Cover-Bild Das Haus der Lügen
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 17.10.2016
  • ISBN: 9783442485307
Stephanie Lam

Das Haus der Lügen

Roman
Andrea Brandl (Übersetzer)

1924: Der 19-jährige Robert Carver verbringt den Sommer bei seinem Cousin Alec Bray im Castaway House, einer Villa auf den Klippen des kleinen südenglischen Küstenstädtchens Helmstone. Robert genießt eine unbekümmerte Zeit. Doch schon bald ziehen dunkle Wolken am Horizont auf ... Vierzig Jahre später mietet sich die 18-jährige Rosie Churchill in dem mittlerweile etwas heruntergekommenen, aber noch immer imposanten Castaway House ein. Sie ahnt nicht, dass die alte Villa ein Geheimnis verbirgt, das auch ihr eigenes Leben völlig verändern wird ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

In jedem Zimmer schlummert ein DUNKLES GEHEIMNIS...

0

Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier ...

Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier also ein Buch in Richtung Thriller erwartet, der liegt hier falsch.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt und beide aus der Ich-Perspektive des jeweiligen Protagonisten.

Da wäre einmal Robert Carver im Jahr 1924.
Sich von einer Krankheit erholend, immer noch leicht kränkelnd zieht er in die Villa seines Cousins Alec Bray. Dort lernt er auch die Frau von Alec kennen, die eine totale „Kratzbürste“ ist und sich Robert nur abfällig gegenüber verhält. Auch das Personal lernt er kennen, obwohl dieses sehr zurückhaltend und teilweise schon ängstlich ist.
Mit der Zeit lernt Robert auch die Bewohner rund ums Castaway House kennen, so auch Doktor Feather und insbesondere seine Tochter Lizzie.
Durch viele Andeutungen, praktisch von jedem eine andere, merkt Robert bald, das irgendwie alle Bewohner des Castaway House Geheimnisse hat und will diese auf den Grund gehen.
Im Laufe seiner Nachforschungen ändert sich bald das Verhältnis zu Mrs. Bray, mehr als für ihn gut ist.
Auch mit Lizzie wird die anfängliche Freundschaft immer enger und bald sitzt er zwischen zwei Stühlen.
Und immer mehr Geheimnisse werden von Robert aufgedeckt ….

Die andere Ebene spielt im Jahr 1965. Dort wird die Geschichte von Rosie Churchill erzählt.
Zu Anfang ist sie nur eine Bewohnerin in der schon arg baufälligen Villa Castaway House. Sie verdient sich mehr schlecht als recht ihren Unterhalt erst in einem kleinen Kiosk und später in einem kleinen Hotel in der Nachbarschaft.
Gleich zu Anfang der Geschichte hat sie eine Bleistiftskizze von ihrer Freundin - die oben in der Villa wohnt - bekommen, die mit den Initialen „R. C.“ unterzeichnet ist. Die gleichen Initialen wie ihre eigenen. Außerdem findet sie noch durch Zufall einen Satz, der unter das Fensterbrett eingeritzt ist.
„Robert Carver ist unschuldig“
Gehörte die Zeichnung Robert Carver? Was hat der Satz unter dem Fensterbrett zu bedeuten?
Dann taucht auch noch ein alter verwirrter Mann auf, der vor Jahren sein Gedächtnis verlor, aber unbedingt zum Castaway House muss – er weiß nur nicht mehr warum. Und weil sich Rosie um den Mann kümmert, ihm hilft und im Suterang unterbringt, lässt er auch nur sie an ihn ran und bittet Rosie ihm zu helfen, damit er sich wieder erinnern kann.
Und auch Rosie erfährt von Geheimnissen rund ums Castaway House, die weit in der Vergangenheit liegen, aber auch in ihrer Zeit gibt es Geheimnisse in der Villa – und nicht zuletzt welche, die auch mit ihr selbst zutun haben …
Ich hab noch nie mit Geschichten Probleme gehabt, die auf zwei Ebenen erzählt worden sind und so war es für mich interessant was im jeweiligen Jahr passierte, wobei ich die im Jahre 1924 interessanter und spannender fand, weil einfach mehr los war, mehrere Facetten hatte. Aber auch das Jahr 1965 hatte seine Reize, am meisten durch den verwirrten Mann, der Dockie genannt wurde, weil er bei den Docks gefunden worden ist, als er sein Gedächtnis verloren hatte.

Dockie war für mich von Anfang an ein Bindeglied zwischen 1924 und 1965, nur wie und warum, das musste erst noch herausgefunden werden und das hat es ausgemacht, das ich im Hinterhopf immer am miträtseln war.
Im Laufe der Geschichte „dröseln“ sich immer mehr Zusammenhänge auf und einige Wendungen hätte ich so nicht erwartet, andere hatte ich auch schon geahnt.
Die ganz schlechten Kritiken, die dieses Buch hat, kann ich auch irgendwie nicht nachvollziehen, dass die Geschichte am Ende alles aufgeklärt hat.
Was Rosie angeht, das ist zwar am Ende nicht in klaren Worten noch einmal extra erwähnt worden, aber doch war klar, wie das Verhältnis zu Dockie in der Familie war.
Für mich gab es keine Ungereimtheiten und durch die nur immer bruchstückweise gestreuten Auflösungen der Geheimnisse blieb die Geschichte für mich auch immer spannend genug, so das ich immer wieder in den Ebenen weiter lesen wollte.
Dazu alles in einem leicht und flüssigen Schreibstil, der auch die Umgebung bildlich darstellte, so das mein Kopfkino ohne Störungen lief.

Mein Fazit:
Eine ruhige aber nicht minder spannende Geschichte.
Für mich ein gelungender Debütroman, bei dem ich die ganze Zeit im Hinterkopf mitgerätselt habe. Ein Buch das mich unterhalten hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2019

Sehr passender Titel

0

Selten hat ein Titel so gut zur Handlung gepasst, wie in diesem Buch.

Die Handlung spielt in zwei Jahrgängen: 1924 und 1965. 1924 verbringt der junge Robert Carver den Sommer in Castaway House, bei seinem ...

Selten hat ein Titel so gut zur Handlung gepasst, wie in diesem Buch.

Die Handlung spielt in zwei Jahrgängen: 1924 und 1965. 1924 verbringt der junge Robert Carver den Sommer in Castaway House, bei seinem Cousin. Er will sich dort von einer schweren Krankheit erholen. Doch nichts ist, wie es scheint und als er sich in die Frau seines Cousins verliebt, eskaliert die Lage.

1965: Rosie Churchill zieht wegen ihres Stiefvaters von zu Hause aus und mietet sich ein Zimmer in Castaway House. Durch einen Zufall lernt sie Dockie kennen, den Obdachlosen, der sein Gedächtnis verloren hat. Was hat es mit dem Foto auf sich, das Dockie mit sich herumschleppt? Und was bedeutet die Gravur „Robert Carver ist unschuldig“ auf der Unterseite des Fenstersimses in Rosies Zimmer? Rosie macht sich auf, die Wahrheit zu erfahren – die gar nicht weit von ihr und ihren Familiengeheimnissen entfernt scheint.



Man muss schon sehr gut aufpassen, um in dem Buch den Anschluss nicht zu verlieren. Beide Handlungsebenen werden in der ICH-Form geschrieben und die vielen Namen und Handlungen muss man erst einmal verdauen. Hat man sich aber dann eingelesen, dann entfaltet das Buch schon seinen eigenen Zauber. Allerdings hat das bei mir rund die Hälfte des Buches gedauert. Am Anfang ist recht viel Geplänkel und es passiert nicht allzu viel. Erst als Dockie auftaucht, der mir sehr sympathisch war, nimmt die Handlung Fahrt auf und findet dann auch ein schlüssiges Ende.

Alec selbst, und auch Robert, bleiben etwas oberflächlich und blass, von ihnen nimmt man nicht viel mit. Aber Rosie, die sehr verwirrt ist durch ihre Liebe zu Star, geht schon eher in die Tiefe. Außerdem darf man nicht vergessen, dass ja auch diese Handlung in der Vergangenheit spielt und dort noch einiges weniger freizügig war als heutzutage.



Fazit: Etwas verwirrende Familiengeschichte(n), die etwas braucht, bis sie in Fahrt kommt und bei der jeder ein Geheimnis hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was geschah wirklich auf Castaway House? Atmosphärisch dichter, rätselhafter Unterhaltungsroman...

0

Die achtzehnjährige Rosie Churchill hat Hals über Kopf ihr Elternhaus verlassen und lebt nun in Castaway House zur Miete. Sie arbeitet für die Tochter des Dorfarztes und freundet sich schließlich mit Star, ...

Die achtzehnjährige Rosie Churchill hat Hals über Kopf ihr Elternhaus verlassen und lebt nun in Castaway House zur Miete. Sie arbeitet für die Tochter des Dorfarztes und freundet sich schließlich mit Star, der Enkelin der Besitzerin des Hauses an. Die romantischen Gefühle, die Rosie für Star hat, scheinen von Star erwidert zu werden, doch Star ist angeblich momentan mit einem jungen Mann zusammen und verhält sich Rosie gegenüber oftmals sehr widersprüchlich. Auch ein älterer, verwirrter Mann, der sich in Castaway House einquartiert hat und den alle nur kurz Dockie nennen, da er einst mit Amnesie bei den Docks aufgefunden wurde, wirkt mehr als nur mysteriös.

Er erzählt Rosie, dass er Castaway House lediglich aufgesucht hat, weil seine Erinnerungslücken sich langsam aufklaren und weil er genau wüsste, dass er seine bisherige Lebensgeschichte, vor seiner Amnesie, jemandem erzählen muss. Doch der Weg bis dahin gestaltet sich steinig und ist von vielen Rückschlägen geprägt. Ein vergilbtes Photo, das Dockie stets bei sich trägt, weckt allerdings Rosies Neugierde, denn sie glaubt, dass sie dieses Photo schon mal woanders erblickt hat.
Eines Tages entdeckt Rosie in einem der Zimmer in Castaway House unter dem Fensterbrett eine dort eingeritzte Nachricht, die besagt das ein gewisser Robert Carver unschuldig sei. Neugierig macht sich Rosie schließlich daran, mehr über Robert Carvers Geschichte herausfinden zu wollen. Doch scheinbar mag keiner im Ort darüber reden zu wollen…
„Das Haus der Lügen“ ist schon allein optisch ein ziemlicher Hingucker, da es die Stimmung, die in weiten Teilen in diesem Roman vorherrscht, perfekt einfängt. Mich hat es neugierig auf die Story hat werden lassen und ich bin sehr froh, zu diesem Roman gegriffen zu haben, da mich Stephanie Lams zwei Handlungsstränge, die sich um die Bewohner von Castaway House drehen, so sehr gefesselt haben beim Lesen, dass ich eine schlaflose Nacht verbracht habe, weil ich den Roman unbedingt erst auslesen wollte.

Immer im Wechsel, erfährt man zum einen Robert Carvers Geschichte, die mit seiner Ankunft in Castaway House beginnt und mit einem mysteriösen Vorfall endet und, viele Jahre später, Rosies Werdegang. Sowohl Robert und Rosie haben etwas gemeinsam. Beide versuchen in Castaway House einen Neuanfang zu wagen. Während Robert große gesundheitliche Probleme plagen, hat Rosie einen aufdringlichen Stiefvater, der nicht von ihr lassen möchte, so dass sie schließlich von zu Hause fortgeht.

Stephanie Lams Erzählstil ist getragen, aber sehr eingängig. Zugegeben, außer vagen Vermutungen hier und da, diversen unerklärlichen Vorkommnissen, geschieht erst einmal nicht viel, doch mir hat es persönlich sehr gut gefallen, dass sich die Autorin viel Zeit dafür genommen hat, ihre Figuren, die Motive ihrer Handlungsweisen und vor allem deren Charakterisierung in den Fokus zu stellen. Diese etwas längere Einleitung wird definitiv benötigt, damit man auch als Leser jederzeit am Ball bleiben und begreifen kann, was sich einst wirklich zugetragen hat. Besonders spannend fand ich dabei die Charakterisierung von Clara. Clara, die Ehefrau von Richards Cousin, ist eine Frau voller Geheimnisse. Geheimnisse die nicht nur Richard ergründen möchte, sondern auch der Leser, denn Clara ist der menschliche Stein, der am Ende alles ins Rollen bringt.

Beide Handlungsstränge haben mich interessiert weiterlesen lassen, allerdings fehlte mir zumindest hinsichtlich des Plots um 1924 ein wenig mehr historisches Flair. Manche Verhaltensweisen der Protagonisten erschienen mir einfach zu modern für die angegebene Zeitepoche, in denen sich die Menschen ja doch noch etwas förmlicher in der Öffentlichkeit gaben.
Diesen kleinen Kritikpunkt macht die ansonsten aber sehr rätselhafte Geschichte wieder wett. Auch die gewissen Gruselmomente sorgen für eine atmosphärische Stimmung. Lediglich der Showdown am Ende kam etwas zu kurz und knapp für meinen Geschmack erzählt daher. Dennoch fand ich die Auflösung des Ganzen zufriedenstellend.

Kurz gefasst: Was geschah wirklich auf Castaway House? Atmosphärisch dichter, rätselhafter Unterhaltungsroman, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat. 4.5 von 5 Punkten.