4 Wunderfrauen halten zusammen
Das Cover, wie immer zuerst, gefällt mir wieder sehr gut. Es vier Frau in modisch passenden Outfits, eine von ihnen ist im Vordergrund mit einem herzlichen, strahlenden Lachen, die eine tiefe Verbundenheit ...
Das Cover, wie immer zuerst, gefällt mir wieder sehr gut. Es vier Frau in modisch passenden Outfits, eine von ihnen ist im Vordergrund mit einem herzlichen, strahlenden Lachen, die eine tiefe Verbundenheit und auch Zuversicht ausstrahlen. Der Schriftzug wie von einer Reklame der damaligen Zeit rundet den Eindruck ab.
Zwischen ersten und zweiten Band sind einige Jahre vergangen. Die Kinder die am Ende des ersten Bands gerade auf die Welt gekommen waren, bzw. unterwegs waren sind nun Taferlschüler. Der zweite Teil streckt sich selbst über zwei Jahre. „Von Allem nur das Beste“ ist in Prolog, 1. und 2. Teil gegliedert, das hilft mit den Zeitsprüngen ebenso wie die gelegentlichen Auszüge von Luises Ladenalbum. Die Kapitel sind, wie im ersten Teil, aus Sicht von den vier Protagonistinnen, Luise, Helga, Marie und Annabell geschrieben. Wobei ich dieses Mal den Eindruck hatte das dieses Mal alle vier relativ gleich häufig „zu Wort“ kamen, während im ersten Teil der Fokus stärker auf Luise und Helga lag.
Inhaltlich konnte mich auch der zweite Band überzeugen. Alle vier Wunderfrauen erleben einiges und machen große Veränderungen durch.
Luise ist immer noch mit ihrem Mann verheiratet und liebt ihre Tochter über alles. Der Laden läuft gut aber er fordert viel von ihr und das sieben Tage die Woche. Die einzige Auszeit die sie sich gönnt ist ein Tanzkurs. Luise lernt sich in diesen Teil besser kennen und so zeigt sich das auch sie nicht perfekt ist und „Fehler“ macht trotz allem ist sie eine bewundernswerte, warmherzige Frau, die ihre Familie und Freunde unterstützt.
Helga kehrt als alleinerziehende Ärztin an die Klinik zurück. Sie gibt alles für ihre Patientinnen und deren Selbstbestimmung. Und versucht ihren Sohn vor Anfeindungen zu beschützen. Die Freundschaft zu Luise die im ersten Teil abrupt endete blüht wieder auf. In ihrem Streben nach Emanzipation für sich und alle Frauen macht sie sich natürlich Feinde und in Bezug auf ihr Kind hätte ich mir in gewissen Situationen ein anderes Verhalten gewünscht, aber wir sind alle nur Menschen, das gilt auch für Wunderfrauen.
Annabell macht für mich die größte Entwicklung durch. Es ist schön mitanzusehen wie sie sich in diesem Teil behauptet. Sie liebt und unterstützt ihre Kinder und ihren Mann bedingungslos. Aber sie lernt für sich einzustehen und lebt ihre Neugierde und ihren Wissensdurst auf sehr unterhaltsame Weise aus.
Mit Marie habe ich am meisten mitgelitten. Sie hat ihre Kinder in sehr kurzer Zeit bekommen und trägt die Hauptlast der Kindererziehung und der Hof- und Hausarbeit. Sie verliert immer mehr von sich und gibt trotzdem nicht auf.
Allen vier wird es nicht besonders einfach gemacht besonders von ihren Männern, wieder ist mir diese starke Ungerechtigkeit aufgestoßen. Frauen waren zu dieser Zeit Bürger zweiter Klasse, auch wenn es zu einigen rechtlichen „Besserungen“ seit dem ersten Teil gekommen ist, gibt es nach wie vor eine starke Abhängigkeit vom Ehemann.
Stefanie Schuster hat tolle, runde Charaktere geschaffen mit denen man leidet und sich freut, die aber auch Fehler haben oder falsche Entscheidungen treffen. Wunderfrauen sind auch nur Menschen. Auch der Spannungsbogen ist ihr gut gelungen immer wieder kommt es zu kleinen oder großen unerwarteten Wendungen und dieser dramatische Schluss! Zum Glück erscheint im August der finale Teil, ich kann es kaum erwarten, eure Lille Lesemaus.