Hades‘ Hangmen – Styx
Band 1 der „Hades Hangmen“ – Reihe.
Styx ist mit 26 Jahren plötzlich der Boss des MCs geworden, als der Vater verstorben ist. Sein bester Freund ist seine rechte Hand und als Übersetzer, denn Styx kann ...
Band 1 der „Hades Hangmen“ – Reihe.
Styx ist mit 26 Jahren plötzlich der Boss des MCs geworden, als der Vater verstorben ist. Sein bester Freund ist seine rechte Hand und als Übersetzer, denn Styx kann nicht immer sprechen. Wenn Styx mit seinem Freund alleine ist, purzeln die Worte aus ihm heraus, aber bei anderen Menschen versagt seine Stimme – nur eine andere Person hat ihn bisher reden hören: das Mädchen auf der anderen Seite des Zaunes. Das Mädchen, das Styx nie vergessen konnte und jetzt plötzlich in seinen Armen liegt. Wo kommt sie her und was ist ihr widerfahren?
Styx und ich sind nicht miteinander warm geworden, was ich wirklich schade fand. Er ist ein interessanter Charakter, der offen zu dem steht, was er gemacht hat – für niemanden verbiegt er sich. Als Mae wieder in sein Leben tritt, verliert er zwar etwas den Fokus, fängt sich aber schnell wieder. Er ist den Männern ein guter Anführer und alle haben Respekt vor dem wortkargen, stummen Mann.
Mae stellt sich nach 23 Jahren die Frage, ob das Leben, das sie führt das richtige ist. Der Auslöser: die Schwester wird misshandelt, schwebt zwischen Leben und Tod und Mae selbst soll in wenigen Stunden heiraten. Die Zweifel werden mit jeder Sekunde größer, sodass sie einen Plan schmiedet und flüchten will. Doch die Sekte macht es ihr nicht leicht und sie wird schwer verletzt, aber Mae gibt nicht auf. Sie kann sich in eine größere Stadt retten und landet schließlich bewusstlos in einem Hinterhof, der einer Rockerbande gehört. Als Mae wieder aufwacht blickt sie in ein Leben, das vollkommen anders ist als ihr eigenes…und in ein Gesicht, das ihr wohlbekannt ist.
Den Schritt der Flucht ist die einzige Chance für Mae und man ist stolz auf sie, als sie es geschafft hat. Bei ihr kann man sich sicher sein, das sie den Schritt in das „normale“ Leben schaffen könnte, wenn ihr jemand zur Seite steht. Mit Styx hat sie zwar nicht die Chance auf das 08/15-Leben des durchschnittlichen Menschen, aber sie lernt trotzdem wie das Leben auch sein kann. Nur halt mit der brutalen Rockernote und Männern, die Frauen nicht immer gut und umsichtig behandeln. Mae ist eine starke junge Frau, die nur manchmal mit den vielen neuen Eindrücken überfordert ist. Auch der aufbrausende Styx schickt sie immer in ein Wechselbad der Gefühle, während der nette Rider ihr Sicherheit gibt und sie versteht.
Rider ist der Sanitäter / Arzt des MCs und schon seit einigen Jahren dabei. Er ist ein stiller Typ und hatte keine Frau in der ganzen Zeit. Von Mae hält er anfangs wenig, aber als Styx ihn als ihren Aufpasser abstellt, freunden sich die beiden an und verbringen liebend gerne Zeit zusammen, sehr zum Ärgernis von Styx.
Rider ist immer noch meine erste Wahl für Mae, auch wenn man seine gesamte Geschichte kennt. Bei ihm sehe ich die Gefühle für sie, die ich bei Styx oft vermisst habe.
Der Schreib- und Erzählstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Styx und Mae, was einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Aber auch eine weitere Person darf aus seiner Sicht erzählen, was mir sehr gut gefallen hat.
Mich konnte die Mainstory leider nicht vollkommen von sich überzeugen, da vieles einfach zu schnell ging. Die Anziehung von Styx und Mae entwickelte sich rasch und sie landeten zügig zusammen in der Kiste – dafür das Mae angeblich so traumatisiert ist, recht komisch. Da hätte ich mir mehr Zeit für eine realistische Weiterentwicklung gewünscht. Außerdem nervte mich Styx Art im mittleren Teil der Geschichte doch sehr – als er schließlich einmal gefordert ist, versagt er. Er macht es zwar wieder gut und alles ist schnell wieder Friede, Freude, Eierkuchen…aber es war doch enttäuschend, wenn man seine Entwicklung im Vorfeld beobachtet hat.
Mein Highlight waren die Nebencharaktere (Rider, Ky und die anderen), die ich allesamt ins Herz geschlossen habe – nach der Aktion am Ende freue ich mich auf die Fortsetzung der Reihe. Die Frauen und Männer haben mich neugierig auf mehr gemacht.