Cover-Bild Das Leben ist ein Seidenkleid
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783959671637
Tanja Wekwerth

Das Leben ist ein Seidenkleid

Ein Kleid kann ein Leben verändern, sagt Maja. Jede Nacht sitzt sie allein an ihrer Nähmaschine und zaubert bestickte Mäntel oder raffinierte Röcke - die kaum jemand zu Gesicht bekommt. Dazu fehlt ihr der Mut. Bis sie sich mit Leonhard anfreundet, einem sanftmütigen älteren Herrn. Seit dem Tod seiner Frau Luise hat niemand mehr ihr Ankleidezimmer betreten dürfen, niemand außer Maja. Dort, zwischen Petticoats und Maßband, stellt sie mit Leos Hilfe bald fest, dass Lebensträume keinem Schnittmuster folgen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2018

Der Stoff aus dem die Träume sind

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Maja ist eine liebenswerte, aber einsame junge Frau. Sie arbeitet in einem Kaufhaus und leidet, wenn sie sieht, wie ihre Chefin, die nur auf Provisionen aus ist, den Frauen unpassende Kleidungsstücke aufschwatzt. ...

Maja ist eine liebenswerte, aber einsame junge Frau. Sie arbeitet in einem Kaufhaus und leidet, wenn sie sieht, wie ihre Chefin, die nur auf Provisionen aus ist, den Frauen unpassende Kleidungsstücke aufschwatzt. In ihren Träumen sieht sie sich umgeben von Stoffen und Schnitten und zaubert daraus die schönsten Stücke für ihr eigenes Geschäft. Aber es scheint beim Träumen zu bleiben, nur für sich selbst näht sie, der Mut sich zu verwirklichen, fehlt ihr.
Um ihr Verkäuferinnengehalt etwas aufzustocken, fährt sie für einen Bekannten „Essen auf Rädern“ aus. Die Seniorinnen und Senioren schließt sie gleich in ihr großes Herz, hilft bei kleinen Erledigungen und hat immer Zeit für einen kleinen Plausch. So lernt sie auch Leo kennen, der ihr ein großväterlicher Freund wird. Außerdem trifft sie auch seinen Enkel, der – ganz gegen ihren Willen – ihr Herz zum Stolpern bringt. Leos verstorbene Frau war auch eine begnadete Schneiderin und er hat jedes ihrer Kleider und jedes Schnittmuster aufgehoben. Diesen Schatz zeigt er Maja…..
Tanja Wekwerth hat ein modernes Großstadtmärchen geschrieben. Das Buch zielt unmittelbar auf die Emotionen der Leserinnen. Es ist ein Roman, der für einige Stunden Zeit und Raum vergessen lässt. Mir ist es jedenfalls so gegangen. Mit Maja hat sie eine Protagonistin gefunden, die man sofort ins Herz schließen muss. Es ist eine ganz zeitlose Geschichte, die Gegenwart muss draußen bleiben. Ihre Figuren sind nicht unbedingt lebensecht und lebensfähig. Es gibt die Guten und Bösen und die Trennlinie verläuft ganz klar. Aber so ist das eben in Märchen.
Wekwerth schreibt unterhaltsam und locker, viele Szenen sind rührend, andere wieder ganz witzig. Auch wenn „ Das Leben ist ein Seidenkleid“ was Charme und Esprit angeht, nicht ganz an den Vorgängerband anknüpfen kann, ist das Lesen ein Vergnügen. Wer sich von Mode zum Träumen verführen lassen kann und bei alten Hepburn-Filmen zuerst auf die Garderobe schaut, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Das Leben ist ein Seidenkleid

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Handlung:
Maja, eine junge Frau, die ein großes Talent dafür besitzt, sich Kleidungsstücke vorzustellen und diese auch später nach ihren Vorstellungen zu nähen, arbeitet in einem Kaufhaus,eine Tätigkeit, ...

Handlung:
Maja, eine junge Frau, die ein großes Talent dafür besitzt, sich Kleidungsstücke vorzustellen und diese auch später nach ihren Vorstellungen zu nähen, arbeitet in einem Kaufhaus,eine Tätigkeit, die sie absolut nicht erfüllt und unglücklich macht. An ihren Wochenenden fährt sie zusätzlich Mittagessen für Senioren aus. Eines Tages lernt sie dabei Leonard kennen, einen sehr charismatischen Rentner, kennen. Beide empfinden von dem ersten Zusammentreffen an Sympathie füreinander und freunden sich an. Sie verbringen viele Stunden zusammen und schließlich erlaubt ihr der Rentner auch, das Ankleidezimmer seiner verstorbenen Frau Louise zu betreten. Eine Welt voller Kleidungsstücke, die Maja begeistern und in ihr den Wunsch wecken, die Sachen nachzunähen. Doch schon bald muss Maja feststellen, dass vieles nicht nach ihren Wünschen verläuft und sie mit ihrem Leben nicht vollkommen zufrieden ist.

Meinung:
Das Cover gefällt mir unheimlich gut, es wirkt unbeschwert und frühlingshaft, und gerade bei diesen eiskalten Temperaturen wunderbar anzusehen, da es Hoffnungen auf wärmere Temperaturen macht.
Sehr schön, dass der Titel und Inhalt des Buches schon auf dem Cover Erwähnung findet, durch die Modepuppe im Schaufenster des niedlichen Ladens. Mir gefallen die frischen Farben sehr, sie wirken wie eine Verheißung auf einen lockeren, tollen Roman.

Die Schreibweise des Romans fand ich durchweg sehr angenehm zu lesen und war mein Highlight im ganzen Roman. Das Buch war leicht und locker geschrieben, dazu gab es immer mal ein paar Szenen zum schmunzeln und auch Szenen, die sehr herzlich geschildert wurden. Dadurch konnte ich den Roman sehr flüssig und schnell lesen, besonders hervorragend fand ich die Schilderung von Louise´s Näh- und Ankleidezimmer. Von dem Zimmer gab es eine genaue und wundervolle Beschreibung, vieles konnte ich mir leicht vorstellen und habe mich beim Lesen teilweise selbst so gefühlt, als würde ich mit in dem Raum stehen.

Die Protagonisten waren klar gezeichnet, wodurch es sehr einfach war, sich von ihnen ein Bild zu machen. Es gab eine große Vielfalt von verschiedenen Typen, die alle ihre Eigenarten hatten und in das Gesamtbild der Figuren gepasst haben. Trotzdem waren sie recht stereotyp und einfach, niemand hat sich wirklich durch etwa besonderes hervorgetan.
Ich fand es etwas schade, dass es eine konkrete Aufteilung vonseiten der Autorin gab, welche Personen positiv und negativ gezeichnet wurden. Auch wenn es ein Stück weit zu dem Roman gepasst hat, fand ich dies nicht gut, da man als Leser zu sehr beeinflusst wurde. Hier hätte ich mir eine neutralere Beschreibung gewünscht, sodass man frei entscheiden kann, ob man einen Protagonisten sympathisch oder unsympathisch findet.
Teilweise hatte es für mich den Anschein, als würden die Protagonisten nicht wirklich zielstrebig sein, besonders Maja war mit ihrer Lebenssituation vollkommen unzufrieden und benötigte viel Zuspruch, um etwas daran zu ändern. Das war mir persönlich zu traumtänzerisch und das hat mich auch im Verlauf des Romans immer wieder gestört.
Zudem fand ich es teilweise sehr gewöhnungsbedürftig, dass Maja fast nur Rentner als Freunde hatte, als Personen ihres Alters gab es lediglich zwei Protagonisten, bei denen ein freundschaftliches Verhältnis zu finden war. Zudem war die Freundschaft zu Leo einerseits schön zu lesen, jedoch auch gleichzeitig fand ich es gewagt, den Herrn nach nur wenigen Tagen schon als „Besten Freund“ zu bezeichnen.

Das Ende ging mir dann ein bisschen zu schnell und war mir zu kurz geschildert. Es ging alles Schlag auf Schlag und es gab für den Leser keine Verschnaufpause dazwischen, wo der Roman wieder etwas ruhiger wurde.

Der Roman an sich war angenehm, teilweise hätte ich mir mehr Tiefgang oder Variabilität bei den Protagonisten gewünscht, jedoch war er recht nett zu lesen. Mir fehlt jedoch noch das gewisse Etwas, der den Roman zu etwas besonderem machen würde und mir dadurch in besonderer Erinnerung bleiben würde. So fand ich ihn nett zu lesen, jedoch wird er mir nicht ewig im Gedächtnis bleiebn, wie z.B.: „Madame Cléo und das grosse kleine Glück“ von der Autorin. Hier fehlt mir die Magie, die mich vollkommen an den Roman fesseln würde.

Fazit: Leider konnte mich der Roman diesmal nicht so fesseln, wie der erste Roman der Autorin, hierfür hat mir die Magie gefehlt, die den ersten ausgezeichnet hat. Trotzdem war die Geschichte nett zu lesen und eine gute Ablenkung zum Alltag, jedoch gab es einige Feinheiten, die mir persönlich nicht gefallen haben.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Liebe zu Mode und Schneiderei

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Maja liebt Mode und ist gelernte Schneiderin. In dem Kaufhaus, in dem sie arbeitet, fühlt sie sich völlig fehl am Platz. Dort soll sie geschmacklose Ware an die Frau bringen, die ihr überhaupt nicht gefällt. ...

Maja liebt Mode und ist gelernte Schneiderin. In dem Kaufhaus, in dem sie arbeitet, fühlt sie sich völlig fehl am Platz. Dort soll sie geschmacklose Ware an die Frau bringen, die ihr überhaupt nicht gefällt. Für sie haben Kleidungsstücke eine Seele und können ihren Trägern Glück oder eben auch Unglück bringen, wenn sie nicht zu ihnen passen. Doch für ihre Chefin ist Quantität und die Provision ausschlaggebend und nicht das Wohlbefinden der Kundinnen. Majas Traum ist es irgendwann von der Schneiderei leben zu können. Doch davon ist sie meilenweit entfernt.

Während ihres Zweitjobs liefert sie Essen an Senioren aus. Dabei lernt sie den alten Herren Leo kennen. Seine Frau ist schon vor Jahren verstorben und er hütet den Inhalt ihres Zimmers wie seinen Augapfel. Niemand durfte es seit Luises Tod betreten. Zwischen Maja und Leo entsteht eine ganz besondere und wertvolle Beziehung. Leo weiht sie in Luises Leben und Leidenschaft ein. So wird Luise nicht nur Maja, sondern auch dem Leser nach ihrem Ableben sehr sympathisch.

Leo ist mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch. Auch die anderen Senioren, die eine Rolle spielen sind einfach zuckersüß und liebenswert. Doch Leo übertrifft sie dennoch alle und versprüht einen besonderen Charme. Er ist ein echtes Original, hat das gewisse Etwas.

Es ist ein teilweise sehr emotionales Buch, aber dennoch oder grade deswegen sehr herzerwärmend. Doch für mich kam sowohl die Protagonistin als auch der Schreibstil ab und zu ein bisschen naiv daher. Außerdem empfand ich das Ende als etwas zu gut und vor allem als zu schnell zu gut. Ich bezweifle, dass dies im echten Leben tatsächlich so passieren würde. Dadurch hinterlässt das Buch aber ein gutes Gefühl.

Besonders toll transportiert wurde Majas Liebe zur Mode und Schneiderei. Sie sieht mögliche Kleider vor ihrem inneren Auge herumtanzen und schürt die Lust selber zum Stoff zu greifen.

Ein tolles Buch über Freundschaft, Liebe, Mode und den Weg zu sich selbst. Sehr unterhaltsam und eine nette Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Stereotype Charaktere, zu viele Zufälle, Drama, Klischees und Schmalz - ich verspürte keinen Zauber

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Maja arbeitet als Verkäuferin in der Abteilung für Damenoberbekleidung in einem Kaufhaus, wo sie sich von ihrer Vorgesetzten Hanneliese, die nur auf Profit aus ist, schikanieren lässt. Maja glaubt daran, ...

Maja arbeitet als Verkäuferin in der Abteilung für Damenoberbekleidung in einem Kaufhaus, wo sie sich von ihrer Vorgesetzten Hanneliese, die nur auf Profit aus ist, schikanieren lässt. Maja glaubt daran, dass Kleidung zu den Menschen passen muss und ihnen nur dann Glück bringt. Als gelernte Schneiderin näht sie derzeit nur nachts Kleidung für sich selbst, träumt aber davon, von ihrer Leidenschaft leben zu können.

An den Wochenenden fährt sie Essen für Senioren aus und lernt dabei den rüstigen Rentner Leonard kennen, der mit einer Schneiderin verheiratet war, die bereits vor 40 Jahren verstorben ist. Er hat allerdings in ihre, Ankleidezimmer all ihre Sachen aufbewahrt, die er Maja stolz zeigt. Sie ist begeistert von den Kleidern und Schnittmustern und hört sich die gut gemeinten Ratschläge von Leo an, der sie förmlich dazu drängt, mehr aus ihrem Leben zu machen und nicht als Verkäuferin zu versauern.


Von Tanja Wekwerth hatte ich "Madame Cléo und das große kleine Glück" gelesen, ein zauberhafter Roman, der mir sehr gut gefallen hat, weshalb ich an von "Das Leben ist ein Seidenkleid", angelehnt an den Klappentext, ähnliche Erwartungen hatte.


Mir war die Geschichte um Maja, die eingeschüchtert von ihrer Mutter, nie gewagt hat, ihren Traum der schneidernden Modedesignerin zu leben, zu verkitscht.

Maja war mir zu übertrieben selbstlos, wie sie sich für die anonymen Kundinnen im Kaufhaus oder für die Senioren eingesetzt hat. Jeden Tag hat sie sich aufs Neue mit ihrer Chefin bei der Beratung der Kundinnen gestritten, obwohl diese ihr mehrfach mit Kündigung gedroht hatte. Für die Senioren hat sie bereitwillig gekocht, falls das Essen nicht gut war. Selbst Heiligabend hat sie lieber die alten Menschen zu sich in die Wohnung eingeladen, als mit ihrer Mutter zu feiern.

Die Freundschaft zu Leo entwickelte sich schnell sehr innig. Ich empfand es als ein wenig seltsam, dass sie Leo nach wenigen Wochen als ihren "besten Freund" bezeichnete, hätte ihn eher als väterlichen Freund gesehen.

Durch die Begegnung mit seinem Enkel Jack ergab sich unweigerlich eine Liebesgeschichte, die viel zu halbherzig gestaltet war und die der Roman nicht gebraucht hätte. Jack war selbstverständlich seit Jahren in festen Händen, aber unglücklich mit seiner Beziehung und auch Leo hätte sich Maja viel besser als seine Lebensgefährtin vorstellen können. Seine derzeitige Freundin war im Vergleich zu Maja ein oberflächliches Biest, das so gar nicht zu Jack passte.


Die Geschichte war damit sehr vorhersehbar, empfand ich als übermäßig dramatisch, auch wenn die Aussagen wie "Kleider machen Leute", der Ruf nach einem stärkeren Band zwischen den Generationen und dem Mut, seine Träume zu leben, grundsätzlich schöne Vorstellungen sind. Dennoch - weniger Zufälle, Drama, Klischees und Schmalz hätten dem Roman sehr gut getan. Der Zauber der Geschichte kam so einfach nicht bei mir an und auch für den Gutmensch Maja ohne Ecken und Kanten konnte ich nur wenig Sympathien entwickeln. Alle weiteren Personen waren zudem sehr stereotyp, entweder einseitig gut oder böse. Vielschichtigere Charaktere hätten dem Roman zumindest etwas Abwechslung verleihen können.