Kunst und Drama - perfekt verwoben!
Kunstvoll bin ich in mein neues Lesejahr gestartet mit „Monas Augen“ von Thomas Schlesser - absolut passend, denn einer meiner Vorsätze ist es, mich dieses Jahr vermehrt mit Kunst zu beschäftigen, sei ...
Kunstvoll bin ich in mein neues Lesejahr gestartet mit „Monas Augen“ von Thomas Schlesser - absolut passend, denn einer meiner Vorsätze ist es, mich dieses Jahr vermehrt mit Kunst zu beschäftigen, sei es literarisch oder durch den Besuch von Kunstgalerien und Ausstellungen.
Thomas Schlesser entführt uns nach Paris, wo die kleine Mona plötzlich nichts mehr sieht - in absoluter Panik brechen ihre Eltern mit ihr ins Krankenhaus auf, um die Ursache der plötzlichen Erblindung zu eruieren. Doch Fehlalarm, so schnell wie Mona blind wurde, konnte sie wieder. Der Schreck sitzt trotzdem tief Monas Großvater, seit kurzem Witwer, beschließt ihr fortan die Schönheit der Welt näher zu bringen. Immer Mittwochs holt er sie von der Schule ab für einen gemeinsamen Museumsbuch - Mona soll sich an den Kunstwerken mit ihren prächtigen Farben und den wundervollen Kreationen sattsehen können.
Wir begeben uns mit „Monas Augen“ auf eine kunsthistorische Reise zu 52 Kunstwerken verwoben in einen wunderschönen Plot rund um Mona, ihren Großvater Henry und ihre Großmutter Colette, die ihr kurz vor ihrem mysteriösen Tod eine rätselhafte Talisman-Kette vererbt hat.
Von „Der Baum der Krähen“ von Caspar David Friedrich, über Jan Vermeer, „Der Bahnhof Saint-Lazare“ von Claude Monet, Rembrandt, William Turner oder Picassos „Das Morgenständchen“ ist da wirklich für jeden Kunstliebhaber was dabei. Während meiner Lektüre habe ich immer wieder gegoogelt und mir die Kunstwerke angeschaut, Neues über die Maler*innen gelernt, was eine wirklich bereichernde Erfahrung für mich war - die Kombination aus Literatur und sich dazu die passenden Gemälde anzuschauen, grandios!
Der Autor Thomas Schlesser ist selbst Kunsthistoriker und verwaltet zudem eine Stiftung in Südfrankreich. Mit „Monas Augen“ hat er eine perfekte Kombination aus Drama und Kunst kreiert. Hätte ich die Gemälde nicht nebenbei gegoogelt, hätte ich sie mir sicherlich auch durch seine detaillierten Beschreibungen auch so vor Augen führen können. Durch jedes Werk vermittelt er zudem eine Lebensweisheit, bzw. eine Lektion fürs Leben. So ist Da Vincis „Mona Lisa“ laut Schlesser eine Aufforderung, dem Leben mit einem Lächeln zu begegnen und Rembrandt lädt zur Selbsterkenntnis ein.
Henry lehrt Mona ein Bild auf sich wirken zu lassen und zu verweilen - und so wird aus anfangs ein paar flüchtigen Minuten vor einem Gemälde, später auch mal eine ganze Stunde. Eine Botschaft, die ich enorm wichtig finde und auch aus Selbsterfahrung bestätigen kann - früher habe ich mir (husch, husch) alles was es zu sehen gab eben mal kurz angeschaut - heute fesseln mich manche Gemälde regelrecht und ich liebe es, darin zu versinken, eins zu werden mit dem Werk, ja in manche würde ich am liebsten hineinkriechen.
Fazit: Einen gelungeneren Start in mein Lesejahr 2025 hätte ich nicht haben können, als mit „Monas Augen“ - danke Thomas Schlesser für diese exorbitante Leseerfahrung!