Was aus einem Krimispiel alles werden kann
Maria Wagner ist seit 2 Jahren verwitwet und hat nun beim Jahreshauptwettbewerb des Deutschen Krimiklubs, dem sie sich angeschlossen hat, einen der drei Hauptpreise gewonnen: Eine Krimirallye am wunderschönen ...
Maria Wagner ist seit 2 Jahren verwitwet und hat nun beim Jahreshauptwettbewerb des Deutschen Krimiklubs, dem sie sich angeschlossen hat, einen der drei Hauptpreise gewonnen: Eine Krimirallye am wunderschönen Schliersee. Wie schnell man dabei in einem echten Kriminalfall landen kann, war ihr bestimmt nicht bewusst.
Kriminalhauptkommissar Lukas Zieringer hat sich von der Mordkommission in München in eine kleine Dienststelle in Miesbach versetzen lassen. Dass es hier genau so kriminell zugehen kann wie in München, hätte er nicht vermutet, bis er mittendrin steckt.
Mich hat das Cover auf das Buch aufmerksam werden lassen. Ich habe zwar gedacht, dass ich ins Ruhrgebiet entführt werden würde – aber nein, auch am Schliersee wurde früher mal Kohle aus dem Berg geholt. Und das Cover passt absolut zum Inhalt des Buches.
Susanne Rößner hat mit ihrem Krimi „Tiefe Stille“ eine Geschichte erzählt, die am Schliersee gesettet ist. Da ich als Münchnerin dort immer mal wieder meine Wochenenden verbringe, habe ich bei den Beschreibungen der Landschaft, der Orte und der Menschen immer ein klares Bild vor Augen, was mein Kopfkino noch intensiver laufen lässt.
Die Personen sind, bis auf ganz wenige, sehr sympathisch, kommen menschlich rüber und sind gut vorstellbar. Neben den Hauptdarstellern, die meine Sympathien schnell ergattert haben, haben sich Herr Schmiedl und eine alte Dame im Café fest in mein Herz geschlichen. Besonders die alte Dame lockert die kriminelle Handlung auf und ich kann auch mal schmunzeln.
Nicht so gut gefallen haben mir die gedanklichen Abschweifungen vom eigentlichen Fall. Vielleicht auch deswegen, weil Mann mir zutiefst unsympathisch ist. Im Gegensatz dazu fand ich die Geschichten, die Herr Schmiedl über den Stollen und seine Vergangenheit erzählt sehr interessant.
Die Autorin spannt ab der ersten Seite einen Spannungsbogen, der sich, mit einem kleinen Zwischentief, bis zum Schluss recht hoch hält. Ich kann mit rätseln, mit fiebern und bin froh, als sich am Ende alles zur Zufriedenheit auflöst.
Der erste Fall, den der neue Kommissar in seiner neuen Dienststelle zu lösen hat besticht mit interessanten Charakteren, einer Geschichte, bei der ich auch noch einiges gelernt habe, einem spannenden Fall, bei dem ich froh war, dass alles gut gegangen ist und einem Setting am wunderschönen Schliersee.
Ich hoffe, Lukas Zieringer bekommt bald einen neuen Fall zugeteilt.