Gute Idee, schwache Umsetzung
Thomas Müller ist nicht der beste Freund von Weihnachten. Und so erzählt er von seinen weihnachtlichen Erfahrungen, die er mit Weihnachtsgebäck bereits im August machen muss. Auch die betrieblichen Weihnachtsfeiern ...
Thomas Müller ist nicht der beste Freund von Weihnachten. Und so erzählt er von seinen weihnachtlichen Erfahrungen, die er mit Weihnachtsgebäck bereits im August machen muss. Auch die betrieblichen Weihnachtsfeiern kommen in seinen Erzählungen nicht zu kurz. Auch seine Anekdoten zu den Familienfeiern seiner verflossenen und der aktuellen Familien sind dabei. Und so kann man sich getrost wiedererkennen, wenn die Weihnachtsmusik im Laden doch zu anstrengend wird, oder der Weihnachtsglitzer überhand nimmt.
Der Autor Thomas Müller hat ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Weihnachten, und nimmt die Weihnachtszeit mit all ihren Facetten sehr satirisch auf die Schippe. Mir hat die Idee recht gut gefallen, Weihnachten recht humorvoll-kritisch auf die Schippe zu nehmen. Viele sehen sich nach Ruhe, Ausgeglichenheit, und doch ist das Gewusel im Einzelhandel gepaart mit dem Stress, unbedingt das beste Geschenk zu finden, doch sehr groß. Sich damit auseinander zu setzen, finde ich klasse.
Doch leider war mir Müllers überspitze Art doch zwischendurch zuviel. Gerade was seine Haltung zur Familie anbelangt, hat mir etwas sauer aufgestoßen. Generell schien Müller überhaupt ein recht unzufriedener Mensch zu sein, und an Dingen wie seiner Arbeitswelt oder zwischenmenschlichen Beziehungen etwas auszusetzen.
Ich weiß, dass Thomas Müller die überspitzte Satire als Stilmittel verwendet hat, und sicherlich gut übertrieben hat, um den weihnachtlichen Irrsinn zu reflektieren, jedoch war dies für meinen Geschmack doch zuviel des Guten. Ich wurde nie ganz warm mit dem Protagonisten, schlussendlich tat mir sogar seine Familie eher leid, dass sich Müller so gar nicht beteiligt hat, und versucht hat, wenigstens mit seiner Familie einen Kompromiss zu finden.
Leider etwas durchgefallen.