„Mütter sind anstrengend! Verliebte Mütter sind eine Katastrophe.“
Und somit wird das alltägliche Leben von Liv ziemlich auf den Kopf gestellt.
In „Pasta Mista – 5 Zutaten für die Liebe“, von Susanne Fülscher, tauchen wir ein in das turbulente Leben, der kochbegabten Schülerin Liv. Als eines Tages ihre Mutter ihr offenbart, dass sie einen Freund namens Roberto hat und er inklusive seiner Zwillinge, Angelo und Sonia, für drei Wochen bei Liv und ihrer Mutter zu Besuch ist, stellt sich Livs Leben auf den Kopf. Für sie beginnt nun ein Wettrennen von einem Fettnäpfchen ins nächste, gepaart mit einer großen Portion Gefühlschaos, das unter anderem an Angelo liegt. Und was plant eigentlich Livs Mutter bezüglich einer Patchwork Familie?
Probleme über Probleme vor denen unsere Hauptprotagonistin Liv steht. Liv ist eine 16-jährige Schülerin, die sich durch alltägliche Themen des Lebens durchschlängelt, wie der ersten Liebe, dem ersten Kuss, Schule und dann noch dem Plan einer Familienzusammenführung. Sie hat eine sehr selbstbewusste Seite, die manchmal in Konkurrenz zu ihrer tollpatschigen Art steht. Doch gerade dies macht Liv für mich zu einem unglaublich sympathischen, liebenswürdigen Charakter, der auch nicht auf den Mund gefallen ist. Ich hatte zwar anfangs leicht das Gefühl, dass Liv ein doch egoistisches Mädchen ist, doch wenn man sie näher kennen lernt und merkt wie hilfsbereit sie ist und es eigentlich immer gut mit ihren Mitmenschen meint, verfliegt dieses Gefühl auch wieder. Sie ist manchmal mit den Situationen überfordert, versucht allerdings immer das Beste draus zu machen.
Nun zu den Zwillingen Angelo und Sonia. Angelo, dieser Name klingt wie Musik in meinen Ohren. Jedenfalls ist er in meinen Augen etwas zu kurz gekommen. Lag vielleicht daran, dass es sich rausstellte, dass er doch ein eher sensibler und schüchterner Typ ist und nicht der Aufreißer schlecht hin auf Grund seines guten Aussehens. Aber grundsätzlich muss man ihn einfach mögen.
Sonia wird auf dem Buchrücken als ein zickiges Mädchen beschrieben. Doch ich muss sagen, ich empfand sie als ganz anders. Mir war sie von Beginn an ein sympathischer Charakter, der einfach versucht Anschluss zu finden und das Beste aus der momentanen Lage zu machen, die für alle Anwesenden neu ist.
Allgemein zur Geschichte. Nein was habe ich an vielen Stellen gelacht. Viele Vergleiche und Sprüche die Liv rauslässt sind einfach zum schießen, wie auch einige peinliche Situationen, in die Liv gerät. Dazu noch der herrliche, flüssige, leichte Schreibstil, der dazu führt, dass man die Geschichte in einem Rutsch durch liest und sich wirklich super unterhalten fühlt.
Das Buch hat ein gutes Tempo, das vielleicht dem ein oder anderen zu rasant erscheinen mag. Aber oft geht es im Leben so, dass alles Schlag auf Schlag folgt. Und mir persönlich ist eine Geschichte, in der ständig was los ist und auch was passiert lieber, als eine in der sich einzelne Szenen wie Kaugummi ziehen und man einfach nicht voran kommt, geschweige denn denkt, wann passiert endlich mal etwas Interessantes. In meinen Augen hat Susanne Fülscher alles richtig gemacht.
Eine kleine Warnung muss ich doch noch abgeben. Es tauchen einige Gerichte in diesem Buch auf. Zudem ist jede Kapitelüberschrift eine schmackhafte Überraschung. Von Lachs-Spinat-Törtchen bis hin zur Erdbeer-Mascarpone-Creme ist alles dabei was das Feinschmeckerherz begehrt. Demzufolge sind Dauerhunger und Magenknurren während des Lesens zu 100% vorprogrammiert. Etwas fies von der Autorin, aber ein wahrlicher Genuss. Kulinarisch wie auch leserlich.
Fazit:
Eine tolle, leichte Geschichte, die einen zum Lachen bringt und auch auf den Magen schlägt. Im positivem Sinn natürlich. Ich freue mich sehr auf den zweiten Band und wie es mit den beiden Familien nun weitergeht, denn dies war nur die Vorspeise. Der Hauptgang erwartet uns erst.
„Angelo, Roberto, Sonia, Mama und ich – das ist meine neue Wirklichkeit. Eine verwirrende Wirklichkeit... “