Mordfall

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Was hat Pierre Durand nicht schon alles mitmachen müssen in seiner bisher 6-bändigen Laufbahn als Dorfpolizist von Sainte Valerie. Gar nicht so einfach, ihm immer wieder Fälle auf den Leib zu schneidern, ...

Was hat Pierre Durand nicht schon alles mitmachen müssen in seiner bisher 6-bändigen Laufbahn als Dorfpolizist von Sainte Valerie. Gar nicht so einfach, ihm immer wieder Fälle auf den Leib zu schneidern, die sich einerseits als mysteriöse Mordfälle entpuppen und andererseits logisch zu seiner persönlichen Situation passen (als Dorfpolizist ist man dafür ja eigentlich nicht zuständig und die Zuständigkeit zu generieren ist eine ordentliche Aufgabe für die Autorin!).

Diese hat sie diesmal aber gut gemeistert, finde ich. Während Pierre suspendiert ist (Tendenz: endgültiger Ausschluss vom Polizeidienst) und auch gar nicht so recht weiß, wie er sich seinen weiteren Berufsweg vorstellt, geschieht in der Camargue ein merkwürdiger Mord. Pierre, der davon nur im Radio hört, hat ganz andere Sorgen. Seine Freundin will ein Kind und er… weiß nicht so recht, ob er für einen solchen kleinen Welt-auf-den-Kopf-Steller bereit ist. Wo er doch aktuell nicht mal einen Job hat… Um sich eine Denkpause zu verschaffen, überführt er für einen Freund dessen Hausboot in einen anderen Hafen und will ein paar Tage die Stille genießen und in sich gehen. Doch die ersehnte Ruhe währt nur einen Augenblick: im Boot findet er einen jungen Mann, völlig verstört, der etwas von einem Monster in den Sümpfen der Camargue faselt. Pierre wird schnell klar, dass er Zeuge des kürzlichen Mordes war und fängt an zu ermitteln.

Die zuständigen Kommissare bekommen Wind von der Situation und dem pfiffigen Ermittler, der keiner mehr ist, und so setzt sich der Präfekt für ihn ein, damit er offiziell Teil des Ermittlungsteams sein kann. Pierre spürt mit allen Sinnen, dass er hier in seinem Element ist… ein anderer Job? Nein, kommt nicht mehr in Frage! Und natürlich bringt er auch diesen Fall zum Abschluss.

Pierre ist mir schon immer sehr sympathisch gewesen, ein rundum liebenswerter Kerl, den ich gern bei Ermittlungen begleite. Diesmal hat er es mir allerdings anfangs etwas schwer gemacht, denn seine lethargische Haltung und dieses Gehenlassen passte irgendwie nicht so recht zu ihm. Ich war erst wieder versöhnt, als auch er seine Bestimmung – die Polizeiarbeit – wieder für sich entdeckt hatte. 

Den Fall an sich fand ich interessant, auch wenn mir die reli-giösen Verstrickungen der Pfingstgemeinden mitunter ein wenig zu ausufernd beschrieben wurden. Im Zusammenhang mit dem mysteriösen Kettenbrief waren viele religiöse Elemente, alte Sagen und Mythen im Spiel, bei denen ich ganz schön dran bleiben musste, um sie im Kopf zu sortieren. Andererseits machte das den Fall auch wirklich spannend und er bekam eine leicht unheimliche Note.

Etwas schade fand ich, dass der junge Louis, der Pierre im Laufe der Ermittlungen so ans Herz gewachsen war, im Finale und insbesondere danach plötzlich keine Rolle mehr spielte. Ich war angesichts der doch recht besonderen Beziehung, die Louis und Pierre entwickeln, davon ausgegangen, dass die beiden den Kontakt auch nach Abschluss des Falles aufrecht erhalten. Leider war von dem jungen Mann auf einmal keine Rede mehr (wenn ich es nicht überlesen habe) und so war das für mich ein loser Faden, der am Ende des Buches übrigblieb.

Trotz dieses (für mich) kleinen Mankos ist Sophie Bonnet auch diesmal wieder ein aufregender Ausflug in die Provence gelungen, der mir spannende Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Nicht so stark wie die vorherigen Fälle

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Ich folge ja gern Pierre Durand, dem etwas eigenwilligen Dorfpolizisten. Aber diesmal hat er es mir nicht einfach gemacht. Pierre Durand ist arbeitslos. Er ist suspendiert worden und muss sich nun mit ...

Ich folge ja gern Pierre Durand, dem etwas eigenwilligen Dorfpolizisten. Aber diesmal hat er es mir nicht einfach gemacht. Pierre Durand ist arbeitslos. Er ist suspendiert worden und muss sich nun mit Mitte 40 neu orientieren. Aber er schafft es nicht. Er vertrödelt seinen Tag und zerfließt in Selbstmitleid. Seine Freundin Charlotte versucht ihn zu motivieren und zu drängen, aber nichts hilft. Er bildet sich ein, dass niemand zu ihm steht und verkriecht sich. Für andere Tätigkeiten fühlt er sich zu überqualifiziert, weit weg will er nicht gehen und so lässt er sich gehen.

Es bleibt, Gott sei Dank, nicht so, denn ein Mord bringt ihn wieder auf die Spur. Erst nicht so ganz offiziell und später mit Hilfe des Präfekten kann er wieder ermitteln. Es ist ein etwas verworrener Fall, der mit einem Kettenbrief alles ins Rollen bringt. Es geht um den Kampf der Kulturen, um Religionen und dem Glauben, um Missverständnisse und um Prophezeiungen.

Die Geschichte war mir diesmal zu verworren und zu sehr gewollt. Für mich waren es zu viele Mythen und Seitenhandlungen, die mit anderen Glaubensrichtungen und Kulturen (gens du voyage) verstrickt worden, so dass ich dem Verwirrspiel nur schwer folgen konnte. Das Abtauchen in den Fall fiel mir schwer. Zudem haderte ich schon auf den ersten Seiten mit Pierre, denn Männer, die im Selbstmitleid schwimmen, sind nicht wirklich motivierend. Ich fand auch schade, dass Louis einfach verschwand, obwohl er zu Beginn der Geschichte eine große Rolle spielte. Was wurde aus ihm? Was wurde aus der engen Bindung von Louis und Pierre? Darauf fehlten mir die Antworten, aber vielleicht kommen sie im nächsten Band.