Eine herausragende Biographie
„Sollte die Welt der Menschen scheitern, würde meine Familie davon unberührt weitermachen.“
Tara Westover ist in Idaho aufgewachsen. In einem Dorf am Fuß eines Berges, die jüngste von sieben Kindern fundamentalistischer ...
„Sollte die Welt der Menschen scheitern, würde meine Familie davon unberührt weitermachen.“
Tara Westover ist in Idaho aufgewachsen. In einem Dorf am Fuß eines Berges, die jüngste von sieben Kindern fundamentalistischer Mormonen. Zuhause geboren hatte sie keine Geburtsurkunde, ihr genauer Geburtstag ist nicht einmal bekannt. Die Regierung wusste nicht von ihrer Existenz oder der ihrer Geschwister. Sie hatte keinen Pass und ist nie zur Schule gegangen. Es gab aber auch keinen Unterricht zu hause. Dafür gab es genügend "life lessons" am Schrottplatz und im Bauunternehmen des Vaters, sowie mit den Kräutertinkturen der Mutter, die nebenbei als (nicht lizenzierte oder registrierte) Hebamme Geld verdiente. Arztbesuche gab es keine. Krankheiten waren gottgewollt und wurden mit Kräutern geheilt. Und Krankheiten bzw. Unfälle gab es viele, mit einigem an häuslicher Gewalt. Mit jedem Jahr schien der Vater weiter in seine eingebildete Welt abzurutschen, und nahm seine Familie mit. Wie Tara es trotzdem an die Universität geschafft hat und wie sie es schließlich geschafft hat, aus dieser Welt auszubrechen, erklärt sie in diesem Buch.
Das Buch ist herausragend geschrieben. Obwohl das Thema sehr ernst ist schafft Westover, dies mit etwas Humor zu erzählen. In jedem Kapitel kommt wieder ein neuer Aspekt dieser verkorksten Welt zur Schau. Westover ist eine herausragende, inspirierende Biographie gelungen, die sehr zum Nachdenken anregt und hoffentlich auch Dankbarkeit bei uns hervorruft, dass wir eine Ausbildung bekommen durften. Ich möchte dieses Buch wirklich jedem empfehlen! Von mir gibt es 5 Sterne.