Eine starke junge Frau und ihr mutiger Weg durch die Wirren der letzten Kriegsjahre. Aus der Feder von Bestsellerautorin Tara Haigh.
Nürnberg, 1943: Die junge Inge spielt leidenschaftlich gern Geige und träumt von der weiten Welt. Gegen den Willen des Vaters lässt sie sich zur Rotkreuzschwester ausbilden und wird gleich bei ihrem ersten Einsatz an die Ostfront geschickt. Die Arbeit im Lazarett konfrontiert sie mit der grausamen Realität des Krieges, während die Rote Armee immer näher rückt.
Als der deutsche Offizier Preuss ihr anbietet, ihn nach Italien zur Abtei Montecassino zu begleiten, ergreift sie die rettende Chance. Aber kann sie Preuss wirklich trauen? Er ist kultiviert, ein feinsinniger Kunstkenner, aber auch Nationalsozialist. Noch ahnt Inge nicht, dass sich in Italien ihr Schicksal offenbaren wird und sie schwere Entscheidungen treffen muss: zwischen Liebe und Verrat, Zukunft und Vergangenheit …
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Zum Leidwesen Ihres Vaters hat Inge Gerner eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester gemacht. Ihr Vater hätte sich gewünscht das sie eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht & in seinem Geschäft arbeiten würde. ...
Zum Leidwesen Ihres Vaters hat Inge Gerner eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester gemacht. Ihr Vater hätte sich gewünscht das sie eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht & in seinem Geschäft arbeiten würde. So muss Inge als DRK - Schwester an die Ostfront. & steht so mitten in einer Wirklichkeit die sie tief erschüttert. Dort hilft sie die Leiden der verletzten Soldaten zu lindern, das viel zu häufig nicht reicht. Hier reift Inge von einem Mädchen zu einer jungen Frau heran, die sich für die Verwundeten einsetzt. Dann bietet sich Ihr die Chance Charkow zu verlassen. Diese Chance ergreift Inge Gerner nach einem hin & her ringen. & geht mit Oberstleutnant Heinrich Preuss. Sie landen In Italien. Hier in Montecassino erlebt Inge ihre erste Liebe, mit Lorenzo.
Ein wirklich spannender aber auch erschütternder Roman. Der mich sehr gut unterhalten konnte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig & leicht zu lesen. Ein sehr beeindruckendes Buch das mich fesseln konnte.
„...Der Weg in die Freiheit, in die Unabhängigkeit und weg vom Vater, weg von einem potentiellen Gatten, unter dessen Tisch man als Frau dann die Füße zustellen hatte. Das war nur eine der Vorzüge ihrer ...
„...Der Weg in die Freiheit, in die Unabhängigkeit und weg vom Vater, weg von einem potentiellen Gatten, unter dessen Tisch man als Frau dann die Füße zustellen hatte. Das war nur eine der Vorzüge ihrer neuen Familie, die sich Deutsches Rotes Kreuz nannte...“
Es sollte nicht lange dauern, bevor Inge begreift, wie weit weg ihre Träume von der Realität sind. Sie hatte als eine der Besten in Nürnberg ihre Ausbildung zur DRK – Schwester abgeschlossen und hoffte auf einen Einsatz in Nordafrika. Ihre Freundin Annemarie hatte sich für Paris beworben. Doch das Schicksal will es anders. Wir schreiben das Jahr 1943. Beide werden nach Charkow abkommandiert.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte beginnt in der Ukraine und wechselt dann nach Italien. Im Mittelpunkt aber stehen Inges Erlebnisse und ihre Entwicklung.
Die Personen werden gut charakterisiert. Besonders aber gefällt mir, dass es genügend Raum für ihre Entwicklung gibt. Das wird bei Inge deutlich. Die kritische Einstellung ihres Vaters gegenüber dem Krieg und dem Regime kann sie am Anfang nicht nachvollziehen. Sie glaubt der offiziellen Propaganda. Das aber sollte sich bald ändern.
Bei der Auszeichnungsveranstaltung in Nürnberg entlässt sie Schwester Mathilde mit folgenden Worten:
„...Sie müssen sich immer eines vor Augen halten: Der Krieg ist etwas Furchtbares. Daran können wir nichts ändern, aber indem wir unsere Pflicht erfüllen, tun wir Gutes...“
Bei der Ankunft in Charkow wird klar. Auf das, was die jungen Frauen hier erwartet, hat sie nichts und niemand vorbereitet. Der Tod ist alltäglicher Gast im Lazarett. Die Autorin beschönigt nichts.
„... Seife und antiseptische Lösungen sind Mangelware. Gehen Sie sparsam damit um. Zur Desinfektion verwenden wir Alkohol...“
Realistisch schildert sie die Zustände. Triage ist Regel, nicht Ausnahme. Annemarie nutzt eine Gunst der Stunde auf ungewöhnliche Weise, um in die Heimat zurückbeordert zu werden. Inges Können macht sie zu einer unentbehrlichen Helferin im OP. Ihr Vater, eine Schneidermeister, hatte ihr den Umgang mit Nadel und Faden beigebracht.
Zur Beruhigung spielt Inge auf ihrer Geige. Das wirkt auch positiv auf die Kranken. Sie hat es einem Offizier zu verdanken, dass dies möglich ist, denn die Oberschwester ist dagegen.
Dann wird Oberstleutnant Heinrich Preuss ins Lazarett eingeliefert. Er erreicht, dass Inge bei den Offizieren eingesetzt wird. Ab und an wirkt er erstaunlich offen:
„...Mit der Zeit stumpft man ab. Es geht ums eigene Überleben. Der Krieg macht die Menschen zu Bestien. Das ist nur eine Lektion, die ich an der Ostfront gelernt habe...“
Als Inge bei den Schwerverletzten gearbeitet hat, erfährt sie vieles über die Gräueltaten des Krieges. Wer im Sterben liegt, will reden, auch über Dinge, die sonst tief im Inneren versteckt sind. Und wenn kein Priester zugegen ist, redet man mit den Krankenschwestern.
Preusss kennt die Lage. Charkow ist nur noch wenige Tage zu halten. Er organisiert für sich und Inge die Verlegung nach Italien. Er lässt Inge selbst entscheiden. Sie weiß, dass Preuss ein Mann mit zwei Gesichtern ist, mal feinfühlig und an Kunst interessiert, mal kalter Wehrmachtsoffizier. Trotzdem geht sie mit ihm
In Italien ändert sich der Charakter der Erzählung. Einerseits wird deutlich, wie die italienische Bevölkerung zwischen dem deutschen Heer und den Armeen der Alliierten zerreiben wird. Andererseits entwickelt sich jetzt eine Liebesgeschichte zwischen Lorenzo, einem jungen Italiener, und Inge. Zunehmend weiß Inge, dass sie mit dem Feuer spielt.
Eine der interessantesten Charaktere ist für mich Preuss. Er liebt Inge, lässt sie dies spüren, wahrt aber Distanz. Manche der Handlungen oder Äußerungen von Inge hätten sie normalerweise ins Gefängnis gebracht. Preuss aber geht darüber hinweg. Andererseits kennt er dem Feind gegenüber keine Kompromisse. Er weiß allerdings, dass er mit diesen Entscheidungen Inge verstört. Für sie ist jedes Menschenleben wertvoll.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich würde das Buch als Antikriegsbuch bezeichnen, weil es all die dunklen Seiten des Krieges ungeschönt wiedergibt.
„Die Klänge der Freiheit“ von Tara Haigh ist ein Roman der mitten im Zweiten Weltkrieg spielt. Die Hoffnung auf den Sieg, der in weite Ferne rückt und das unendliche Leid, welches auf den Schlachtfeldern ...
„Die Klänge der Freiheit“ von Tara Haigh ist ein Roman der mitten im Zweiten Weltkrieg spielt. Die Hoffnung auf den Sieg, der in weite Ferne rückt und das unendliche Leid, welches auf den Schlachtfeldern zurück bleibt.
Inge geht als Rotkreuzschwester in ein Lazarett und verlässt somit ihre Heimat. In Russland stationiert, erlebt sie viele dramatische Stunden im OP. Dann lernt sie einen Offizier kennen, der sie mit nach Italien nimmt, um dort ein Lazarett aufzubauen. Und in Italien lernt sie weitere menschliche Züge kennen, unter anderem auch die Liebe.
Das Buch liest sich gut und ist durch das Leben der Protagonistin, die schon eine kleine Sonderstellung genießt, positiv bereichert. Trotzdem finde ich es zu lang hingezogen. Gerne gebe ich diesem Roman 4 Sterne.
Die junge Inge hat sich zur Krankenschwester ausbilden lassen, weil sie von einer Verwendung in Afrika träumt. Ihr erster Einsatz führt sie 1943 allerdings an die Ostfront, wo sie sehr schnell die blutige ...
Die junge Inge hat sich zur Krankenschwester ausbilden lassen, weil sie von einer Verwendung in Afrika träumt. Ihr erster Einsatz führt sie 1943 allerdings an die Ostfront, wo sie sehr schnell die blutige Realität inmitten des Lazarettalltags erleben und ertragen muss. Inge beginnt, das System zu hinterfragen und anzuzweifeln und widmet sich mit voller Hingabe den verletzten jungen Soldaten, um an dem Kriegswahnsinn um sie herum nicht selbst zu verzweifeln. Als sich die Lage vor Ort zuspitzt nutzt sie nach hartem Ringen mit sich selbst die Chance, mit einem Oberstleutnant nach Italien zu gehen. Doch auch dort fallen bald die ersten Bomben.
Tara Haigh hat hier einen Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Die junge Inge mit ihren Träumen wird schonungslos und brutal vom wahren Leben eingeholt. Sie macht während ihrer Einsatzzeit im Lazarett eine Entwicklung durch, die gut nachvollziehbar war, und handelt nur noch aus Überzeugung und nicht nach Vorschrift. Und auch in der Liebe folgt sie ihrem Herzen. Der Autorin ist es gelungen, eine fiktive Geschichte mit historischen Ereignissen zu einem bewegenden, fesselnden Roman zusammenzufügen.
1943. Es ist kurz vor Kriegsende. Die DRK-Krankenschwester Inge wird, wider Erwarten, an die Front abberufen und findet sich plötzlich mitten im Kriegsgewirr wieder. Noch ist sie überzeugte Nationalsozialistin, ...
1943. Es ist kurz vor Kriegsende. Die DRK-Krankenschwester Inge wird, wider Erwarten, an die Front abberufen und findet sich plötzlich mitten im Kriegsgewirr wieder. Noch ist sie überzeugte Nationalsozialistin, aber je mehr Einblick sie in die schrecklichen Geschehnisse nimmt, desto mehr beginnt ihre Einstellung zum herrschenden Regime zu bröckeln.
Tara Haigh hat mich mit ihrem sehr emotionalen Roman mitten in die schrecklichen Ereignisse des zweiten Weltkrieges mitgenommen. Sehr berührend und dramatisch lässt uns die Schriftstellerin an den Greueltaten, die im Dritten Reich passiert sind, teilnehmen. Man spürt die Ängste der Protagonistin, lernt ihre Zweifel kennen und kann ihren Wandel gut nachvollziehen. Als Leser nimmt man hautnah an ihrem Leben teil, das sich von einer Minute auf die andere drastisch verändert. Die junge Frau wird mit einer unvorstellbaren Realität konfrontiert und muss schnell erwachsen werden.
Die Charaktere sind sehr realistisch gezeichnet, vor allem Inge wirkt sehr glaubwürdig. Ihre Anfangs noch kindlich, naive Vorstellung vom Dienst als Krankenschwester, wird rasch von einer brutalen Wirklichkeit eingeholt. Die Autorin schreibt sehr eindrucksvoll, ohne zu tief auf die Grausamkeiten einzugehen. Dadurch ist Tara Haigh ein gut recherchierter und sehr angenehm zu lesender Roman gelungen, der sicher viele Anhänger finden wird.