Cover-Bild Ein neues Blau
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 30.08.2019
  • ISBN: 9783471360040
Tom Saller

Ein neues Blau

Roman | Der neue Roman vom Bestsellerautor von »Martha tanzt«

Nach dem großen Erfolg von Wenn Martha tanzt der neue Roman von Tom Saller!

Eine junge Frau geht ihren Weg als Porzellanmalerin der KPM

Als Lilis Mutter früh stirbt, kümmert sich ihr Vater Jakob rührend um sie. Aber erst als sie Günther von Pechmann kennenlernt, den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur, findet sie ihre Bestimmung: die Welt des Porzellans. Doch die Nationalsozialisten kommen an die Macht und Lili muss aus Berlin fliehen.

Fünfzig Jahre später lebt Lili wieder in Charlottenburg, zurückgezogen in ihrem Haus mit dem japanischen Garten. Sie spricht nicht viel über sich und ihr bewegtes Leben. Erst die 18-jährige Anja, widerspenstig und quer, kann Lili dazu bewegen, sich ihr zu öffnen. Stück für Stück enthüllt sich Lilis Geschichte, doch auch Anja hat ein Geheimnis. Welche Rolle spielt dabei die schlichte Porzellanschale, die die alte Frau wie einen Schatz hütet?

Die Presse zu Wenn Martha tanzt:

»Tom Saller schildert eindrücklich die gesellschaftlichen Veränderungen der Zwanzigerjahre bis zur Machtübernahme der Nazis.« NDR Kultur

»Tom Saller hat einen spannenden Erstling geschrieben, der alle Zutaten eines facettenreichen Familienromans enthält.« Brigitte Wir

»Saller nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch das 20. Jahrhundert und endet mit einer überraschenden dramatischen Wendung. Eine Geschichte voller historischer Verweise und mit noch mehr großen Gefühlen.« emotion

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2019

Wunderbar geschriebene Geschichte mit vielen interessanten Informationen über Porzellanherstellung

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"Was eigentlich ist Porzellan? Jeder hat es, jeder kennt es. Aus dem eigenen Haushalt, den Museen oder Geschäften. Aber woher kommt es?"

Genau diese Frage hat mich neugierig gemacht, als ich "Ein neues ...

"Was eigentlich ist Porzellan? Jeder hat es, jeder kennt es. Aus dem eigenen Haushalt, den Museen oder Geschäften. Aber woher kommt es?"

Genau diese Frage hat mich neugierig gemacht, als ich "Ein neues Blau" von Tom Saller entdeckt habe. Die Geschichte schien Eindrücke aus der Arbeit mit Porzellan zu geben und damit die Thematik des Nationalsozialismus um einen neuen, interessanten Aspekt zu ergänzen. Zudem schätze ich Romane, bei denen zwei Handlungsstränge miteinander verwoben werden und eine junge Person aus dem reichen Erfahrungsschatz einer älteren lernen und daran wachsen kann.

Die erste Erwartung wurde vollkommen erfüllt. Auch wenn der Nationalsozialismus nicht detailliert aufgegriffen wird, erhält man umso mehr Einblicke in die Welt der Porzellanherstellung und - malerei. Neben den Details, die sich flüssig in die Erzählung einreihen, gibt es auch immer wieder Einschübe mit Zitaten aus anderen Werken über Porzellanherstellung. Ich konnte einiges neues Wissen aufnehmen und habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt. Tom Saller ist es gelungen meinen Horizont auf angenehme, leicht aufzunehmende Weise zu erweitern. Auch einige Aspekte des jüdischen Glaubens und der jüdischen Traditionen waren mir noch nicht bekannt und haben mich sehr interessiert. Ganz besonders war eine Passage, in der versucht wurde, zu ergründen, warum jüdische Menschen bereits seit Jahrhunderten verfolgt und ausgegrenzt werden. Diese Frage kam verstärkt durch einen anderen Roman mit dem Thema Nationalsozialismus bei mir auf und der hier vorgebrachte Erklärungsansatz war sehr interessant und hat mich nachdenklich gestimmt.
Auch über die Welt des Tees habe ich noch das ein oder andere neue Wissen erworben. Ein Buch voller interessanter Hintergründe, die sich angenehm in die Geschichte einfügen.

Die zweite Erwartung eines gegenseitigen Von- und Miteinander Lernens über Generationen hinweg, ist für mein Empfinden etwas zu kurz gekommen. Ein großer Anteil des Romans wird Lili und ihrem Leben vor ihrer Hochzeit gewidmet. Lili ist eine interessante junge Frau, die eine besondere Kindheit leben durfte und sich nun mutig aufmacht, um neue Erfahrungen zu machen. Es fällt leicht eine Sympathie für Lili und auch für die Menschen, die sie auf ihrem Weg begleiten, zu entwickeln. Zudem liest sich ihr Heranwachsen sehr angenehm und interessant. Mir war jedoch zum einen das Ende zu abrupt. Nach Lilis Hochzeit wird ihr Leben nur noch sehr lückenhaft erzählt. Mir war das etwas zu übergangslos und ich hätte mir noch etwas mehr Hintergründe gewünscht.
Zum anderen wird auch Anja für meinen Geschmack etwas zu wenig Raum gegeben. Ich hatte mir erhofft, dass es mehrere tiefgründige Dialoge zwischen Lili und Anja geben würde. Diese Hoffnung wurde nicht ganz erfüllt. Was mir aber sehr gut gefällt, ist der veränderte Schreibstil, wenn Anja aus ihrer Perspektive erzählt. Dieser ist dann moderner, jünger und passt daher gut zu einem jungen Mädchen, das ihren Platz nicht mehr findet. Auch ihre positive Entwicklung, ihr beginnendes Erwachsenwerden, ist in dem Buch sehr schön herausgearbeitet.

Einen schönen, stimmigen Rahmen für die ganze Geschichte bieten Prolog und Epilog. Das hat mir außerordentlich gut gefallen, nehmen sie doch direkt aufeinander Bezug und stimmen daher gut auf die Geschichte ein und bieten dann einen harmonischen Ausklang.

"Ein neues Blau" von Tom Saller ist ein Roman, der vor dem Hintergrund einer wunderbar geschriebenen Geschichte viele interessante Informationen über Porzellanherstellung, Judentum und Tee bietet. Ein Werk, das gleichermaßen bildet und unterhält. Empfehlen kann ich es allen Lesern gut geschriebener Romane, die Freude daran haben ihr Wissen über die genannten Bereiche zu erweitern.


Am Rande möchte ich auch gern noch erwähnen, dass die Ullstein-Buchverlage ihre gebundenen Bücher nicht mehr in Plastikfolie einpacken, sondern diese lediglich mit einer kleinen Banderole versehen, die das Aufblättern verhindert. Diesen Ansatz, um Plastikmüll zu vermeiden, habe ich sehr positiv und deshalb erwähnenswert empfunden.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Bewegend und Lehrreich

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Ein historischer Roman über eine Porzellan-Manufaktur dachte ich mir und war gespannt. Das es eine Exkursion über Tee / Porzellan / Freundschaft und Religion werden sollte, war die Zugabe dieser

Geschichte:

Friedrich ...

Ein historischer Roman über eine Porzellan-Manufaktur dachte ich mir und war gespannt. Das es eine Exkursion über Tee / Porzellan / Freundschaft und Religion werden sollte, war die Zugabe dieser

Geschichte:

Friedrich der Große, ließ in seiner Königliche Porzellan Manufaktur nach einer Farbe suchen, die bislang so noch nicht hergestellt wurde. Nach 4 Jahren Forschung, gelang das besondere blau = bleu mourant. Die Formel dazu durften immer nur 2 Menschen kennen bis zum ableben des Königs. Diese als Einleitung gefasste Hintergrundinformation ist grundlegend für die Geschichte von 2 Frauen, die sich im Berlin 1985 begegnen. Anja 18 Jahre, selbst in einer Lebenskrise ( Eltern wollen sich trennen, sie selbst ritzt sich ) wird von einem Lehrer des Gymansiums angesprochen, ob sie sich an ein paar Nachmittagen Geld verdienen will, indem sie einer alten Frau Gesellschaft leistete. Die Dame hat kein Telefon, aber wenn sie möchte soll sie einfach vorbeifahren. Die alte Dame ist Lili, eine Halbjüdin, die im Laufe der Zeit Ihre Geschichte erzählt, über Ihren Freund einen Japaner, der das Teehaus im Garten gebaut hat und seine Lebensweise, über Ihren Vater, der mit Tee gehandelt hat, über sich und ihre Ausbildung als Prozellanmalerin.

Personen und Schreibstil:

Gewöhnungsbedürftig ist der Schreibstil, der mich am Anfang nur schwer durchgeführt hat, dann irgendwie ist der Knoten geplatzt und der Rest ist mir flüssig vorgekommen. Die Personen sind gut dargestellt und Takeshi ist ein guter Lehrer, genau wir Rabbi Teichlmann oder auch der Direktor der KPM.

Meinung:

Der ganz große Wurf fehlt mir bei dieser Geschichte, die handwerklich sauber gemacht ist und auch bewegt. Es ist unheimlich lehrreich mehr über Tee und Porzellan zu erfahren. Dazu die Veränderungen seit dem 1. Weltkrieg zum 2. Weltkrieg und auch die veränderten Denkweisen. Die Auseinandersetzung mit der Religion die nie gelebt wurde. Es war eine sehr schöne und intensive Geschichte die wirklich überzeugt hat. 1 Stern zum Klassiker fehlt mir, weil ich am Ende vielleicht nicht wirklich traurig, mitgenommen oder Fassungslos war. Hahaha aber alles auf sehr hohem Niveau !

Fazit:

Eine klare Empfehlung für Menschen die sehr schöne Dialoge mögen, die ein Gefühl für Situationen haben, die mit Erinnerungen verbunden sind. Die ein Leben vor historischem Hintergrund einordnen können und die es lieben, wenn die Perspektive von 1985 wieder auf die 30 er Jahre umgeschaltet wird. Klare 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.09.2019

Emotionale Lebenswege

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Das Cover des Romans hat mich sofort angesprochen, der Titel passt sehr gut zu der abgebildeten jungen Frau im blauen Kleid.
Lili, die Protagonistin des Romans im Berlin der 30iger Jahre wächst unter ...

Das Cover des Romans hat mich sofort angesprochen, der Titel passt sehr gut zu der abgebildeten jungen Frau im blauen Kleid.
Lili, die Protagonistin des Romans im Berlin der 30iger Jahre wächst unter ungewöhnlichen Umständen auf, denn Lilis Mutter stirbt sehr früh, ihr Vater Jakob und ein guter Freund kümmern sich rührend um sie. Durch Zufall lernt sie Günther von Pechmann kennen, den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur und durch ihn findet sie ihre Bestimmung: die Welt des Porzellans. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, muss Lili als Halbjüdin fliehen.
Im Berlin 1985 lebt Lili wieder in Charlottenburg, sehr zurückgezogen in ihrem Haus mit dem japanischen Garten. Sie spricht nicht viel über sich und ihr bewegtes Leben. Als mit Anja eine junge Frau in ihr Leben tritt, die auch nicht so ganz einfach ist, traut Lili allmählich auf….
In zwei Erzählsträngen wird die Geschichte von Lili und der jungen Anja erzählt. Beide Erzählstränge sind für sich betrachtet spannend geschrieben und werden immer mehr miteinander verwoben. Bei Lilis Geschichte spürt der Leser die Leichtigkeit der späten Kindheit und Jugend, in der sie aufwächst. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ist die Wende vom leichten, sorglosen Leben bis hin zur Flucht beschrieben, der Leser spürt die Anspannung und Sorgen. Den Strang in der Gegenwart dominiert zuerst die schwierige, eigensinnige Anja, um dann gemeinsam mit Lili ihr ureigenes Geheimnis zu lüften. Die Schreibweise passt sich entsprechend an, locker und fast ein wenig flapsig, doch passend und sehr gelungen. Die Charaktere sind allesamt sind sehr überzeugend dargestellt, authentisch und auch sehr berührend.
Sehr gut recherchiert fand ich die Geschichte der Königlichen Porzellanmanufaktur und der Künstler wie Marguerite Friedlaender, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zur Emigration gezwungen wird.
Ein wunderschönes Buch, was ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein neues Blau auf weißem Gold

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Das Buch erzählt in zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen. Es beginnt 1985 und wir lernen die 18jährige Anja kennen die überraschend Gesellschafterin von dem älteren Fräulein Kuhn wird. Fr. Kuhns- ...

Das Buch erzählt in zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählsträngen. Es beginnt 1985 und wir lernen die 18jährige Anja kennen die überraschend Gesellschafterin von dem älteren Fräulein Kuhn wird. Fr. Kuhns- Lilis- Lebensweg erfahren wir bis zu den Zeiten des zweiten Weltkriegs in der zweiten Erzählebene.
In meinen Augen ist die Erzählweise die Schwachstelle des Buchs. Dreiviertel des Buchs etwa begleiten wir Lili in ihrer Vergangenheit. Diese endet dann oft abrupt und schmeisst einen regelrecht in die "Gegenwart" bei Anja. Und genauso unversehens landet man dann wieder in der Vergangenheit bei Lili. Auch wenn sich deren Wege ja kreuzen in den 80ern ist das seltsam unstimmig. Mir hätte es besser gefallen das Buch komplett aus Lilis Sicht zu lesen.
Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte um Porzellan, Liebe, Familie, Traditionen und Religion wirklich gut gefallen. Der Autor hat mir mit seinen Schilderungen des aufkommenden Nationalsozialismus und seinen Folgen für die Juden mehr als eine Gänsehaut beschert. Wie so oft in letzter Zeit lässt sich nur sagen und hoffen,dass sich die Geschichte nie wiederholen wird!

Veröffentlicht am 02.09.2019

Weißes Gold

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Tom Saller hat einen wunderbaren Roman geschaffen.
In zwei Erzählsträngen wird die Geschichte von Lili und der jungen Anja
erzählt. Beide haben etwas gemein. Sie haben jüdische Wurzeln.
Im Mittelpunkt ...

Tom Saller hat einen wunderbaren Roman geschaffen.
In zwei Erzählsträngen wird die Geschichte von Lili und der jungen Anja
erzählt. Beide haben etwas gemein. Sie haben jüdische Wurzeln.
Im Mittelpunkt steht die junge Jüdin Lili, die in den 1920er Jahren als Kindermädchen
bei Günther von Pechmann, dem damaligen Direktor der KPM arbeitet und Porzellanmalerin werden will.
Lilis Kindheit und Jugend wird mit einer eindrucksvollen Leichtigkeit erzählt,
im Hintergrund lauern schon Hitler und der 2. Weltkrieg.
Fünfzig Jahre später lebt Lili wieder in Berlin und blickt auf ihr bewegtes Leben zurück.
Über Lilis Erzählungen bekommt die aufsässige, eigensinnige Anja zutrauen und
öffnet sich langsam.
Ein toll recherchierter Roman mit sehr viel Geschichte der Königlichen Porzellanmanufaktur.
Die Charaktere sind sehr überzeugend dargestellt, ehrlich und auch sehr berührend.
Ein wunderschönes Buch, was ich nur empfehlen kann.