Cover-Bild Palast der Finsternis
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 23.08.2017
  • ISBN: 9783257300550
Stefan Bachmann

Palast der Finsternis

Stefanie Schäfer (Übersetzer)

Die Außenseiterin Anouk ist mit vier anderen Jugendlichen nach Paris gekommen, um einen unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger während der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbaute. Doch hinter der Tür mit dem Schmetterlingswappen erwartet die fünf Abenteurer in jedem weiteren Raum ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2017

Horror oder doch nur gruselige Fantasy?

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Die Familie Bessancourt am 23. Oktober 1789. Französische Revolution und sie fliehen….
Der Vater hatte einen Palast unter dem Palast gebaut, sein eigenes Versailles, wie er sich ausdrückte. Und dorthin ...

Die Familie Bessancourt am 23. Oktober 1789. Französische Revolution und sie fliehen….
Der Vater hatte einen Palast unter dem Palast gebaut, sein eigenes Versailles, wie er sich ausdrückte. Und dorthin sollten eigentlich alle kommen, doch jemand blieb zurück…
Anouk schreibt ihrer Mutter eine Nachricht auf die Kühlschranktür, denn diese weiß nicht, wohin sie verschwinden wird…. Nur das was Anouk mitzuteilen bereit ist….
Anouk und noch vier andere Jugendliche werden nach Paris geflogen und dort in Empfang genommen. Doch dann müssen sie nach dem Essen etwas schlucken und Anouk wird schon misstrauisch…
Was dann passiert, ist ungeheuerlich…
Und nur vier der fünf Jugendlichen können fliehen… Doch der Palast unter dem Palast ist gespickt mit Fallen….
Sie werden verfolgt….
Wer war die Familie Bessancourt, die wegen der Revolution fliehen musste? Warum sollten alle unter die Erde in den Palast unter dem Palast kommen? Wer blieb zurück? Was teilte Anouk ihrer Mutter mit? War es die Wahrheit? Was macht Anouk misstrauisch? Und was passiert dann so Ungeheuerliches? Warum müssen die Jugendlichen fliehen? Inwiefern gab es da Fallen und warum? Weshalb werden die Vier verfolgt? Und was ist in 1789 weiter passiert? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Zunächst ließ sich das Buch ganz gut lesen. Doch dann wurde es verwirrend. Ich wusste nicht, was das alles sollte. Doch dann wurde mir die Bedeutung klar: Das Buch ist ein Horrorroman. Ich mag Horrorromane ganz gerne – mit Horror in Maßen. Doch hier gab es fast nur noch Horror. Allerdings wurde es ab etwa der Hälfte klarer, verständlicher. Die Verwirrungen ließen nach und ich begriff um was es ging. Auch wenn es ´nicht weniger Horror war. Die vier Jugendlichen taten mir leid. Der fünfte, nun ja, da muss jeder selbst lesen, was mit ihm geschehen ist. Ich habe mich gefragt, wieso ausgerechnet diese fünf Jugendlichen ausgewählt worden waren. Gegen Ende klärt sich das auf, es bleiben also keine Fragen offen. Was mir wiederum gefällt. Zumal es eigentlich sogar noch ins Fantastische geht. Aber weiter möchte ich dazu nichts sagen, will ja nicht spoilern. Auch ging mir sehr nach, was in 1789 passiert ist, was aus Aurelies Sicht erzählt wird. Hinzufügen möchte ich, dass die Geschichte der Gegenwart aus Anouks Sicht erzählt wird. So alles in allem hat mir dieses Buch dann auch noch gut gefallen. Zunächst habe ich mir überlegt, ob ich diesem Buch drei oder vier Sterne geben soll. Und da ich grundsätzlich keine halben Sterne vergebe – denn nicht überall ist das möglich und unterschiedlich mag ich nicht – und sich die Waage doch mehr Richtung vier neigte, bekommt dieses Buch von mir vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten. Eine Leseempfehlung für alle, die Horrorromane mögen – ich empfand es als Horror, aber es gibt auch noch viel Schlimmere – gebe ich gerne ab.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Albtraumhaft, düster, klaustrophobisch, beklemmend, surreal – und wahnsinnig spannend!

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Meine Meinung:

Diesen Roman in eine Genre-Schublade zu stecken, ist sehr schwierig - ja eigentlich kaum möglich, da er Einflüsse aus diversen Genres mitbringt. Hier finden sich Elemente von Mystery, Drama, ...

Meine Meinung:

Diesen Roman in eine Genre-Schublade zu stecken, ist sehr schwierig - ja eigentlich kaum möglich, da er Einflüsse aus diversen Genres mitbringt. Hier finden sich Elemente von Mystery, Drama, Young Adult, Thriller und auch ein guter Schuss Horror ist mit dabei. Auf jeden Fall bringt dieses Buch eine sehr düstere, über weite Strecken extrem klaustrophobische Atmosphäre gepaart mit einem schon surreal anmutenden Setting mit. Der Ort der Haupthandlung, der mysteriöse unterirdische Palast der alten französischen Adelsfamilie Bessancourt, insgesamt, und die darin enthaltenen, sehr unterschiedlichen Zimmer und Säle haben mich in Teilen an die phantastischen Gemälde von Salvador Dali oder Max Ernst erinnert. Das Setting und die Atmosphäre gehören für mich auf jeden Fall zu den großen Stärken dieses Romans!

Auch die 17jährige Protagonistin Anouk mit ihrer Kodderschnauze und der sarkastischen Art ist sicherlich keine typische Protagonistin, aber ich mochte sie von Beginn an. Im Vergleich dazu blieben mir viele andere Charaktere ein bisschen zu blass und zweidimensional.

Die Geschichte selbst lebt von einem sich stetig steigernden Spannungsbogen, der stellenweise schon Thrillercharakter aufweist. Spätestens nach rund einem Viertel des Buches, als die kleine Gruppe um die Protagonistin Anouk in die Tiefen des Schmetterlingspalastes hinabgestiegen ist, konnte ich dieses Buch eigentlich kaum noch aus der Hand legen. Ab hier entfesselt der Autor einen wahren Albtraum für die fünf Teenager – denn von nun an bestimmen diverse Gefahren, Unwägbarkeiten, tiefe und nagende Zweifel und auch mehrerer unvorhergesehene Überraschungen das Schicksal der Teens. Als Leser bin ich den Entwicklungen und Geschehnissen in dem unterirdischen Palast atemlos und mitfiebernd gefolgt, habe mich dabei immer gefragt, wie Stefan Bachmann diese Story am Ende wohl auflösen wird. Auch wenn ich zwischendurch einige Entwicklungen vorausgeahnt habe, ist das Buch doch bis zum Schluss extrem spannend und fesselnd geblieben. Zum Finale überschlägt sich die Handlung regelrecht – es passiert wahnsinnig viel in extrem kurzer Zeit. Stefan Bachmann führt alle seine Handlungsstränge zusammen und erklärt durch die Charaktere die ganzen Hintergründe der Geschichte. Dabei läuft man als Leser aber durchaus Gefahr, sich bei den Erklärungen ein wenig zu verzetteln und den Anschluss zu verlieren. Hier hätte sich der Autor für meinen Geschmack mehr Zeit für die Erklärung der Hintergründe nehmen dürfen. Auch die Entwicklung zweier Figuren bzw. deren Background kamen für mich am Ende ein wenig zu kurz. Letztendlich ist es eine phantastische Geschichte, deren Auflösung am Ende nicht immer mit allen Mitteln der Logik nachvollziehbar ist und deren Charaktere auch mal anders handeln und reagieren, als man sich das als Leser selbst vorgestellt hätte. Dennoch ist „Palast der Finsternis“ ein extrem spannendes Buch mit einer faszinierenden wie zugleich abstoßenden Grundidee und einer stets bedrohlichen und zutiefst klaustrophobischen Grundatmosphäre. Dieses Buch hat mich an die Werke Stephen Kings (Pseudonym: Richard BACHMANN!) aus seinen besten Jahren erinnert!

Der Schreibstil des Autors hat mir extrem gut gefallen. Er vermischt Modernes mit Klassischem, ist mal flapsig („Es ist, als würde man Wellen an einem Strand beobachten oder jemanden, der nach einer Party kotzt: Es hört einfach nicht auf, und man fragt sich, wo das alles herkommt.“ S. 37) und dann wieder voller Tiefsinn und poetischer Anklänge („An der Erdoberfläche ist Stille etwas Großes, Volles. Sie lebt, pulsiert mit den Bewegungen des Himmels, der Erde und der Sterne. Hier ist die Stille verschlossen und gespannt.“ - S. 147). Sehr erfrischend zu lesen!

FAZIT:
Sie mögen Mystery und Fantastik, haben nichts gegen eine gute Portion Horror, eine klaustrophobische, albtraumhafte Grundstimmung mit absolut surrealer Atmosphäre? Dann ist der „Palast der Finsternis“ genau das richtige Buch für sie!

Veröffentlicht am 05.09.2017

Gelungene Komposition aus Realität und Fantasie

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Ein unterirdischer Palast und seine Geheimnisse: Fünf Jugendliche sind für die Teilnahme an der Erforschung des „Palais du Papillon“ in Frankreich ausgewählt worden. Erbaut von Frédéric de Bessancourt, ...


Ein unterirdischer Palast und seine Geheimnisse: Fünf Jugendliche sind für die Teilnahme an der Erforschung des „Palais du Papillon“ in Frankreich ausgewählt worden. Erbaut von Frédéric de Bessancourt, sollte der Schmetterlingspalast während der französischen Revolution als Zufluchtsort des in Péronne lebenden Adels dienen, der vor der Guillotine floh. Weder Anouk noch Will, Lilly, Hayden oder Jules ahnt, was ihnen bevorsteht, als sie auf Einladung der „Sapani Corporation“ im Château du Bessancourt eintreffen. Aber noch bevor sie sich richtig kennenlernen und auf ihre Expedition vorbereiten können, müssen die fünf jungen Leute sich bereits unerklärlichen, gefährlichen Ereignissen stellen, viele Meter unterhalb der Erdoberfläche im Palais du Papillon - allein auf sich gestellt und aufeinander angewiesen.
Parallel zu dem Abenteuer der Teenager, das anschaulich und sehr packend aus der Sicht der Protagonistin Anouk dargestellt wird, erzählt der Autor die Geschichte der jungen Adligen Aurélie zur Zeit der französischen Revolution. In geschickten Einschüben schildert er ihre Erlebnisse stets passend zur Entwicklung der aktuellen Erlebnisse Anouks. Mit seiner angenehmen Schreibweise und einem ansprechendem Stil schafft es Stefan Bachmann, die Spannung, die seinen Roman durchzieht, bis zum Schluss aufrecht zu erhalten und den Leser über einen längeren Zeitraum über eine mögliche Lösung im Ungewissen zu lassen.
Mit „Palast der Finsternis“ ist dem erst 24 Jahre alten Schriftsteller eine geschickte Komposition aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Realität und Fantasie mit Gruselfaktor gelungen. Das Buch bietet spannungsreiche Unterhaltung für alle Freunde der Contemporary Fantasy-Literatur

Veröffentlicht am 05.09.2017

Gefährliche Reise

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Der Roman "Palast der Finsternis" von Stefan Bachmann besticht schon vorab durch ein zauberhaftes Cover, und nach Beendigung der Lektüre weiß man, dass sich hier der Designer eng an den Text gehalten hat ...

Der Roman "Palast der Finsternis" von Stefan Bachmann besticht schon vorab durch ein zauberhaftes Cover, und nach Beendigung der Lektüre weiß man, dass sich hier der Designer eng an den Text gehalten hat und dem Leser in Hologram-Art einen Einblick in das geheimnisvolle unterirdische Schloss der Bessancourts gewährt, in das fünf Jugendliche zu einer geheimnisvollen Expedition eingeladen werden.

Was Anfangs noch als Luxustrip ins Abenteuer aussieht, entpuppt sich schnell als Fahrt ins Grauen als sich die jungen Leute in einem gigantischen unterirdischen Schloss unter Lebensgefahr von einem Raum in den nächsten kämpfen müssen. Überall lauern Krieger und ausgeklügelte Fallen, die ihnen nach dem Leben trachten. Schnell kristallisiert sich das junge Mädchen Anouk als Anführerin heraus. Sie ist verschlossen und widerborstig, aber von allen die Fähigste.

Es gibt einen zweiten Erzählstrang in der Vergangenheit (für mein Empfinden hätte er gerne mehr Platz einnehmen dürfen, weil er einen interessante Gegenpol bildet), in dem geschildert wird, wie die Familie der Bessancourts sich vor dem Mob der französischen Revolution in diese Luxuskatakomben rettet, und wie es der ältesten Tochter, Aurélie, dort ergeht.

Die Erzählgeschwindigkeit nimmt gegen Ende des Buches immer mehr zu. Der Autor hat wunderbare Ideen zu Aktionen und phantastischen Räumlichkeiten, aber leider fliegt die Handlung nur so dahin und man hat gar keine Zeit, alles auf sich wirken zu lassen. Ich finde es eigentlich schade, denn natürlich eifert man mit der Gruppe und möchte, dass sie überlebt und man möchte auch eine Erklärung für all diese Rätsel erhalten, aber das Ende ist sehr, sehr komplex und wird viel zu hastig durchschritten. Leider bleiben auch noch einige Fragen offen, aber da kann ja jeder selbst seine Phantasie spielen lassen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die anderen Jugendlichen neben Anouk viel zu blass bleiben, dabei ist das Überleben nur durch Teamarbeit möglich.

Generell muss ich sagen, dass die positiven Aspekte überwiegen. Die Gruppe macht einen interessanten Reifungsprozess durch, wächst an- und miteinander, und allen voran kann Anouk zum ersten mal in ihren Leben so etwas wie Zutrauen und Freundschaft entwickeln. Das erfreut den Leser, denn nachdem Anouk ihre Geschichte den anderen erzählt hat, versteht man ihre stachelige Art als dringend benötigten Selbstschutz und kann sie mit ganz neuen Augen betrachten.

"Der Palast der Finsternis" ist ein Fantasy-Roman, der von der ersten Seite an spannend ist. Der Spannungsbogen reißt auch nie ab und von Seite zu Seite kommen immer neue Fantasy-Elemente hinzu. Die letzten Seiten geben einen positiven Ausblick auf die Zukunft von Anouk und ihren Freunden, so dass die Story in sich abgerundet ist.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Nehmt euch in Acht

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Inhalt:
Die 17-jährige Anouk reist gemeinsam mit vier anderen Jugendlichen nach Paris, um an einem geheimen archäologischen Abenteuer teilzunehmen. Die Gruppe soll einen unterirdischen Palast aus dem 18. ...

Inhalt:
Die 17-jährige Anouk reist gemeinsam mit vier anderen Jugendlichen nach Paris, um an einem geheimen archäologischen Abenteuer teilzunehmen. Die Gruppe soll einen unterirdischen Palast aus dem 18. Jahrhundert erkunden, der durch Zufall kürzlich entdeckt wurde. Warum ausgerechnet sie ausgewählt wurde, macht sie zwar ein wenig stutzig, aber sie nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um aus ihrem Elternhaus zu fliehen. Einmal im Palast angekommen, wird Anouk aber schnell feststellen, das es weit größere Herausforderungen als ihr Zuhause gibt...

Meinung:
Der Palast der Finsternis ist ein rasantes Abenteuer, das nichts für zarte Gemüter ist. Der Anteil an Horrorelementen ist nicht zu unterschätzen, ist für Liebhaber des Genres wie mich, aber auf jeden Fall spannend. Allgemein war der Unterhaltungsfaktor so hoch, das ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Der eher ungewöhnliche, aber sehr klare und bildhafte Schreibstil hat seinen Teil dazu genauso beigetragen, wie das überragende Setting. Extrem fantasiereich erschafft der Autor einen Schauplatz, der mich von Beginn an gefesselt hat. Man leidet mit den Protagonisten mit, auch wenn diese ingesamt eher blass bleiben. Doch die Charaktere sind in diesem Buch tatsächlich auch nicht das Entscheidenden. Viel mehr sorgen zwei unterschiedliche Erzählstränge für reichlich Spannung und der Wechsel aus Vergangenheit und Gegenwart bringt einen ganz eigenen Flair mit.
Der Autor macht mit dieser Mischung sicherlich eine Menge richtig.

So gut wie mir das Buch auch gefallen hat, gibt es trotzdem ein wenig Kritik. Nicht alles an der Geschichte ist schlüssig oder gänzlich zuende geführt. Am Ende bleiben viele Fragen unbeantwortet, manche davon nur der Vollständigkeit halber wichtig, andere tatsächlich nötig. Hier hätte der Autor gerade auf den Schluss etwas mehr wert legen können.

Fazit:
Das Buch ist trotz kleinerer Kritikpunkte klasse Unterhaltung. Für die volle Punktzahl reicht es durch logische Ungenauigkeiten und fehlende Infos nicht, trotzdem würde ich für Freunde spannender Unterhaltung auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.
Mich hat das Buch sehr angesprochen und ich werde mir die anderen Werke des Autoren auf jeden Fall nun auch näher anschauen.