Glitzer, Glamour, Wasserleiche

Inhalt:

Die Opersängerin Pauline Miller ist nun in Bregenz bei den Festspielen. Doch plötzlich verschwindet ihr Hund Ramades. Entführung? Oje, nichts für Paulines Nerven, der arme Hund. Und plötzlich taucht eine Wasserleiche auf.

Meinung:

Glitzer, Glamour, Wasserleiche ist der zweite Teil dieser Reihe. Leider kannte ich den ersten nicht und kann so keine Vergleiche ziehen. Als Opernsängerin ist Pauline sehr exzentrisch und chaotisch. Irgendwie passend, aber mir persönlich nicht unbedingt sympathisch. Richtig gut in das Buch bin ich auch nicht hereingekommen. Die Autorin Tatjana Kruse verbindet den Krimi mit einem rabenschwarzen Humor. Die Spannung kann dabei leider nicht mithalten. Auch die Verfolgung ist nicht wirklich geglückt. Für mich kommt der Krimi leider in dem Buch zu kurz, es war nicht wirklich mein Fall... Aber für andere Geschmäcker bestimmt genau richtig! Das Cover ist zu dem humorvollen Inhalt passend gestaltet, für Fans "schwererer Krimis" ist das farbenfrohe und glitzernde aber nicht düster genug.

Pauline Miller, Halbamerikanerin, Diva, Opersängerin und Besitz von Radames, dem Hund, der nur für Laien wie ein Mops aussieht, tatsächlich jedoch ein Boston Terrier ist, hat ein Engagement in Bregrenz, an der Seebühne. Dort soll sie die Turandot geben, die chinesische Prinzessin, die halt diesmal etwas voluminöser rüberkommen wird. Doch bevor sie die Massen mit ihren Massen begeistern kann, verschwinden Paulines Zuneigung zu einem Wikinger, dann ihr Hund Radames und eine ältere Millionenerbin, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Pauline muss Prioritäten setzen, und das tut sie auf ihre eigene Weise.

Zuerst das Positive: Der Schreibstil ist gut, das Buch ist kurz und schnell beendet. Und man erfährt etwas über den Lebensstil einer Operndiva. Das wäre als Roman nicht schlecht, wird jedoch als rabenschwarzer Pauline-Miller-Krimi angekündigt. Rabenschwarzen Humor habe ich nur auf den ersten paar Seiten gefunden, danach ging die Geschichte in eine Slapstick-Komödie über, die zwar ab und zu auch witzige Momente enthielt, aber für den Krimianteil musste man bis tief zum Grund des Bodensees tauchen, um ihn dort in homöopathischen Dosen zu finden. Und als er sich dann anfand, wurden sowohl Mörder als auch Paulines wundersame Abenteuer bei der Mörderjagd auf den letzten Seiten aus dem Ärmel geschüttelt. Das weiße Kaninchen, das nicht in das Erdloch sprang, sondern aus dem Zylinder, dabei murmelnd "Zu spät, zu spät, ich bin zu spät ..."