Cover-Bild Schatten in der Friedrichstadt
Band 8 der Reihe "Leo Wechsler"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 16.02.2022
  • ISBN: 9783423219624
Susanne Goga

Schatten in der Friedrichstadt

Kriminalroman

Mord im Zeitungsviertel

November 1928: Der Journalist Moritz Graf stürzt vom Dach des Ullsteinhauses an der Kochstraße. War es wirklich ein Unfall? Oder wurde er hinuntergestoßen? Graf hatte offenbar an einer explosiven Geschichte gearbeitet. Doch worum es dabei ging, weiß niemand. Kommissar Leo Wechsler trifft bei seinen Ermittlungen auf den ebenso charmanten wie skrupellosen Clemens Marold, die Graue Eminenz des einflussreichen Hugenberg-Konzerns. Der Mann scheint überall zu sein und ganz Berlin zu kennen. Und bald stellt Leo fest, dass er sich einen einflussreichen Feind gemacht hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2023

Was geschah im Ullsteinhaus?

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Auch bei der Lösung des mittlerweile achten Falls der historischen Kriminalreihe um den sympathischen Kommissar Wechsler kommt keine Langeweile auf. Die Ermittlungen führen ihn diesmal in die Verlagsbranche, ...

Auch bei der Lösung des mittlerweile achten Falls der historischen Kriminalreihe um den sympathischen Kommissar Wechsler kommt keine Langeweile auf. Die Ermittlungen führen ihn diesmal in die Verlagsbranche, genauer gesagt ins Ullsteinhaus, von dessen Dach ein Journalist zu Tode stürzt. Das Opfer Moritz Graf, erfolgreich, aber eigenbrötlerisch, war durch seine offene und direkte Art zu schreiben nicht bei jedermann beliebt. So war er auch gerade wieder an einer heißen Story dran, eine Tatsache, die eher auf Fremdeinwirkung mit Todesfolge als auf einen Unfall schließen lässt. Wechsler und sein Team machen sich an die Arbeit und stechen in mehr als ein Wespennest. Graf hatte Feinde aber auch der aalglatte Clemens Marold muss nicht nur um seinen guten Ruf fürchten …
Susanne Goga hat es mit „Schatten in der Friedrichsstadt“ mal wieder geschafft, einen anspruchsvollen Kriminalroman zu Papier zu bringen, der von Seite eins bis zum Schluss zu fesseln weiß. Mir gefallen die cleveren Gedankengänge, die sie Kommissar Leo zuteilwerden lässt. Bei seiner akribischen Ermittlungsarbeit achtet er zudem immer darauf, dass menschliche Gerechtigkeit geschieht, eine Schwäche, so man will, die ihm diesmal fast das Genick bricht. Gut gefallen haben mir die Hintergrundinformationen zum Ullstein Verlag, über den ich schon so einiges, zum Teil auch in Romanform gelesen habe. Spannend ist natürlich auch die politische Entwicklung. Wo sie hinführen wird, ist mir natürlich hinlänglich bekannt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in Band neun vielleicht schon eine größere Rolle spielen wird. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Clara, Georg und Marie gewünscht aber durch Ilses schöne Nachricht bin ich wieder versöhnt. Ich oute mich gerne als großer Leo Wechsler Fan und freue mich schon auf den nächsten Band, den Susanne neulich schon angekündigt hat. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für die gesamte Serie. Aber immer schön die Reihenfolge einhalten … ;)

Veröffentlicht am 28.02.2022

Ein Mord im Ullsteinnhaus...

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Mit „Schatten in der Friedrichstadt“ hat Susanne Goga ihren 8. Fall über Leo Wechsler vorgelegt. Ich kannte von der Autorin bisher einige ihrer historischen Romane und Band 1 – 3 der Leo-Wechsler Krimireihe ...

Mit „Schatten in der Friedrichstadt“ hat Susanne Goga ihren 8. Fall über Leo Wechsler vorgelegt. Ich kannte von der Autorin bisher einige ihrer historischen Romane und Band 1 – 3 der Leo-Wechsler Krimireihe und habe mir jetzt mal den neuesten Band „gegönnt“, der 1928 spielt – und war wieder mal sehr begeistert! Nur kurz zur Information: man kann jeden Band auch einzeln lesen (die Fälle sind in sich abgeschlossen), aber durch die kontinuierliche Fortsetzung erfährt man ein umfassendes Bild der damaligen Ereignisse und man erlebt die Entwicklungen der Protagonisten!
Ja, ich mag Leo Wechsler, er ist mir sympathisch, ich nehme wie bei guten Freunden Anteil an seinem Familienleben, ähnlich wie bei Commissario Brunettis Kindern Rafi und Chiara verfolge ich das Aufwachsen von Georg und Marie, er lebt vollkommen normal und unspektakulär in Berlin-Moabit, mit allen Höhen und Tiefen des ganz alltäglichen Lebens.
Jetzt im 8.Fall führt ihn ein Tod in die Friedrichstadt, dem damaligen Berliner Zeitungsviertel: der Journalist Moritz Graf ist vom Dach des Ullsteinhauses gestürzt: Unfall, Selbstmord oder Mord? Leo und seine Inspektion A ermitteln...
1928 – der aufkommende Nationalsozialismus ist schon überall zu spüren, die Anfeindungen gegen Juden, Sozialdemokraten und Kommunisten werden größer und natürlich besonders in den Medien. Hier hat es die Autorin geschafft, quasi „nebenbei“ die verschiedenen Strömungen der damaligen Zeitungslandschaft deutlich zu erklären – auch den Coup von Hugenberg (lt. Nachwort der Autorin: „Alfred Hugenberg war es ab 1916 gelungen, sämtliche Produktionsstufen der Zeitungshersteller in einer Hand zu konzentrieren.“ S. 327): durch die WiPro (Wirtschaftsstelle für die Provinzpresse) erfuhren die Leser nur, „was Hugenberg und seine DVNP sie wissen lassen wollte.“ (S. 17) Auch die Wochenschauen der UFA gehörten zum Hugenberg-Imperium – die Gleichschaltung der Presse ab 1933 war dann nur noch ein klitzekleiner Schritt...
Aber außer den wirtschaftlichen Verflechtungen „erleben“ wir Leser*innen auch Hitlers 1. Rede im Sportpalast mit: ein Journalist „...hatte die Partei lange nicht ernst genommen, sie für eine vorübergehende Erscheinung gehalten...“ (S.94), doch „Es war nicht Faszination gewesen (…), sondern tiefe Beklemmung. Wie es dieser Mann schaffte, Worte als Peitsche zu gebrauchen, war sehenswert und verstörend zugleich.“ (S.96)
Aber auch das Alltagsleben findet seine Gedanken: ob die Überlegung, wann die letzten Pferdefuhrwerke in Berlin zu sehen sind oder die Faszination von Leos Sohn für Automobile, die Ermittlungen in einem Berliner Jazzlokal oder sie Situation der Berliner Obdachlosen – alles wird einbezogen....
Und Leo und seine Kollegen ermitteln...
In einem Nachwort stellt Susanne Goga die Zusammenhänge der verschiedenen Ereignisse klar, klärt über fiktive und reale Persönlichkeiten auf, denn natürlich – bedingt durch die Nähe zum Ullsteinhaus – findet Vicki Baum ihre Erwähnung, aber auch – was ich bisher nicht wusste: Billie Wilder hat bei der „B.Z. Am Mittag“ (ein Ullstein-Blatt) gearbeitet, bevor er 1933 nach Hollywood emigrierte und als Billy Wilder international Karriere machte.
Aus Sorge vor unbedachten Spoilern habe ich bewusst nichts zum aktuellen Fall erzählt, soviel sei aber gesagt: ich bin zufrieden mit der Arbeit von Leo und seinen Kollegen, das realistische Ende hat mir sehr gut gefallen! Und damit eine vollkommen überzeugte Empfehlung für dieses Buch und für diese Reihe im Allgemeinen! Frau Goga: ich bin in gespannter Erwartung auf weitere Leo-Wechsler Fälle (und erst mal kann ich ja als Überbrückung noch Band 4 – 7 lesen)!

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Veröffentlicht am 24.02.2022

„Bald hab ich ihn“

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November 1928: Moritz Graf hat als Journalist einen guten Ruf, ist aber ein absoluter Einzelgänger. Dann stürzt er vom Dach des Ullstein-Hauses. War es ein Unfall oder hat jemand nachgeholfen? Er war zuvor ...

November 1928: Moritz Graf hat als Journalist einen guten Ruf, ist aber ein absoluter Einzelgänger. Dann stürzt er vom Dach des Ullstein-Hauses. War es ein Unfall oder hat jemand nachgeholfen? Er war zuvor wieder an einer Geschichte dran, aber niemand im Verlag wusste, worum es geht. Die Ermittlungen führen Leo Wechsel auch in den Hugenberg-Konzern. Dort hatte es eine Umbesetzung gegeben, da Dr. Brüder, die rechte Hand Hugenbergs, kürzlich verunglückte. Der Nachfolger Clemens Marold ist ein smarter Mann, der Leos Fragen an sich abgleiten lässt und ihm kaum versteckt sogar droht.
Dies ist bereits der achte Fall, in dem der Berliner Kommissar Leo Wechsler ermittelt. Der Schreibstil der Autorin Susanne Goga ist immer wieder sehr angenehm zu lesen.
Die Atmosphäre jener Zeit in Berlin und ganz besonders die Presselandschaft sind gut dargestellt. Im politischen Umfeld ist einiges in Bewegung und Dr. Alfred Hugenberg hat politische Ambitionen. Er hat sein Imperium immer weiter ausgebaut und seine „Wirtschaftsstelle für die Provinzpresse“ macht es möglich, die Meinungsbildung in ganz Deutschland zu beeinflussen und so eine ungeheure politische Macht zu entfalten.
Leo muss seine Ermittlungen in alle Richtungen führen und so befragt er nicht nur die Mitarbeiter im Ullstein-Verlag, er begibt sich auch zum Zeitungsverlags August Scherl. Dort sind im weder Redakteur Hussong, noch die graue Eminenz Marold sympathisch. Die zeigen auch gleich, wie viel Macht sie haben. Aber hatte sie die Gelegenheit, Graf vom Dach zu stoßen?
Ich mag Leo Wechsler und seine Familie, zu der ich auch seine Schwester Ilse zähle. Sowohl Clara als auch Leo haben ihre Meinung und sie lassen sich auch nicht einschüchtern. Auch Leos Team ist mir sympathisch. Gefallen hat mir auch, dass Robert Walther seinem Groll nicht nachgibt und Leo unterstützt. Aber auch im Ullstein-Verlag finden sich einige sympathische Kollegen. Die mitfühlende Hedy Neumann mochte ich besonders. Hugo Behrendt tat mir ein wenig leid, weil er nicht merkt, dass Jette Klammroth nicht wirklich an ihm interessiert ist. Doch um August Friese habe ich Angst gehabt, der sich dummerweise in eine missliche Lage gebracht hat.
Der Fall ist für die Berliner Polizei nicht einfach und es dauert eine ganze Zeit, bis der entscheidende Hinweis die Zusammenhänge klar macht.
Mir hat dieser interessante, spannende und absolut lesenswerte historische Krimi gut gefallen. Ich bin schon auf den nächsten Fall mit Leo Wechsler gespannt.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Leo und die Medien

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Kommissar Leo Wechsler wird zu einem Toten gerufen, der vom Dach des Ullsteinhauses gestürzt ist. Doch war es ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Bei dem Toten handelt es sich um den bekannten Journalisten ...



Kommissar Leo Wechsler wird zu einem Toten gerufen, der vom Dach des Ullsteinhauses gestürzt ist. Doch war es ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Bei dem Toten handelt es sich um den bekannten Journalisten Moritz Graf. Graf war nicht bei all seinen Kollegen beliebt, seine Storys aber immer ein Garant für starke Auflagen. War seine neue Geschichte, an der er gearbeitet hat, so brisant oder war der Sturz doch nur ein tragisches Unglück?

In seinem nunmehr 8. Fall begibt der Kommissar sich in die Welt der Boulevardzeitungen, welches ihren Hauptsitz in der Friedrichstadt hatte. Susanne Goga nimmt ihre Leser mit in eine Welt voller Lügen und Intrigen, wo immer nur die nächste gute Geschichte zählt. Während Leo und sein Team die Ermittlungen aufnehmen, stoßen sie unweigerlich auch auf Clemens Marold, der sehr viel Einfluss im Hugenberg-Konzern genießt. An Marold scheint kein Weg vorbeizuführen. Er macht ziemlich deutlich klar, was er von den Ermittlungen von Leo Wechsler hält.

Die Autorin hat wieder einmal einen spannenden historischen Hintergrund für ihren fiktiven Kriminalfall gefunden. Das Team der Kriminalpolizei in Berlin muss sich durch die Welt der Presse kämpfen und stößt dabei auf erheblichen Widerstand. Gleichzeitig erzählt Susanne Goga aber auch authentisch aus diesem Milieu. Als Leser erhält man einen schönen Einblick darin, wie die Strukturen der Presse damals miteinander verbunden waren. Die Macht eines einzelnen Medienkonzerns wird glaubhaft dargestellt. Dieser Fall ist für Leo gar nicht so einfach zu lösen. Es wird immer deutlicher, in welcher Zeit er lebt.

Auch das Privatleben von Leo und seinen Kollegen wird weitererzählt. Ich mag die Familie und Freunde von Leo und finde die Geschichte rund um diese Protagonisten gelungen. Auch wenn mir nicht unbedingt jede Entwicklung einiger Charaktere gefällt, wirken sie doch glaubhaft und auch nachvollziehbar. Ich bin gespannt, wie es mit der Freundschaft von Leo und Robert Walther weitergehen wird. Und auch darauf, wie die Familien die nächsten Jahre überstehen werden.

Der eigentliche Fall in sich ist zwar abgeschlossen, ich empfehle aber trotzdem, die Reihenfolge der Bücher einzuhalten, da das Privatleben immer weitererzählt wird und einem sonst kleine Details entgehen könnten. Auch versteht man dann das Zusammenspiel der Protagonisten besser.

In einem Nachwort erläutert Susanne Goga noch einmal die historischen Details und trennt Fiktion und Wahrheit. Schnell wird klar, die Presse von damals hatte sehr viel Macht und Einfluss. Ein kleines Personenregister gibt Aufschluss über die historischen Protagonisten dieser Geschichte.

Fazit:

„Schatten in der Friedrichstadt“ ist wieder ein spannender Fall für Leo Wechsler und sein Team, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Susanne Goga hat es einmal mehr verstanden, eine fiktive Geschichte in einen interessanten historischen Kontext zu packen. Entstanden ist ein spannender Krimi mit Suchtpotenzial. Ich freue mich schon jetzt darauf, dass es mit Leo Wechsler weitergehen wird und es noch mindestens einen weiteren Teil geben wird.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Trugschluss

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Bereits kurz nachdem feststeht, dass es sich bei dem Toten im Hinterhof des Ullsteinhauses, um den bekannten Journalisten Moritz Graf handelt, gelingt es Kommissar Leo Wechsler und seinem Team zu beweisen, ...

Bereits kurz nachdem feststeht, dass es sich bei dem Toten im Hinterhof des Ullsteinhauses, um den bekannten Journalisten Moritz Graf handelt, gelingt es Kommissar Leo Wechsler und seinem Team zu beweisen, dass Graf Opfer eines Verbrechens geworden ist. Als investigativer Journalist hat er sich zahlreiche Feinde geschaffen und der Verdacht, dass es sich um einen Racheakt handelt ist daher naheliegend. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht und Wechsler muss zugeben, dass er die Machtspiele innerhalb der Presse bisher genauso unterschätzt hat, wie die in der Politik.

+Fazit*
Ein historischer Krimi, in dem die Stimmung zum Ende der zwanziger Jahre, eines im Umbruch befindlichen Berlins, spannend in Szene gesetzt wird.

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