Unsere erschreckende, aber doch nahe liegende Zukunft!?
Im Jahr 2052 wird das Leben der Menschen von der Technik und der digitalen Welt beherrscht und überwacht. Nichts wird dem Zufall überlassen, nicht einmal das Ableben. Jeder bekommt seinen Platz zugewiesen, ...
Im Jahr 2052 wird das Leben der Menschen von der Technik und der digitalen Welt beherrscht und überwacht. Nichts wird dem Zufall überlassen, nicht einmal das Ableben. Jeder bekommt seinen Platz zugewiesen, ob man will oder nicht. Wer nicht in das Leitbild der Optimalwohlökonomie passt wird „zwangsberentet“ und wer sich gegen das System auflehnt wird in der Gesellschaft zum Abschaum.
In Theresa Hannigs Roman „Die Optimierer“ treffen wir auf Samson Freitag, einem Berater der „Agentur für Lebensberatung“ und glühender Befürworter des Systems. Er ist ein Vorzeigebürger, sammelt eifrig seine Sozialpunkte und steht kurz vor der Beförderung. Jedoch verläuft eine Beratung nicht optimal und hat weitreichende, gar drastische Konsequenzen für Samson. In kürzester Zeit gerät sein Leben völlig außer Kontrolle. Er wird vom System mit harten Sanktionen abgestraft und allmählich wird ihm klar, dass seine geliebte Optimalwohlökonomie eher einer staatlichen „Geißelung“ gleicht und keiner Wohlfühloase entspricht.
Mein Eindruck:
Das Cover ist gut gewählt, wenn man erstmal weiß worum es in diesen Roman geht.
Der Schreibstil ist flüssig, die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und dadurch liest sich das Buch schnell. Anfangs fehlte mir die Spannung, aber mit einem Mal explodierte der Spannungsbogen und es ging dann plötzlich alles sehr schnell, bis zum Ende hin schon fast zu schnell.
Theresa Hannig bietet uns leserisch eine sympathie- und empathiefreie Welt, welche es mir schwer macht Samson und die anderen Figuren in „ist mir sympathisch“ oder „nicht sympathisch“ einzuordnen.
Das Thema selbst ist zeitgemäß, aber auch futuristisch. Es wird ein überwachendes digitales Zeitalter beschrieben von welchem wir, wenn wir nicht aufpassen, nicht mehr weit entfernt sind.
Fazit:
„Die Optimierer“ ist meine erste überhaupt gelesene Dystopie und ich bin froh, diese gelesen zu haben. Der Roman bescherte mir nicht nur spannende Lesestunden, er beschäftigte mich auch nach dem Lesen. In erschreckender Weise wird aufgezeigt wohin unsere Reise gehen kann, wenn die Digitalisierung und die damit einhergehende Überwachung weiterhin so schnell vorangebracht werden.