eine spannende Familiensaga
1947 verliert die junge, verarmte Engländerin Elisabeth Clarkwell in kürzester Zeit ihren Mann und ihren Onkel. Nachdem ihr Onkel ihr ein Gestüt in der Lüneburger Heide vererbt hat, macht sie sich auf ...
1947 verliert die junge, verarmte Engländerin Elisabeth Clarkwell in kürzester Zeit ihren Mann und ihren Onkel. Nachdem ihr Onkel ihr ein Gestüt in der Lüneburger Heide vererbt hat, macht sie sich auf den Weg nach Spanien um die ominösen Besitzverhältnisse zu klären und zu erfahren was für eine Verbindung sie und der Miterbe Javier haben und was es mit dem Gestüt auf sich hat.
1889 führt die Familie Seydell ein erfolgreiches Gestüt in Deutschland und die beiden Brüder, Ludwig und Alexander Seydell, geraten nach dem Tod des Vater in einen Streit, der alles verändern wird.
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Das Gestüt ist ein absolut gelungener Auftakt der Familiensaga. Bereits nach ein paar Seiten, befindet man sich mitten im Geschehen. Die Wechsel zwischen den Jahrhunderten sind passend gesetzt und der Autorin gut gelungen, die Spannung wird aufrechterhalten.
Die Geschichte um die Familie ist voller Lügen, Intrigen, Liebe, Hoffnung und Schmerz. In toller Kulisse geht es um wundervolle Pferde, menschliche Abgründe, Entscheidungen und ihre Konsequenzen, verletzte Gefühle und nicht zuletzt um die Wahrheit, die manche Protagonisten wohl lieber nicht erfahren hätten.
Der Schreibstil ist absolut angenehm und ich habe das Buch an einem Stück verschlungen. Das Cover ist wunderschön und passend gewählt. So stellt man sich das Gestüt vor.
Die Charaktere sind toll und sehr realistisch. Von schwer sympathisch, bis absolut unausstehlich ist alles dabei. Manche hasst man förmlich, andere liebt man und teilweise gibt es ganz tolle Entwicklungen und Veränderungen die man anfangs nicht für möglich gehalten hätte. Menschen können sich ändern und manch ein Protagonist ist ein herrliches Beispiel dafür.
Die Geschichte ist voller Spannung, in einem Jahrhundert definitiv mehr, als in dem anderen und trotzdem fiebert man in beiden Zeiten mit und sucht Antworten auf alle Fragen, die auch am Schluss noch an vielen Stellen offen bleiben. Es kommen sogar noch mehr dazu. Umso mehr fiebere ich dem zweiten Band entgegen und werde mich mit Vergnügen wieder in die Untiefen der Geschichte der Familie Seydell und ihrer Nachfahren stürzen.
An manchen Stellen empfindet man die Reaktionen der Personen oder den ein oder anderen Zeitsprung als etwas unrealistisch, unangebracht oder zu heftig. Dem Lesevergnügen tut dies jedoch keinen Abbruch und ich vergebe trotzdem volle 5 Sterne für dieses Buch, welches mich einfach sehr gut unterhalten hat.