Eine bunte Mischung kurzer Geschichten: skurril, hanebüchen, absurd und irre (lustig). Wer Sträters Humor kennt und teilt: unbedingt lesen!
Inhalt:
Bevor Torsten Sträter auf Bühnen Geschichten über Alltägliches und Kurioses (oder beides gleichzeitig) mit viel Witz und Absurdität erzählt hat, hat er mit "Jacks Gutenachtgeschichten" Anfang ...
Inhalt:
Bevor Torsten Sträter auf Bühnen Geschichten über Alltägliches und Kurioses (oder beides gleichzeitig) mit viel Witz und Absurdität erzählt hat, hat er mit "Jacks Gutenachtgeschichten" Anfang der 2000er drei Bände mit Horror-Storys veröffentlicht.
Dieses Buch vereint eine überarbeitete Fassung dieser Gruselgeschichten.
Mein Eindruck:
Ich habe schon alle vorherigen Werke von Torsten Sträter - egal ob in geschrieben oder gesprochen - verschlungen, mich an die Horror-Geschichten jedoch bislang noch nicht herangetraut. Comedy ist schließlich gefühlt meilenweit vom Horror-Genre entfernt und letzteres zählt nicht im zu meiner Lieblingslektüre.
Nun da es die Bände "Postkarten aus der Dunkelheit", "Hämoglobin" und "Hit the Road Jack" aus den Jahren 2004 - 2006 in überarbeiteter Fassung und als Sammelband erschienen sind, bin ich aber doch neugierig geworden.
Torsten Sträter hat eine unnachahmliche Art, konsequent jede Abschweifung vom eigentlichen Thema mitzunehmen. Und wenn man als Leser/Zuhörer überhaupt nicht mehr weiß, wo die Reise eigentlich gehen soll, gelingt dem Autor in einer abschließenden Kehrtwende stets die Rückkehr zum ursprünglichen Thema. Plötzlich ergibt das Flatterhafte und Unsortierte einen Sinn.
In seinen Horror-Storys (die übrigens sehr heimatverbunden sind dank WDR4, Stau auf der Autobahn beim Kreuz Castrop-Rauxel usw.) ist bereits der Humor, die typische Erzählweise zu erkennen und beim Lesen habe ich immer wieder die Stimme des Autors im Ohr.
Das Vorwort sollte man unbedingt lesen! Ob in den Geschichten auch Autobiografisches drinsteckt? Blutproben-Transport, Herrenschneider usw.
Die "harmlosen" Kulissen wie ein Altenheim oder eine Tankstelle zeigen, dass das Grauen auch in direkter Umgebung stattfinden kann.
Vom Werwolf über Okkultismus und Kurioses wird miteinander verquirlt und am Ende jeder Geschichte - egal wie absurd sie vielleicht sein mag und welche verrückte Wendung sie genommen hat - bleibt ein Gedanke übrig: Was für ein verrückter Kokolores!
Bereits nach wenigen Kurzgeschichten steht fest: Sträter kann tatsächlich nicht nur witzig sondern auch - auf seine absurde Art - Grusel-Geschichten mit Witz und Spannung.
Wer hier allerdings Gänsehaut pur erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Daher nur 4 von 5 Sternen, denn für Horror-Storys fehlt tatsächlich manchmal das Gruselelement; genial, fesselnd, schockierend und blutrünstig sind aber sie allemal.
Für Sträter-Fans und Liebhaber des feingeschliffenen Wortes ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen!
Fazit:
Eine bunte, unterhaltsame Sammlung kurzer Gruselgeschichten für zwischendurch.
Die für Torsten Sträter typische Erzählweise (teils ausufernden und abschweifend und mit viel Humor und Ruhrpottcharme) ist bereits zu erkennen.
Auch wenn die Geschichten fast zwanzig Jahre alt sind, haben sie vom Unterhaltungswert nichts eingebüßt und sind alles andere als kalter Kaffee.
Anlehnung an die Rubrik "Kamma nomma gucken!" aus der Sendung "Sträter" gibt es die Leseempfehlung "Kamma nomma lesen!".
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Rezensiertes Buch: "Sträters Gutenachtgeschichten" aus dem Jahr 2021