Snow landet immer oben
Inhalt
Coriolanus Snow soll Mentor eines Tributen der 10. Hungerspiele werden. Er erhofft sich seinem Namen alle Ehre zu machen und durch einen Sieg an Geld für ein Studium zu kommen. Dementsprechend ...
Inhalt
Coriolanus Snow soll Mentor eines Tributen der 10. Hungerspiele werden. Er erhofft sich seinem Namen alle Ehre zu machen und durch einen Sieg an Geld für ein Studium zu kommen. Dementsprechend erwartet und hofft er, einem Tributen aus einem der ersten Distrikten zugeteilt zu werden. Zu seinem Entsetzen bekommt er jedoch das Mädchen aus Distrikt 12, Lucy Gray. Der Sieg scheint in weite Ferne gerückt. Coriolanus muss nun als Mentor Entscheidungen treffen, die ihn zum Sieg verhelfen und Lucy Grays Leben retten...
Meine Meinung
Ich muss ehrlich sagen, ich habe mich einerseits riesig auf dieses Buch gefreut und wieder in die Welt von Panem eintauchen zu dürfen. Aber andererseits hatte ich auch Angst, dass es mir nicht gefallen wird und der Zauber aus Trilogie rund um Katniss verflogen sein könnte und das Buch nicht an meine Erwartungen heran kommen wird.
Letztlich muss ich sagen, dass tatsächlich beides der Fall war: der Zauber war gleich am Anfang wieder da, aber meine Erwartungen konnten leider trotzdem nicht erfüllt werden.
Direkt nach den ersten Seiten, nachdem ich die Lage in Panem verstanden und wusste, in welchen Verhältnissen Snow hier lebt, war ich wieder komplett in diese Welt eingetaucht. Es ist natürlich nicht alles, wie Jahre später, als Katniss Tribut wird, sondern die Folgen des Krieges sind noch deutlich spürbar, aber das Denken und Mentalität des Kapitols war sofort da. Es ist erschreckend zu lesen, wie damals mit den Tributen schon vor den Hungerspielen umgegangen wurde, wie die Leute über sie dachten und generell, wie die Menschen aus dem Kapitol über die Hungerspiele und den Krieg denken. Das alles fand ich sehr interessant und spannend. Grundsätzlich ging die Geschichte schon sehr spannend los und konnte mich fesseln. Alles rund um die Hungerspiele und, wie Snow als Mentor agiert konnte mich begeistern. Doch nach ca zweidrittel des Buches ließ das nach und ich fand, das die Geschichte etwas gezogen hatte. Irgendwie ging das Tempo aber hier verloren und ich hatte nur noch auf das Ende hingefiebert, um zu erfahren, wie Snow zu dem Mann wird, den man aus der Trilogie kennt.
Besonders spannend und interessant fand ich auch den Vergleich von den Hungerspielen früher und heute und, wie sich das alles weiterentwickelt hat und, wie es dazu kam.
Snow ist eine sehr erschreckende Persönlichkeit. Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit den Präsidenten im Kopf und hatte Schwierigkeiten, den 18-jährigen mit ihm in Einklang zu bringen. Alles, was er sagte und dachte habe ich analysiert und mit dem Präsidenten verglichen und schon viele Parallelen festgestellt, was ich sehr spannend fand. Es gab tolle Einblicke in Snows Leben und man lernte ganz neue Facetten von ihm kennen. Er hatte ein ganz anderes Leben, als ich anfangs gedacht hatte.
Lucy Gray ist einfach nur fantastisch. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und in ihr auch Parallelen zu Katniss gesehen, was ich natürlich faszinierend fand. Die Harmonie und Dynamik zwischen ihr und Snow hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und die Geschichte interessant gemacht.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig gehalten, sodass ich gut und schnell voran gekommen bin. Die Atmosphäre, die hier kreiert wurde, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Sie ähnelte der aus der Trilogie, hatte aber irgendwie noch etwas bedrückenderes und düstereres an sich, was vermutlich an dem kurz zuvor geendeten Krieg lag. Auch die Gefühle und Emotionen kamen hier gut rüber, sodass mich die Geschehnisse auch berühren konnten.
Insgesamt also ein ganz schönes Spin-Off zu der Panem-Reihe, das auch stark anfängt, aber im letzten Drittel etwas nachlässt.