Märchenprinz und Superwoman
Eine Silver würde ich gerne im echten Leben treffen. Ich mag Personen entgegen der typischen Figuren und Klischees. Sie ist unsere Bad Woman. Ich mag ihre taffe Art. Sie ist für mich ein Ausdruck von Stärke. ...
Eine Silver würde ich gerne im echten Leben treffen. Ich mag Personen entgegen der typischen Figuren und Klischees. Sie ist unsere Bad Woman. Ich mag ihre taffe Art. Sie ist für mich ein Ausdruck von Stärke. Die Meinung anderer ist ihr egal und sie lässt sich von der ganzen Prinzensache nicht einschüchtern.
Prescott ist für mich eine unstimmige Person. Er hat die nötige Prinzen Attitude: Anmut, Lässigkeit und Beherrschtheit. Jedoch begibt er sich so oft in wirklich dumme Situationen, bei denen im Vorfeld klar ist, dass sie für ihn schlecht ausgehen. In meinen Augen hätten sich die Situationen jedes Mal vernünftiger und durchdachter lösen lassen, aber er rennt kopflos in sein Unglück. Das passt für mich nicht zu seiner sonst so prinzenhaftenen, besonnenen und cleveren Art. Hinzu kommt sein Verhalten in der Vergangenheit, was absolut nicht mit seinem beschrieben Charakter vereinbar ist. Menschen können sich natürlich verändern, aber das sind völlig unterschiedliche Personen. Prescott konnte mich leider deshalb nicht umhauen.
Die Beziehung der beiden beginnt wirklich schön… und entwickelt sich für mein Gefühl viel zu schnell. Vor allem Silver schätze ich nicht so ein, dass sie anderen schnell vertraut und sich auf sie einlässt. Kaum haben sie sich ein paar Mal gesehen, zack hat sich ihre Welt grundlegend verändert und sie können nicht mehr ohne einander. Mir haben tiefergehende Momente zwischen den beiden gefehlt, um ihnen das wirklich abzunehmen.
Ich war ab der Hälfte des Buches eher genervt. Irgendwie haben sich Prescotts unüberlegte Handlungen zu oft wiederholt. Die Auflösung am Ende kam tatsächlich in ihrer Intensität etwas überraschend. Normalerweise bin ich absoluter Fan von unvorhersehbaren Wendungen - hier leider nicht. Die Auflösung ist für mich zu extrem und auch nicht wirklich schlüssig. Zudem ist drumherum schon so viel passiert, dass ich das Ende too much fand. Ich hatte den Eindruck, dass Silver am Ende unbedingt noch ihren Coup als Bodyguard erleben muss. Genau wie in Kiss me Once. In Band 1 ist alles auf diese Szene hinausgelaufen, in diesem Teil jedoch kam der Bodyguard Einsatz sehr gezwungen rüber. Viel lieber hätte ich einzelne Handlungen mit Prescotts Familie intensiver erleben wollen. Die Geschichte bleibt sehr oberflächlich.
Ich habe mich sehr gefreut, dass wir Ivy und Ryan wieder treffen. Auch wenn sich ihre Beziehung in Teil 2 nur am Rande abspielt, hat vor allem Ryan einige Auftritte. Für alle die Ryan und Ivy vermissen, ist Teil 2 ein Must Read! Allen anderen kann ich "Kiss me twice" leider nicht uneingeschränkt empfehlen. Es passiert wirklich viel in dem Buch - ein Skandal jagt den nächsten. Dennoch dümpelt die Geschichte oberflächlich vor sich hin und die Beziehung von Prescott und Silver entwickelt sich zu schnell.