Cover-Bild Verrufene Tiere
Band 97 der Reihe "Naturkunden"
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Matthes & Seitz Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: erzählerische Themen, Stoffe, Motive
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 238
  • Ersterscheinung: 21.09.2023
  • ISBN: 9783751840002
Stephan Wunsch

Verrufene Tiere

Ein Bestiarium menschlicher Ängste
Judith Schalansky (Herausgeber)

Ob nun die Angst vor Schlangen, die Abscheu vor Geiern oder der Ekel vor Spinnen – das menschliche Verhältnis zu vielen Tieren ist von tiefer Ablehnung geprägt. Ihr Ursprung reicht bis in eine mythische Vorzeit, in der sich der Mensch nicht zuletzt durchs Erzählen und Fabulieren von der Tierwelt losgesagt zu haben glaubte.
Stephan Wunsch porträtiert zehn dieser schlecht beleumundeten, ja verrufenen Tiere. Seine Streifzüge führen ihn in das verschattete Reich boshafter Naturkunde – und in die Abgründe der menschlichen Psyche. Denn ein Bestiarium der verrufenen Tiere, das ist ein Katalog unserer Ängste, ein Spiegel unserer Unzulänglichkeiten, eine Vermessung offener Wunden – kurzum: eine hintergründige und lustvolle Menschenkunde von aasigem Geier bis falscher Schlange, von hinterlistiger Hyäne bis vampirischer Fledermaus.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

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Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Diese Frage stellt Stephan Wunsch in seinem Buch "Verrufene Tiere" und erzählt davon, wie unsere Wahrnehmung und vor allem auch unsere Ängste vor bestimmten Tieren durch ...

Was prägt unsere Sicht auf Tiere?

Diese Frage stellt Stephan Wunsch in seinem Buch "Verrufene Tiere" und erzählt davon, wie unsere Wahrnehmung und vor allem auch unsere Ängste vor bestimmten Tieren durch Medien und Populärkultur sowie durch die Vermenschlichung und Übertragung von Tugend- und Wertvorstellungen beeinflusst werden.

Ein gutes Beispiel ist der Hai, dessen Bild im letzten Jahrhundert stark durch Filme wie Spielbergs "Der weiße Hai" und durch Massenhysterien beeinflusst worden ist. Das genau Gegenteil dazu bildet der Delfin, den wir nicht zuletzt dank "Flipper" als liebenswürdig, verspielt und edel wahrnehmen.

Edelkeit ist sowieso ein Wert, den wir von Tieren erwarten. Spinnen mögen wir beispielsweise deshalb nicht, weil wir sie als hinterhältig und unaufrichtig wahrnehmen. Und auch Wespen gegenüber sind wir skeptisch, weil sie u.a. nicht unsere Ideale von Mutterschaft erfüllen.

Wenn wir also den Eindruck haben, dass Tiere unseren Tugenden nicht entsprechen, sinken sie in unserem Ansehen. Ein besonders einprägsames Beispiel sind Aasfresser, wie der Geier. Ebenso Hyänen, die in Gruppen sogar Löwen töten können, außerdem alles andere als süß aussehen und deshalb keine Chance haben, sich aus ihrer Verrufenheit zu befreien.

Stephan Wunsch gelingt es auf fesselnde Weise, natur-, kultur und literaturwissenschaftliche Aspekte miteinander zu verbinden und dadurch unsere Ängste zu erklären. Das Buch war für mich eine Art erfrischender Realitätscheck. Nicht zuletzt dadurch, dass die menschliche Scheinheiligkeit immer wieder enttarnt wird. Mit dem Hai lässt es sich wohl am besten auf den Punkt bringen: Sein "wahllosen Verschlingen" fordert jedes Jahr 10 Todesopfer. Menschen töten Haie millionenfach.

"Verrufene Tiere" von Stephan Wunsch, erschienen bei @matthesundseitzberlin: Unbedingt lesen! 🕷️🦅🐍🦇

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